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Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 3. Mannheim, 1837.

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hell, das Meer ging hoch und schäumend, von einem
frechen Nachtwinde getrieben, der aus Westen kam
und uns nicht an die Küste ließ. Am Bord saß
eine dunkle Gestalt, ich sah, daß sie zusammenfuhr,
da ich mich nahte -- es war Giacomo.

Jch trat ihm ruhig nahe, fragte ihn nach Tallon,
und ob er auch entkommen sei aus jenem Bade.
Giacomo wußte es nicht; Hin- und Herfragen be-
lehrte mich, daß jener Mensch ein Bruder Giaco-
mo's, ein Neapolitaner und wirklich ein Revolutions-
abenteurer sei. Uebrigens log Giacomo, wie immer;
von jener Schußwunde ist mein Arm gelähmt, und
diese mir ungewohnte Schwäche mag wohl etwas
dazu beitragen, daß ich mich feindseliger gegen die
Welt fühle, als sonst. Jch faßte den Schurken,
eh' er sich dessen versah, bei Schulter und Hüfte,
und schleuderte ihn in's Meer. Wind und Wellen
rauschten hoch, sonst war nichts zu vernehmen. --

Wir kamen Abends in Brüssel an, ohne daß
Margarita gewußt hätte, wo sie sei; ich ließ beim
Hause ihres Vaters vorfahren, und eh' sie zu einer
rechten Aeußerung kommen konnte, standen wir im
Salon vor Herr und Frau van Wälen.

hell, das Meer ging hoch und ſchäumend, von einem
frechen Nachtwinde getrieben, der aus Weſten kam
und uns nicht an die Küſte ließ. Am Bord ſaß
eine dunkle Geſtalt, ich ſah, daß ſie zuſammenfuhr,
da ich mich nahte — es war Giacomo.

Jch trat ihm ruhig nahe, fragte ihn nach Tallon,
und ob er auch entkommen ſei aus jenem Bade.
Giacomo wußte es nicht; Hin- und Herfragen be-
lehrte mich, daß jener Menſch ein Bruder Giaco-
mo’s, ein Neapolitaner und wirklich ein Revolutions-
abenteurer ſei. Uebrigens log Giacomo, wie immer;
von jener Schußwunde iſt mein Arm gelähmt, und
dieſe mir ungewohnte Schwäche mag wohl etwas
dazu beitragen, daß ich mich feindſeliger gegen die
Welt fühle, als ſonſt. Jch faßte den Schurken,
eh’ er ſich deſſen verſah, bei Schulter und Hüfte,
und ſchleuderte ihn in’s Meer. Wind und Wellen
rauſchten hoch, ſonſt war nichts zu vernehmen. —

Wir kamen Abends in Brüſſel an, ohne daß
Margarita gewußt hätte, wo ſie ſei; ich ließ beim
Hauſe ihres Vaters vorfahren, und eh’ ſie zu einer
rechten Aeußerung kommen konnte, ſtanden wir im
Salon vor Herr und Frau van Wälen.

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[65/0073] hell, das Meer ging hoch und ſchäumend, von einem frechen Nachtwinde getrieben, der aus Weſten kam und uns nicht an die Küſte ließ. Am Bord ſaß eine dunkle Geſtalt, ich ſah, daß ſie zuſammenfuhr, da ich mich nahte — es war Giacomo. Jch trat ihm ruhig nahe, fragte ihn nach Tallon, und ob er auch entkommen ſei aus jenem Bade. Giacomo wußte es nicht; Hin- und Herfragen be- lehrte mich, daß jener Menſch ein Bruder Giaco- mo’s, ein Neapolitaner und wirklich ein Revolutions- abenteurer ſei. Uebrigens log Giacomo, wie immer; von jener Schußwunde iſt mein Arm gelähmt, und dieſe mir ungewohnte Schwäche mag wohl etwas dazu beitragen, daß ich mich feindſeliger gegen die Welt fühle, als ſonſt. Jch faßte den Schurken, eh’ er ſich deſſen verſah, bei Schulter und Hüfte, und ſchleuderte ihn in’s Meer. Wind und Wellen rauſchten hoch, ſonſt war nichts zu vernehmen. — Wir kamen Abends in Brüſſel an, ohne daß Margarita gewußt hätte, wo ſie ſei; ich ließ beim Hauſe ihres Vaters vorfahren, und eh’ ſie zu einer rechten Aeußerung kommen konnte, ſtanden wir im Salon vor Herr und Frau van Wälen.

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Zitationshilfe: Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 3. Mannheim, 1837, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa03_1837/73>, abgerufen am 25.11.2024.