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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.

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und sie verlachte, sich ihrer aber als ein Mittel be-
diente, um zu wirken, weil 40000 Stimmen sag-
ten auf diese Art müsse gewirkt werden, und so würde
die Wirkung ihren Zweck nicht verfehlen." --
Also handelte der große Mann hier wieder nach der
Auctorität Anderer und nach Mehrheit, vergaß
darüber reifliche Selbstprüfung und Erforschung
durch Emissaire u. dgl. und bediente sich eines
Mittels auf fremde Rechnung, das er auf eigne
verlachte. Schade um die Profanierung des hoch-
berühmten Namens! --

"Der Zweck der Kanonade, fährt unser Herr
S. 87 fort, war, der Französischen Armee sich ein-
mal gegen über zu zeigen, um zu sehen, in wie
ferne die Aussage der Emigrirten: daß der größte
Theil (der französischen Armee) übergehen würde,
wahr sey oder nicht. -- Um diesem Zeigen mehr
Nachdruck zu geben, stellte der Herzog ihr allent-
halben Truppen entgegen. -- (S. 88.) So blieb
man dem Feinde gegen über stehen, und hoffte ver-
gebens auf den Uebergang der Französischen Trup-
pen. Der Glaube der Emigrirten daran war so
stark, daß einige aus dem Gefolge des Königs nur
nöthig zu haben wähnten, sich zu zeigen, und des-
halb auf der Chaussee vorritten, und mit ihren
weißen Tüchern winkten... (S. 89.) Allein --
keine Seele kam! Die entscheidende Begebenheit

und ſie verlachte, ſich ihrer aber als ein Mittel be-
diente, um zu wirken, weil 40000 Stimmen ſag-
ten auf dieſe Art muͤſſe gewirkt werden, und ſo wuͤrde
die Wirkung ihren Zweck nicht verfehlen.“ —
Alſo handelte der große Mann hier wieder nach der
Auctoritaͤt Anderer und nach Mehrheit, vergaß
daruͤber reifliche Selbſtpruͤfung und Erforſchung
durch Emiſſaire u. dgl. und bediente ſich eines
Mittels auf fremde Rechnung, das er auf eigne
verlachte. Schade um die Profanierung des hoch-
beruͤhmten Namens! —

„Der Zweck der Kanonade, faͤhrt unſer Herr
S. 87 fort, war, der Franzoͤſiſchen Armee ſich ein-
mal gegen uͤber zu zeigen, um zu ſehen, in wie
ferne die Ausſage der Emigrirten: daß der groͤßte
Theil (der franzoͤſiſchen Armee) uͤbergehen wuͤrde,
wahr ſey oder nicht. — Um dieſem Zeigen mehr
Nachdruck zu geben, ſtellte der Herzog ihr allent-
halben Truppen entgegen. — (S. 88.) So blieb
man dem Feinde gegen uͤber ſtehen, und hoffte ver-
gebens auf den Uebergang der Franzoͤſiſchen Trup-
pen. Der Glaube der Emigrirten daran war ſo
ſtark, daß einige aus dem Gefolge des Koͤnigs nur
noͤthig zu haben waͤhnten, ſich zu zeigen, und des-
halb auf der Chauſſee vorritten, und mit ihren
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[160/0172] und ſie verlachte, ſich ihrer aber als ein Mittel be- diente, um zu wirken, weil 40000 Stimmen ſag- ten auf dieſe Art muͤſſe gewirkt werden, und ſo wuͤrde die Wirkung ihren Zweck nicht verfehlen.“ — Alſo handelte der große Mann hier wieder nach der Auctoritaͤt Anderer und nach Mehrheit, vergaß daruͤber reifliche Selbſtpruͤfung und Erforſchung durch Emiſſaire u. dgl. und bediente ſich eines Mittels auf fremde Rechnung, das er auf eigne verlachte. Schade um die Profanierung des hoch- beruͤhmten Namens! — „Der Zweck der Kanonade, faͤhrt unſer Herr S. 87 fort, war, der Franzoͤſiſchen Armee ſich ein- mal gegen uͤber zu zeigen, um zu ſehen, in wie ferne die Ausſage der Emigrirten: daß der groͤßte Theil (der franzoͤſiſchen Armee) uͤbergehen wuͤrde, wahr ſey oder nicht. — Um dieſem Zeigen mehr Nachdruck zu geben, ſtellte der Herzog ihr allent- halben Truppen entgegen. — (S. 88.) So blieb man dem Feinde gegen uͤber ſtehen, und hoffte ver- gebens auf den Uebergang der Franzoͤſiſchen Trup- pen. Der Glaube der Emigrirten daran war ſo ſtark, daß einige aus dem Gefolge des Koͤnigs nur noͤthig zu haben waͤhnten, ſich zu zeigen, und des- halb auf der Chauſſee vorritten, und mit ihren weißen Tuͤchern winkten... (S. 89.) Allein — keine Seele kam! Die entſcheidende Begebenheit

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/172>, abgerufen am 24.11.2024.