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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792.

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worden. Die Revüe im Frühling ist nicht so be-
schwerlich. Der jetzige König hat aber unter andern
für uns Soldaten vortheilhaften Anordnungen auch
die getroffen, daß das Hallische Regiment seine Herbst-
übungen jetzt bei Halle macht, und nicht mehr nach
Magdeburg zu marschiren braucht. Man will auch
sagen, daß in Zukunft die Revüe nur alle drei Jahre
gehalten werden solle. Das wäre eine herrliche An-
stalt, und ein wahrer Vortheil für den armen Sol-
daten. Man könnte zwar einwenden: eine bestän-
dige Uebung sey eigentlich die Seele des Soldaten-
standes. Allein wenn nur die Officiere, Unteroffi-
ciere und etwan die Hälfte der Soldaten den Dienst
pünktlich verstehen, so hat es für das Ganze keine
Noth. Doch hier ist der Ort nicht, hierüber zu
räsonniren.



worden. Die Revuͤe im Fruͤhling iſt nicht ſo be-
ſchwerlich. Der jetzige Koͤnig hat aber unter andern
fuͤr uns Soldaten vortheilhaften Anordnungen auch
die getroffen, daß das Halliſche Regiment ſeine Herbſt-
uͤbungen jetzt bei Halle macht, und nicht mehr nach
Magdeburg zu marſchiren braucht. Man will auch
ſagen, daß in Zukunft die Revuͤe nur alle drei Jahre
gehalten werden ſolle. Das waͤre eine herrliche An-
ſtalt, und ein wahrer Vortheil fuͤr den armen Sol-
daten. Man koͤnnte zwar einwenden: eine beſtaͤn-
dige Uebung ſey eigentlich die Seele des Soldaten-
ſtandes. Allein wenn nur die Officiere, Unteroffi-
ciere und etwan die Haͤlfte der Soldaten den Dienſt
puͤnktlich verſtehen, ſo hat es fuͤr das Ganze keine
Noth. Doch hier iſt der Ort nicht, hieruͤber zu
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[296[306]/0308] worden. Die Revuͤe im Fruͤhling iſt nicht ſo be- ſchwerlich. Der jetzige Koͤnig hat aber unter andern fuͤr uns Soldaten vortheilhaften Anordnungen auch die getroffen, daß das Halliſche Regiment ſeine Herbſt- uͤbungen jetzt bei Halle macht, und nicht mehr nach Magdeburg zu marſchiren braucht. Man will auch ſagen, daß in Zukunft die Revuͤe nur alle drei Jahre gehalten werden ſolle. Das waͤre eine herrliche An- ſtalt, und ein wahrer Vortheil fuͤr den armen Sol- daten. Man koͤnnte zwar einwenden: eine beſtaͤn- dige Uebung ſey eigentlich die Seele des Soldaten- ſtandes. Allein wenn nur die Officiere, Unteroffi- ciere und etwan die Haͤlfte der Soldaten den Dienſt puͤnktlich verſtehen, ſo hat es fuͤr das Ganze keine Noth. Doch hier iſt der Ort nicht, hieruͤber zu raͤſonniren.

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792, S. 296[306]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben02_1792/308>, abgerufen am 24.11.2024.