Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 1. Halle, 1792.In Gießen sind die Kommerse erlaubt: wir Die Hauptbestandtheile eines damaligen Gießer Wer ist ein rechter Bursch? - Der, so am Tage schmauset, Des Nachts herum schwärmt, wetzt b) - - b) D. i. Mit dem Degen ins Pflaster haut, daß die Fun-
ken heraus sprühen. In Gießen ſind die Kommerſe erlaubt: wir Die Hauptbeſtandtheile eines damaligen Gießer Wer iſt ein rechter Burſch? – Der, ſo am Tage ſchmauſet, Des Nachts herum ſchwaͤrmt, wetzt b) – – b) D. i. Mit dem Degen ins Pflaſter haut, daß die Fun-
ken heraus ſpruͤhen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0110" n="96"/> <p>In Gießen ſind die Kommerſe erlaubt: wir<lb/> haben mehrmals auf der Straße kommerſirt, und<lb/> das <hi rendition="#aq">Ecce quam bonum</hi> zur großen Freude der Gie-<lb/> ßer Nymphen hingebruͤllt. Herr Schmid muß das<lb/> recht gut wiſſen: er bewohnte damals des Schuſters<lb/> Beſt Haus auf dem Kirchenplatz. — Man ſtellt ſich<lb/> alſo leicht vor, daß die Kommerſe bei den taͤglichen<lb/> Saufgelagen der Studenten ſehr frequent werden<lb/> geweſen ſeyn: und ſo war es auch wirklich. Ich<lb/> habe oft vierzehn Tage nach einander alle Tage einem<lb/> Hoſpitz oder einem commerſirenden Saufgelage bei-<lb/> gewohnt.</p><lb/> <p>Die Hauptbeſtandtheile eines damaligen Gießer<lb/> Burſchen oder Renommiſten findet man in einer Be-<lb/> ſchreibung, welche man der poetiſchen Laune des<lb/> Herrn <hi rendition="#g">Hild</hi> von Saarbruͤcken zu danken hat. Ich<lb/> will ſie meinen Leſern mittheilen. Die Verſe ſind<lb/> zwar elend; aber man kann doch hinlaͤnglich daraus<lb/> erſehen, was fuͤr Eigenſchaften man an einem hono-<lb/> rigen Gießer Burſchen gefordert hat. Man hoͤre<lb/> nur!</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Wer iſt ein rechter Burſch? – Der, ſo am Tage</l><lb/> <l>ſchmauſet,</l><lb/> <l>Des Nachts herum ſchwaͤrmt, wetzt <note place="foot" n="b)">D. i. Mit dem Degen ins Pflaſter haut, daß die Fun-<lb/> ken heraus ſpruͤhen.</note> – –</l><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [96/0110]
In Gießen ſind die Kommerſe erlaubt: wir
haben mehrmals auf der Straße kommerſirt, und
das Ecce quam bonum zur großen Freude der Gie-
ßer Nymphen hingebruͤllt. Herr Schmid muß das
recht gut wiſſen: er bewohnte damals des Schuſters
Beſt Haus auf dem Kirchenplatz. — Man ſtellt ſich
alſo leicht vor, daß die Kommerſe bei den taͤglichen
Saufgelagen der Studenten ſehr frequent werden
geweſen ſeyn: und ſo war es auch wirklich. Ich
habe oft vierzehn Tage nach einander alle Tage einem
Hoſpitz oder einem commerſirenden Saufgelage bei-
gewohnt.
Die Hauptbeſtandtheile eines damaligen Gießer
Burſchen oder Renommiſten findet man in einer Be-
ſchreibung, welche man der poetiſchen Laune des
Herrn Hild von Saarbruͤcken zu danken hat. Ich
will ſie meinen Leſern mittheilen. Die Verſe ſind
zwar elend; aber man kann doch hinlaͤnglich daraus
erſehen, was fuͤr Eigenſchaften man an einem hono-
rigen Gießer Burſchen gefordert hat. Man hoͤre
nur!
Wer iſt ein rechter Burſch? – Der, ſo am Tage
ſchmauſet,
Des Nachts herum ſchwaͤrmt, wetzt b) – –
b) D. i. Mit dem Degen ins Pflaſter haut, daß die Fun-
ken heraus ſpruͤhen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben01_1792 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben01_1792/110 |
Zitationshilfe: | Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 1. Halle, 1792, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben01_1792/110>, abgerufen am 16.07.2024. |