Nach S. 73 im II. B. der ersten Ausgabe, "ha- ben die französischen Prinzen den Operationsplan (für den ersten Feldzug) entworfen, und der Her- zog von Braunschweig hat bloß die Ausführung versucht. -- Wenn er gleich selbst überzeugt war, nicht nach Paris zu kommen, so mußte er doch im- mer das Gegentheil laut behaupten, so lange der entworfene Plan durchgesezt werden sollte." -- Also war der Herzog der exequirende General der französischen Prinzen! Also wollte er bloß die Ausführung von etwas versuchen, das Andere ent- worfen, er aber weder gebilliget, noch für möglich gehalten hat -- nämlich nach Paris zu kommen! Also machte er den militärischen Marktschreyer und Renomisten! Quot verba, tot absurda! Recensent giebt auf diese Art dem Kupferstiche ja noch Ge- wicht, worauf die französischen Prinzen, Generale und Bischöfe, mit Laternen in der Hand, dem Preu- ßischen Heere vorleuchten; das Heer schon bis über die Knöchel im Sumpfe wanket, mit Manifesten, Ludwigskreuzen und Rosenkränzen auf dem Rücken, und welchem der Anführer mit verbundenen Augen und gezucktem Degen nachreitet, mit den Worten vor dem Munde: Marsch, nach Paris!
"Was die Manifeste anbelangt, heißt es S. 75, so braucht man den großen Mann nur zu kennen, um zu wissen, daß er seinen Namen unterschrieb,
Nach S. 73 im II. B. der erſten Ausgabe, „ha- ben die franzoͤſiſchen Prinzen den Operationsplan (fuͤr den erſten Feldzug) entworfen, und der Her- zog von Braunſchweig hat bloß die Ausfuͤhrung verſucht. — Wenn er gleich ſelbſt uͤberzeugt war, nicht nach Paris zu kommen, ſo mußte er doch im- mer das Gegentheil laut behaupten, ſo lange der entworfene Plan durchgeſezt werden ſollte.“ — Alſo war der Herzog der exequirende General der franzoͤſiſchen Prinzen! Alſo wollte er bloß die Ausfuͤhrung von etwas verſuchen, das Andere ent- worfen, er aber weder gebilliget, noch fuͤr moͤglich gehalten hat — naͤmlich nach Paris zu kommen! Alſo machte er den militaͤriſchen Marktſchreyer und Renomiſten! Quot verba, tot abſurda! Recenſent giebt auf dieſe Art dem Kupferſtiche ja noch Ge- wicht, worauf die franzoͤſiſchen Prinzen, Generale und Biſchoͤfe, mit Laternen in der Hand, dem Preu- ßiſchen Heere vorleuchten; das Heer ſchon bis uͤber die Knoͤchel im Sumpfe wanket, mit Manifeſten, Ludwigskreuzen und Roſenkraͤnzen auf dem Ruͤcken, und welchem der Anfuͤhrer mit verbundenen Augen und gezucktem Degen nachreitet, mit den Worten vor dem Munde: Marſch, nach Paris!
„Was die Manifeſte anbelangt, heißt es S. 75, ſo braucht man den großen Mann nur zu kennen, um zu wiſſen, daß er ſeinen Namen unterſchrieb,
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Nach S. 73 im II. B. der erſten Ausgabe, „ha-
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(fuͤr den erſten Feldzug) entworfen, und der Her-
zog von Braunſchweig hat bloß die Ausfuͤhrung
verſucht. — Wenn er gleich ſelbſt uͤberzeugt war,
nicht nach Paris zu kommen, ſo mußte er doch im-
mer das Gegentheil laut behaupten, ſo lange der
entworfene Plan durchgeſezt werden ſollte.“ —
Alſo war der Herzog der exequirende General der
franzoͤſiſchen Prinzen! Alſo wollte er bloß die
Ausfuͤhrung von etwas verſuchen, das Andere ent-
worfen, er aber weder gebilliget, noch fuͤr moͤglich
gehalten hat — naͤmlich nach Paris zu kommen!
Alſo machte er den militaͤriſchen Marktſchreyer und
Renomiſten! Quot verba, tot abſurda! Recenſent
giebt auf dieſe Art dem Kupferſtiche ja noch Ge-
wicht, worauf die franzoͤſiſchen Prinzen, Generale
und Biſchoͤfe, mit Laternen in der Hand, dem Preu-
ßiſchen Heere vorleuchten; das Heer ſchon bis uͤber
die Knoͤchel im Sumpfe wanket, mit Manifeſten,
Ludwigskreuzen und Roſenkraͤnzen auf dem Ruͤcken,
und welchem der Anfuͤhrer mit verbundenen Augen
und gezucktem Degen nachreitet, mit den Worten
vor dem Munde: Marſch, nach Paris!
„Was die Manifeſte anbelangt, heißt es S. 75,
ſo braucht man den großen Mann nur zu kennen,
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/171>, abgerufen am 24.11.2024.
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