Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792.Indessen ward Herr Schnaubert Doctor und Schnaubert war noch nicht lange in Jena, als q) Es muß doch zu unsern Zeiten traurig mit der Gelehr- samkeit ausleben, wo solche Hefte oder Kommentare mehrere Auflagen erleben können, z. B. Höpfners Kommentar über Heinneccius Institutionen. Man sehe auch Bauriedels, des theologischen Kandidaten Kom- mentar über Hellfelds Pandekten, wie auch Herrn Glücks allmächtigen dickleibigen und doch in den er- sten Grundsätzen mangelhaften Kommentar über das nämliche Kompendium. r) Ein gewisser Meister in Halle, den ich aber nicht ge-
druckt nennen mag, äusserte neulich gegen einige Stu- denten: Herr Eberhard wäre doch immer weit we- niger, als er: Er -- sey -- -- Rath, und Herr Eberhard nur -- Professor! -- O über den theoretisch- philosophischen Meister! Indeſſen ward Herr Schnaubert Doctor und Schnaubert war noch nicht lange in Jena, als q) Es muß doch zu unſern Zeiten traurig mit der Gelehr- ſamkeit ausleben, wo ſolche Hefte oder Kommentare mehrere Auflagen erleben koͤnnen, z. B. Hoͤpfners Kommentar uͤber Heinneccius Inſtitutionen. Man ſehe auch Bauriedels, des theologiſchen Kandidaten Kom- mentar uͤber Hellfelds Pandekten, wie auch Herrn Gluͤcks allmaͤchtigen dickleibigen und doch in den er- ſten Grundſaͤtzen mangelhaften Kommentar uͤber das naͤmliche Kompendium. r) Ein gewiſſer Meiſter in Halle, den ich aber nicht ge-
druckt nennen mag, aͤuſſerte neulich gegen einige Stu- denten: Herr Eberhard waͤre doch immer weit we- niger, als er: Er — ſey — — Rath, und Herr Eberhard nur — Profeſſor! — O uͤber den theoretiſch- philoſophiſchen Meiſter! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0334" n="322[332]"/> <p>Indeſſen ward Herr Schnaubert Doctor und<lb/> Schriftſteller: er ließ etwas uͤber Boͤhmers Lehrbuch<lb/> des Lehnrechts drucken, unter dem Titel — Kom-<lb/> mentar <note place="foot" n="q)">Es muß doch zu unſern Zeiten traurig mit der Gelehr-<lb/> ſamkeit ausleben, wo ſolche Hefte oder Kommentare<lb/> mehrere Auflagen erleben koͤnnen, z. B. <hi rendition="#g">Hoͤpfners</hi><lb/> Kommentar uͤber Heinneccius Inſtitutionen. Man ſehe<lb/> auch <hi rendition="#g">Bauriedels</hi>, des theologiſchen Kandidaten Kom-<lb/> mentar uͤber Hellfelds Pandekten, wie auch Herrn<lb/><hi rendition="#g">Gluͤcks</hi> allmaͤchtigen dickleibigen und doch in den er-<lb/> ſten Grundſaͤtzen mangelhaften Kommentar uͤber das<lb/> naͤmliche Kompendium.</note> — verſprach auch einen aͤhnlichen uͤber<lb/> deſſelben Autors Kompendium des geiſtlichen Rechts.<lb/> Das verſchaffte ihm einigen Ruf — und er kam als<lb/> Profeſſor nach Helmſtaͤdt, und von da nach Jena,<lb/> wo er nach Art der Jenaiſchen Herren Profeſſoren,<lb/> die mit dem ſimpeln Profeſſor-Titel <note place="foot" n="r)">Ein gewiſſer Meiſter in Halle, den ich aber nicht ge-<lb/> druckt nennen mag, aͤuſſerte neulich gegen einige Stu-<lb/> denten: Herr <hi rendition="#g">Eberhard</hi> waͤre doch immer weit we-<lb/> niger, als er: Er — ſey — — Rath, und Herr<lb/> Eberhard nur — Profeſſor! — O uͤber den theoretiſch-<lb/> philoſophiſchen Meiſter!</note> mein Tage<lb/> nicht zufrieden ſind, ſich mit dem Hofrathstitel<lb/> ſchmuͤcken ließ.</p><lb/> <p>Schnaubert war noch nicht lange in Jena, als<lb/> ich jetzt dahin kam. Ich dachte gewiß von einem<lb/> Manne gut aufgenommen zu werden, um den ich<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [322[332]/0334]
Indeſſen ward Herr Schnaubert Doctor und
Schriftſteller: er ließ etwas uͤber Boͤhmers Lehrbuch
des Lehnrechts drucken, unter dem Titel — Kom-
mentar q) — verſprach auch einen aͤhnlichen uͤber
deſſelben Autors Kompendium des geiſtlichen Rechts.
Das verſchaffte ihm einigen Ruf — und er kam als
Profeſſor nach Helmſtaͤdt, und von da nach Jena,
wo er nach Art der Jenaiſchen Herren Profeſſoren,
die mit dem ſimpeln Profeſſor-Titel r) mein Tage
nicht zufrieden ſind, ſich mit dem Hofrathstitel
ſchmuͤcken ließ.
Schnaubert war noch nicht lange in Jena, als
ich jetzt dahin kam. Ich dachte gewiß von einem
Manne gut aufgenommen zu werden, um den ich
q) Es muß doch zu unſern Zeiten traurig mit der Gelehr-
ſamkeit ausleben, wo ſolche Hefte oder Kommentare
mehrere Auflagen erleben koͤnnen, z. B. Hoͤpfners
Kommentar uͤber Heinneccius Inſtitutionen. Man ſehe
auch Bauriedels, des theologiſchen Kandidaten Kom-
mentar uͤber Hellfelds Pandekten, wie auch Herrn
Gluͤcks allmaͤchtigen dickleibigen und doch in den er-
ſten Grundſaͤtzen mangelhaften Kommentar uͤber das
naͤmliche Kompendium.
r) Ein gewiſſer Meiſter in Halle, den ich aber nicht ge-
druckt nennen mag, aͤuſſerte neulich gegen einige Stu-
denten: Herr Eberhard waͤre doch immer weit we-
niger, als er: Er — ſey — — Rath, und Herr
Eberhard nur — Profeſſor! — O uͤber den theoretiſch-
philoſophiſchen Meiſter!
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