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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 1. Halle, 1792.

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sprach F...., que je prens bie[n] des soins pour
vos plaisirs? l'ai fait en sorte, que ces silles
sont venues ici, pour vous amuser encore.

Ich erwiderte ihm, um von den Anwesenden nicht
verstanden zu werden, französisch, daß dieser Auf-
tritt mir gewaltig schaden könnte, und bat ihn bei
allen Teufeln, bei denen er sich einzig und allein erbit-
ten ließ, mich fortreiten zu lassen: sonst würde ich in
des Henkers Küche kommen. Nach vielem Bitten
ließ er mich endlich fort, und so kam ich noch gegen
neun Uhr in meiner Station an. Er blieb zurück
bei den Mädchen, und reiste erst den folgenden Tag
wieder nach Mainz.

Einige Tage vergingen, und ich hatte die Main-
zer Auftritte fast schon wieder vergessen, als ich zu
meinem Schrecken auf einmal die abscheulichsten
Folgen meiner Ausschweifung an meinem Körper in
sehr sichtbaren Zeichen gewahr wurde. Ich hatte zwar
noch nie dergleichen Unglück recht erlebt; allein nach
den gemachten Erfahrungen an meinen Bekannten,
konnt' ich mich in Absicht der Natur meiner Krank-
heit nicht irren. Nun fiel mir aller Muth, und ein
wüthender Schmerz vergällte mir Wachen und Schlaf,
kurz, ich war in der schrecklichsten Lage.

Was war zu thun? -- einen Arzt mußt' ich
haben, aber welchen? -- Meinem guten Köster
durft' ich mich nicht anvertrauen, nicht, als wenn

ſprach F...., que je prens bie[n] des ſoins pour
vos plaiſirs? l'ai fait en ſorte, que ces ſilles
ſont venues içi, pour vous amuſer encore.

Ich erwiderte ihm, um von den Anweſenden nicht
verſtanden zu werden, franzoͤſiſch, daß dieſer Auf-
tritt mir gewaltig ſchaden koͤnnte, und bat ihn bei
allen Teufeln, bei denen er ſich einzig und allein erbit-
ten ließ, mich fortreiten zu laſſen: ſonſt wuͤrde ich in
des Henkers Kuͤche kommen. Nach vielem Bitten
ließ er mich endlich fort, und ſo kam ich noch gegen
neun Uhr in meiner Station an. Er blieb zuruͤck
bei den Maͤdchen, und reiſte erſt den folgenden Tag
wieder nach Mainz.

Einige Tage vergingen, und ich hatte die Main-
zer Auftritte faſt ſchon wieder vergeſſen, als ich zu
meinem Schrecken auf einmal die abſcheulichſten
Folgen meiner Ausſchweifung an meinem Koͤrper in
ſehr ſichtbaren Zeichen gewahr wurde. Ich hatte zwar
noch nie dergleichen Ungluͤck recht erlebt; allein nach
den gemachten Erfahrungen an meinen Bekannten,
konnt' ich mich in Abſicht der Natur meiner Krank-
heit nicht irren. Nun fiel mir aller Muth, und ein
wuͤthender Schmerz vergaͤllte mir Wachen und Schlaf,
kurz, ich war in der ſchrecklichſten Lage.

Was war zu thun? — einen Arzt mußt' ich
haben, aber welchen? — Meinem guten Koͤſter
durft' ich mich nicht anvertrauen, nicht, als wenn

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[379/0393] ſprach F...., que je prens bien des ſoins pour vos plaiſirs? l'ai fait en ſorte, que ces ſilles ſont venues içi, pour vous amuſer encore. Ich erwiderte ihm, um von den Anweſenden nicht verſtanden zu werden, franzoͤſiſch, daß dieſer Auf- tritt mir gewaltig ſchaden koͤnnte, und bat ihn bei allen Teufeln, bei denen er ſich einzig und allein erbit- ten ließ, mich fortreiten zu laſſen: ſonſt wuͤrde ich in des Henkers Kuͤche kommen. Nach vielem Bitten ließ er mich endlich fort, und ſo kam ich noch gegen neun Uhr in meiner Station an. Er blieb zuruͤck bei den Maͤdchen, und reiſte erſt den folgenden Tag wieder nach Mainz. Einige Tage vergingen, und ich hatte die Main- zer Auftritte faſt ſchon wieder vergeſſen, als ich zu meinem Schrecken auf einmal die abſcheulichſten Folgen meiner Ausſchweifung an meinem Koͤrper in ſehr ſichtbaren Zeichen gewahr wurde. Ich hatte zwar noch nie dergleichen Ungluͤck recht erlebt; allein nach den gemachten Erfahrungen an meinen Bekannten, konnt' ich mich in Abſicht der Natur meiner Krank- heit nicht irren. Nun fiel mir aller Muth, und ein wuͤthender Schmerz vergaͤllte mir Wachen und Schlaf, kurz, ich war in der ſchrecklichſten Lage. Was war zu thun? — einen Arzt mußt' ich haben, aber welchen? — Meinem guten Koͤſter durft' ich mich nicht anvertrauen, nicht, als wenn

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 1. Halle, 1792, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben01_1792/393>, abgerufen am 24.11.2024.