zu seyn schiene: allein, wo er Gutes wirken könne, wolle er es auch thun, so verschieden auch die Umstände seyn möchten. (Alia licet atque alia tempora videantur, manet tamen manebit- que perpetuo mens eadem, consilium idem.) Ich sollte also in Gottes Namen kommen: er er- warte mich.
Das war der Inhalt der Briefe des edlen Mannes, worauf ich sogleich antwortete. Von die- sem Augenblicke an, dachte ich an nichts weiter, als an meinen Abzug nach Halle, wohin ich auf Ostern ziehen wollte.
Indessen schrieb mir der Konsistorialrath Dietsch, wenn ich wollte, könnte ich als Vikarius nach Obersaulheim gehen: der bisherige Vikarius wäre wieder fort; und wenn ich mich klug und ordentlich be- tragen würde, so würde auch der üble Ruf, den ich in der Gegend hätte, verschwinden. -- Allein das Ding mit dem Vikariat wollte mir nicht in den Kopf. Ich antwortete Herrn Dietsch, daß ich die Pfalz verlassen und mich um die Gespräche der Frau Basen nicht weiter bekümmern würde.
Mein Vater dachte in diesem Stück konsequen- ter. Das Vikariat schien ihm recht gut zu seyn, die üblen Nachreden zu vertilgen, und drang darauf, daß ich nach Obersaulheim gehen sollte. Ich mußte also nachgeben. Meine Bauern waren herzlich froh,
zu ſeyn ſchiene: allein, wo er Gutes wirken koͤnne, wolle er es auch thun, ſo verſchieden auch die Umſtaͤnde ſeyn moͤchten. (Alia licet atque alia tempora videantur, manet tamen manebit- que perpetuo mens eadem, conſilium idem.) Ich ſollte alſo in Gottes Namen kommen: er er- warte mich.
Das war der Inhalt der Briefe des edlen Mannes, worauf ich ſogleich antwortete. Von die- ſem Augenblicke an, dachte ich an nichts weiter, als an meinen Abzug nach Halle, wohin ich auf Oſtern ziehen wollte.
Indeſſen ſchrieb mir der Konſiſtorialrath Dietſch, wenn ich wollte, koͤnnte ich als Vikarius nach Oberſaulheim gehen: der bisherige Vikarius waͤre wieder fort; und wenn ich mich klug und ordentlich be- tragen wuͤrde, ſo wuͤrde auch der uͤble Ruf, den ich in der Gegend haͤtte, verſchwinden. — Allein das Ding mit dem Vikariat wollte mir nicht in den Kopf. Ich antwortete Herrn Dietſch, daß ich die Pfalz verlaſſen und mich um die Geſpraͤche der Frau Baſen nicht weiter bekuͤmmern wuͤrde.
Mein Vater dachte in dieſem Stuͤck konſequen- ter. Das Vikariat ſchien ihm recht gut zu ſeyn, die uͤblen Nachreden zu vertilgen, und drang darauf, daß ich nach Oberſaulheim gehen ſollte. Ich mußte alſo nachgeben. Meine Bauern waren herzlich froh,
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zu ſeyn ſchiene: allein, wo er Gutes wirken koͤnne,
wolle er es auch thun, ſo verſchieden auch die
Umſtaͤnde ſeyn moͤchten. (Alia licet atque alia
tempora videantur, manet tamen manebit-
que perpetuo mens eadem, conſilium idem.)
Ich ſollte alſo in Gottes Namen kommen: er er-
warte mich.
Das war der Inhalt der Briefe des edlen
Mannes, worauf ich ſogleich antwortete. Von die-
ſem Augenblicke an, dachte ich an nichts weiter, als
an meinen Abzug nach Halle, wohin ich auf Oſtern
ziehen wollte.
Indeſſen ſchrieb mir der Konſiſtorialrath
Dietſch, wenn ich wollte, koͤnnte ich als Vikarius nach
Oberſaulheim gehen: der bisherige Vikarius waͤre
wieder fort; und wenn ich mich klug und ordentlich be-
tragen wuͤrde, ſo wuͤrde auch der uͤble Ruf, den ich
in der Gegend haͤtte, verſchwinden. — Allein das
Ding mit dem Vikariat wollte mir nicht in den
Kopf. Ich antwortete Herrn Dietſch, daß ich die
Pfalz verlaſſen und mich um die Geſpraͤche der Frau
Baſen nicht weiter bekuͤmmern wuͤrde.
Mein Vater dachte in dieſem Stuͤck konſequen-
ter. Das Vikariat ſchien ihm recht gut zu ſeyn, die
uͤblen Nachreden zu vertilgen, und drang darauf,
daß ich nach Oberſaulheim gehen ſollte. Ich mußte
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben02_1792/70>, abgerufen am 24.11.2024.
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