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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792.

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gewisser Student, Namens Zander, den ich da-
mals unterrichtete, führte mich auch einmal in den
blauen Hecht, wo ich den Quacksalber bramarbasiren
hörte. Ich war so lang still, bis der Kerl endlich
gar anfing, sich über alle Aerzte hinauszusetzen, und
unsern Meckel, Reil und andere Männer als Leute
zu beschreiben, die weit unter ihm ständen, und wohl
noch von ihm, dem Dokter Theriak, lernen müßten.
Das verdroß mich hä[ - 1 Zeichen fehlt]lich, und ich sagte ihm derb
die Wahrheit, so derb, daß ich meine Dissertation
mit Schurken, Betrügern, u. dergl. ausstaffirte, und
von Galgen und Staupbesen sprach. Wer mich kennt,
und bedenkt, daß ich damals eine halbe Schnurre
hatte, der kann sich vorstellen, wie ich werde Disserirt
haben. Den Quacksalber verdroß das Ding gewal-
tig, und sogar der Hanswurst und das Nymphchen
legten sich drein. "Ja, sagte ich, wenn das Quack-
salbergesindel nicht Hanswürste und Menscher mit
sich 'rum führte, würden sie keinen Abgang haben."
Nun war vollends alles wider mich! sogar nahmen
sich die Studenten aus Gefälligkeit fürs Nymphchen
des Dokters an, und beinahe hätte ich Händel mit
der Faust bekommen: aber Herr Zander nahm mich
weg. Der Wirth, Meister Frenzel, verwies
mir meine Heftigkeit. Ei was, sagte ich, darf so
ein Spitzbube, ausser seinen Betrügereien, denn
auch noch würdige Männer verkleinern, und von

gewiſſer Student, Namens Zander, den ich da-
mals unterrichtete, fuͤhrte mich auch einmal in den
blauen Hecht, wo ich den Quackſalber bramarbaſiren
hoͤrte. Ich war ſo lang ſtill, bis der Kerl endlich
gar anfing, ſich uͤber alle Aerzte hinauszuſetzen, und
unſern Meckel, Reil und andere Maͤnner als Leute
zu beſchreiben, die weit unter ihm ſtaͤnden, und wohl
noch von ihm, dem Dokter Theriak, lernen muͤßten.
Das verdroß mich haͤ[ – 1 Zeichen fehlt]lich, und ich ſagte ihm derb
die Wahrheit, ſo derb, daß ich meine Diſſertation
mit Schurken, Betruͤgern, u. dergl. ausſtaffirte, und
von Galgen und Staupbeſen ſprach. Wer mich kennt,
und bedenkt, daß ich damals eine halbe Schnurre
hatte, der kann ſich vorſtellen, wie ich werde Diſſerirt
haben. Den Quackſalber verdroß das Ding gewal-
tig, und ſogar der Hanswurſt und das Nymphchen
legten ſich drein. „Ja, ſagte ich, wenn das Quack-
ſalbergeſindel nicht Hanswuͤrſte und Menſcher mit
ſich 'rum fuͤhrte, wuͤrden ſie keinen Abgang haben.“
Nun war vollends alles wider mich! ſogar nahmen
ſich die Studenten aus Gefaͤlligkeit fuͤrs Nymphchen
des Dokters an, und beinahe haͤtte ich Haͤndel mit
der Fauſt bekommen: aber Herr Zander nahm mich
weg. Der Wirth, Meiſter Frenzel, verwies
mir meine Heftigkeit. Ei was, ſagte ich, darf ſo
ein Spitzbube, auſſer ſeinen Betruͤgereien, denn
auch noch wuͤrdige Maͤnner verkleinern, und von

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[388[390]/0392] gewiſſer Student, Namens Zander, den ich da- mals unterrichtete, fuͤhrte mich auch einmal in den blauen Hecht, wo ich den Quackſalber bramarbaſiren hoͤrte. Ich war ſo lang ſtill, bis der Kerl endlich gar anfing, ſich uͤber alle Aerzte hinauszuſetzen, und unſern Meckel, Reil und andere Maͤnner als Leute zu beſchreiben, die weit unter ihm ſtaͤnden, und wohl noch von ihm, dem Dokter Theriak, lernen muͤßten. Das verdroß mich haͤ_lich, und ich ſagte ihm derb die Wahrheit, ſo derb, daß ich meine Diſſertation mit Schurken, Betruͤgern, u. dergl. ausſtaffirte, und von Galgen und Staupbeſen ſprach. Wer mich kennt, und bedenkt, daß ich damals eine halbe Schnurre hatte, der kann ſich vorſtellen, wie ich werde Diſſerirt haben. Den Quackſalber verdroß das Ding gewal- tig, und ſogar der Hanswurſt und das Nymphchen legten ſich drein. „Ja, ſagte ich, wenn das Quack- ſalbergeſindel nicht Hanswuͤrſte und Menſcher mit ſich 'rum fuͤhrte, wuͤrden ſie keinen Abgang haben.“ Nun war vollends alles wider mich! ſogar nahmen ſich die Studenten aus Gefaͤlligkeit fuͤrs Nymphchen des Dokters an, und beinahe haͤtte ich Haͤndel mit der Fauſt bekommen: aber Herr Zander nahm mich weg. Der Wirth, Meiſter Frenzel, verwies mir meine Heftigkeit. Ei was, ſagte ich, darf ſo ein Spitzbube, auſſer ſeinen Betruͤgereien, denn auch noch wuͤrdige Maͤnner verkleinern, und von

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792, S. 388[390]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben02_1792/392>, abgerufen am 24.11.2024.