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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792.

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in meinen Abzug, weil er von der Nothwendigkeit
desselben überzeugt war.

An meinem bisherigen Freund Boger k) be-
kam ich um diese Zeit einen trozigen, gefährlichen
Feind. Dieser Mann hatte bei Herrn Schwan
in Manheim die Brochüre: Karoline und
Wander
herausgegeben, die wirklich sehr elend
war. Aber in jener Gegend, wo nichts gelesen
wurde, als etwan die Banise, die Melusina,
der Kaiser Octavianus, und höchstens Gott-
scheds deutsche Schaubühne, wurde doch
die Misgeburt des Bogers bewundert, und über-
all als ein Meisterstück ausposaunt.

Ich las den Wisch auch und erklärte ihn für
das, was er war -- für die Geburt eines hirnlo-
sen Grüzkopfs. Noch wußte ich den Verfasser nicht;
denn Herr Andrä von Wöllstein, von dem ich
das Buch zum Durchlesen erhielt, hatte mir ihn
nicht genannt. Mein Urtheil kam indeß zu Bogers
Ohren und brachte ihn so sehr auf, daß er mir tödt-
liche Rache zuschwur. Er fing damit an, daß, er
aussprengte: er habe sich zu dem Kinde der Tochter
des Schulmeisters zu Wonsheim blos darum be-
kannt, weil er von meinem Vater dazu erkauft, und

k) Theil 1. S. 271.

in meinen Abzug, weil er von der Nothwendigkeit
deſſelben uͤberzeugt war.

An meinem bisherigen Freund Boger k) be-
kam ich um dieſe Zeit einen trozigen, gefaͤhrlichen
Feind. Dieſer Mann hatte bei Herrn Schwan
in Manheim die Brochuͤre: Karoline und
Wander
herausgegeben, die wirklich ſehr elend
war. Aber in jener Gegend, wo nichts geleſen
wurde, als etwan die Baniſe, die Meluſina,
der Kaiſer Octavianus, und hoͤchſtens Gott-
ſcheds deutſche Schaubuͤhne, wurde doch
die Misgeburt des Bogers bewundert, und uͤber-
all als ein Meiſterſtuͤck auspoſaunt.

Ich las den Wiſch auch und erklaͤrte ihn fuͤr
das, was er war — fuͤr die Geburt eines hirnlo-
ſen Gruͤzkopfs. Noch wußte ich den Verfaſſer nicht;
denn Herr Andraͤ von Woͤllſtein, von dem ich
das Buch zum Durchleſen erhielt, hatte mir ihn
nicht genannt. Mein Urtheil kam indeß zu Bogers
Ohren und brachte ihn ſo ſehr auf, daß er mir toͤdt-
liche Rache zuſchwur. Er fing damit an, daß, er
ausſprengte: er habe ſich zu dem Kinde der Tochter
des Schulmeiſters zu Wonsheim blos darum be-
kannt, weil er von meinem Vater dazu erkauft, und

k) Theil 1. S. 271.
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[50/0052] in meinen Abzug, weil er von der Nothwendigkeit deſſelben uͤberzeugt war. An meinem bisherigen Freund Boger k) be- kam ich um dieſe Zeit einen trozigen, gefaͤhrlichen Feind. Dieſer Mann hatte bei Herrn Schwan in Manheim die Brochuͤre: Karoline und Wander herausgegeben, die wirklich ſehr elend war. Aber in jener Gegend, wo nichts geleſen wurde, als etwan die Baniſe, die Meluſina, der Kaiſer Octavianus, und hoͤchſtens Gott- ſcheds deutſche Schaubuͤhne, wurde doch die Misgeburt des Bogers bewundert, und uͤber- all als ein Meiſterſtuͤck auspoſaunt. Ich las den Wiſch auch und erklaͤrte ihn fuͤr das, was er war — fuͤr die Geburt eines hirnlo- ſen Gruͤzkopfs. Noch wußte ich den Verfaſſer nicht; denn Herr Andraͤ von Woͤllſtein, von dem ich das Buch zum Durchleſen erhielt, hatte mir ihn nicht genannt. Mein Urtheil kam indeß zu Bogers Ohren und brachte ihn ſo ſehr auf, daß er mir toͤdt- liche Rache zuſchwur. Er fing damit an, daß, er ausſprengte: er habe ſich zu dem Kinde der Tochter des Schulmeiſters zu Wonsheim blos darum be- kannt, weil er von meinem Vater dazu erkauft, und k) Theil 1. S. 271.

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben02_1792/52>, abgerufen am 22.11.2024.