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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792.

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aber es kann doch dabei getanzt werden, oder mit
andern Worten, man kann doch nach dem Takt
Bockssprünge machen, und das ist für den Geschmack
der besagten Nymphen genug. Wer nun Lust hat,
eine Liebschaft von der Art anzufangen, der darf
nur diese Oerter besuchen, und da wird er schon
ankommen. Freilich sind die Gegenstände, wenig-
stens in moralischer Rücksicht -- denn im Gesicht
und Schnitt sehen einige noch so halbwege aus --
von sehr trauriger Art, und unterscheiden sich von
den Bordelnymphen beinahe blos durch Concentra-
tion, wie Freund Yorik sagt. -- Was für Folgen
von daher auf die Gesundheit der Soldaten entste-
hen, kann man daraus abnehmen, daß die Herren
Feldscheerer zuweilen eine gewisse Besichtigung vor-
nehmen müssen, die von den Soldaten Schw --
Visitation genannt wird.

Dennoch ist der Soldat oft froh, wenn er mit
so einer Kreatur zusammen kommen kann: sie sorgt
nicht nur für seine thierischen Bedürfnisse, sondern
nährt ihn oft noch obendrein. Bei diesem Stande
ist es nicht, wie bei andern, wo die Mannsperson
dem Frauenzimmer kontribuiren muß; denn der
Soldat läßt sich für seine Aufwartung belohnen, und
das Mädchen muß losziehen, wenn es will, daß
ihr Galan Stich halte. Daher kommt es auch,
daß viele Menscher ihre Kleider im Fall der Noth

aber es kann doch dabei getanzt werden, oder mit
andern Worten, man kann doch nach dem Takt
Bocksſpruͤnge machen, und das iſt fuͤr den Geſchmack
der beſagten Nymphen genug. Wer nun Luſt hat,
eine Liebſchaft von der Art anzufangen, der darf
nur dieſe Oerter beſuchen, und da wird er ſchon
ankommen. Freilich ſind die Gegenſtaͤnde, wenig-
ſtens in moraliſcher Ruͤckſicht — denn im Geſicht
und Schnitt ſehen einige noch ſo halbwege aus —
von ſehr trauriger Art, und unterſcheiden ſich von
den Bordelnymphen beinahe blos durch Concentra-
tion, wie Freund Yorik ſagt. — Was fuͤr Folgen
von daher auf die Geſundheit der Soldaten entſte-
hen, kann man daraus abnehmen, daß die Herren
Feldſcheerer zuweilen eine gewiſſe Beſichtigung vor-
nehmen muͤſſen, die von den Soldaten Schw —
Viſitation genannt wird.

Dennoch iſt der Soldat oft froh, wenn er mit
ſo einer Kreatur zuſammen kommen kann: ſie ſorgt
nicht nur fuͤr ſeine thieriſchen Beduͤrfniſſe, ſondern
naͤhrt ihn oft noch obendrein. Bei dieſem Stande
iſt es nicht, wie bei andern, wo die Mannsperſon
dem Frauenzimmer kontribuiren muß; denn der
Soldat laͤßt ſich fuͤr ſeine Aufwartung belohnen, und
das Maͤdchen muß losziehen, wenn es will, daß
ihr Galan Stich halte. Daher kommt es auch,
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[259[269]/0271] aber es kann doch dabei getanzt werden, oder mit andern Worten, man kann doch nach dem Takt Bocksſpruͤnge machen, und das iſt fuͤr den Geſchmack der beſagten Nymphen genug. Wer nun Luſt hat, eine Liebſchaft von der Art anzufangen, der darf nur dieſe Oerter beſuchen, und da wird er ſchon ankommen. Freilich ſind die Gegenſtaͤnde, wenig- ſtens in moraliſcher Ruͤckſicht — denn im Geſicht und Schnitt ſehen einige noch ſo halbwege aus — von ſehr trauriger Art, und unterſcheiden ſich von den Bordelnymphen beinahe blos durch Concentra- tion, wie Freund Yorik ſagt. — Was fuͤr Folgen von daher auf die Geſundheit der Soldaten entſte- hen, kann man daraus abnehmen, daß die Herren Feldſcheerer zuweilen eine gewiſſe Beſichtigung vor- nehmen muͤſſen, die von den Soldaten Schw — Viſitation genannt wird. Dennoch iſt der Soldat oft froh, wenn er mit ſo einer Kreatur zuſammen kommen kann: ſie ſorgt nicht nur fuͤr ſeine thieriſchen Beduͤrfniſſe, ſondern naͤhrt ihn oft noch obendrein. Bei dieſem Stande iſt es nicht, wie bei andern, wo die Mannsperſon dem Frauenzimmer kontribuiren muß; denn der Soldat laͤßt ſich fuͤr ſeine Aufwartung belohnen, und das Maͤdchen muß losziehen, wenn es will, daß ihr Galan Stich halte. Daher kommt es auch, daß viele Menſcher ihre Kleider im Fall der Noth

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792, S. 259[269]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben02_1792/271>, abgerufen am 28.11.2024.