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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792.

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eine: Es ist 'n B**, sagte der andere." Nein,
er ist ein Jesuit, sagte ich: ein Mensch, der Pfaf-
fismus und Juristismus verbindet, und so allemal
ein -- etc. ist t)


t) Wie grob und unwürdig eben dieser Held dem Herrn
Weisse noch vor kurzem begegnet sey, ist S. 244 u. f.
zu lesen in Weissens Schicksalen und Ver-
folgungen in Deutschland und Spanien,
von ihm selbst beschrieben. (1792). "Das Benehmen
"dieses Mannes, -- des Herrn Hofrath und Profes-
"sor Schnanberts -- sagt Herr Weiße - war
"so ganz wider alte konventionelle Lebensart, daß ich
"glaubte, nicht vor einem gebildeten Gelehrten und
"öffentlichen Beamten, sondern vor irgend einem ge-
"meinen Manne zu stehen, der zwischen Er und Sie
"keinen Unterschied zu machen, und überhaupt von
"feiner Sitte, feiner Lebensart nichts weiß - ""Un-
""willen empfindet man, wenn Leute, die selbst den
""Zustand der Dürftigkeit, die selbst so manches Un-
""angenehme in der Welt erfahren haben, dies alles
""bei erfolgten glücklichern Umständen so weit verges-
""sen, daß sie sogar übermüthig in ihrem G[ - 3 Zeichen fehlen]e werden.
""Ich habe durchgehends die Bemerkung bestätigt ge-
""funden, daß je höhern Standes, je edlerer Geburt,
""je feinerer Erziehung und Bildung ein Mensch ist,
""er auch um so viel höflicher ist, und selbst dem
""geringsten
Menschen die ihm zukommende Ach-
""tung beweiset: dahingegen ein Mensch von niedri-
""ger Herkunft, von schlechter Erziehung und Bil-
""dung gemeiniglich dieses Gepräge behält, auch --
""wenn - er - zu höchsten - Würde gelangt ist""
Und daher die vielen Höckermänner troz ihres Amtes
und Reichthums und die vielen Höckerweiber troz ihrer

eine: Es iſt 'n B**, ſagte der andere.“ Nein,
er iſt ein Jeſuit, ſagte ich: ein Menſch, der Pfaf-
fismus und Juriſtismus verbindet, und ſo allemal
ein — etc. iſt t)


t) Wie grob und unwuͤrdig eben dieſer Held dem Herrn
Weiſſe noch vor kurzem begegnet ſey, iſt S. 244 u. f.
zu leſen in Weiſſens Schickſalen und Ver-
folgungen in Deutſchland und Spanien,
von ihm ſelbſt beſchrieben. (1792). „Das Benehmen
„dieſes Mannes, — des Herrn Hofrath und Profeſ-
„ſor Schnanberts — ſagt Herr Weiße – war
„ſo ganz wider alte konventionelle Lebensart, daß ich
„glaubte, nicht vor einem gebildeten Gelehrten und
„oͤffentlichen Beamten, ſondern vor irgend einem ge-
„meinen Manne zu ſtehen, der zwiſchen Er und Sie
„keinen Unterſchied zu machen, und uͤberhaupt von
„feiner Sitte, feiner Lebensart nichts weiß – „„Un-
„„willen empfindet man, wenn Leute, die ſelbſt den
„„Zuſtand der Duͤrftigkeit, die ſelbſt ſo manches Un-
„„angenehme in der Welt erfahren haben, dies alles
„„bei erfolgten gluͤcklichern Umſtaͤnden ſo weit vergeſ-
„„ſen, daß ſie ſogar uͤbermuͤthig in ihrem G[ – 3 Zeichen fehlen]e werden.
„„Ich habe durchgehends die Bemerkung beſtaͤtigt ge-
„„funden, daß je hoͤhern Standes, je edlerer Geburt,
„„je feinerer Erziehung und Bildung ein Menſch iſt,
„„er auch um ſo viel hoͤflicher iſt, und ſelbſt dem
„„geringſten
Menſchen die ihm zukommende Ach-
„„tung beweiſet: dahingegen ein Menſch von niedri-
„„ger Herkunft, von ſchlechter Erziehung und Bil-
„„dung gemeiniglich dieſes Gepraͤge behaͤlt, auch —
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[324[334]/0336] eine: Es iſt 'n B**, ſagte der andere.“ Nein, er iſt ein Jeſuit, ſagte ich: ein Menſch, der Pfaf- fismus und Juriſtismus verbindet, und ſo allemal ein — etc. iſt t) t) Wie grob und unwuͤrdig eben dieſer Held dem Herrn Weiſſe noch vor kurzem begegnet ſey, iſt S. 244 u. f. zu leſen in Weiſſens Schickſalen und Ver- folgungen in Deutſchland und Spanien, von ihm ſelbſt beſchrieben. (1792). „Das Benehmen „dieſes Mannes, — des Herrn Hofrath und Profeſ- „ſor Schnanberts — ſagt Herr Weiße – war „ſo ganz wider alte konventionelle Lebensart, daß ich „glaubte, nicht vor einem gebildeten Gelehrten und „oͤffentlichen Beamten, ſondern vor irgend einem ge- „meinen Manne zu ſtehen, der zwiſchen Er und Sie „keinen Unterſchied zu machen, und uͤberhaupt von „feiner Sitte, feiner Lebensart nichts weiß – „„Un- „„willen empfindet man, wenn Leute, die ſelbſt den „„Zuſtand der Duͤrftigkeit, die ſelbſt ſo manches Un- „„angenehme in der Welt erfahren haben, dies alles „„bei erfolgten gluͤcklichern Umſtaͤnden ſo weit vergeſ- „„ſen, daß ſie ſogar uͤbermuͤthig in ihrem G___e werden. „„Ich habe durchgehends die Bemerkung beſtaͤtigt ge- „„funden, daß je hoͤhern Standes, je edlerer Geburt, „„je feinerer Erziehung und Bildung ein Menſch iſt, „„er auch um ſo viel hoͤflicher iſt, und ſelbſt dem „„geringſten Menſchen die ihm zukommende Ach- „„tung beweiſet: dahingegen ein Menſch von niedri- „„ger Herkunft, von ſchlechter Erziehung und Bil- „„dung gemeiniglich dieſes Gepraͤge behaͤlt, auch — „„wenn – er – zu hoͤchſten – Wuͤrde gelangt iſt““ Und daher die vielen Hoͤckermaͤnner troz ihres Amtes und Reichthums und die vielen Hoͤckerweiber troz ihrer

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792, S. 324[334]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben02_1792/336>, abgerufen am 24.11.2024.