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Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 3. Mannheim, 1837.

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bilde sich die Welt weiter; aber es verachte mir
keins das Andere. Und kommt man auf meinem
Wege zum Eigenthume, so entweicht die Spekula-
tion nicht, auch dem Ruhenden kreiset das Blut;
aber sie geht in kleineren Schritten. Trotz dem ar-
beitet sie unablässig; laß mir den kleineren Schritt.



Bin ich furchtsam geworden? Du wirst es
sagen; aber ich habe eine Erfahrung gemacht, die
mir einen anderen Gedanken aufdrängt: der Muth
läßt sich nicht als etwas Allgemeines aufstellen und
verlangen, so wie das Verdienst und der Fehler bei
jedem Einzelnen ein Eigenes sind, so ist auch der
Muth für jeden Einzelnen ein anderer. Wenn er
herausgeht aus der eigenthümlichen Bildung und
Anlage des Menschen, so wird er ein forcirter, un-
gedeihlicher -- ich hab's mit Schrecken eingesehn.
Höre:

Mein Haus und Land waren bestellt, ich konnte
abkommen, bestieg meinen Klepper, um aus meinem
Zauberkreise wieder einmal in die Welt hineinzusehn.
Du bau'st Dich vielleicht in einen Jrrthum ein,

bilde ſich die Welt weiter; aber es verachte mir
keins das Andere. Und kommt man auf meinem
Wege zum Eigenthume, ſo entweicht die Spekula-
tion nicht, auch dem Ruhenden kreiſet das Blut;
aber ſie geht in kleineren Schritten. Trotz dem ar-
beitet ſie unabläſſig; laß mir den kleineren Schritt.



Bin ich furchtſam geworden? Du wirſt es
ſagen; aber ich habe eine Erfahrung gemacht, die
mir einen anderen Gedanken aufdrängt: der Muth
läßt ſich nicht als etwas Allgemeines aufſtellen und
verlangen, ſo wie das Verdienſt und der Fehler bei
jedem Einzelnen ein Eigenes ſind, ſo iſt auch der
Muth für jeden Einzelnen ein anderer. Wenn er
herausgeht aus der eigenthümlichen Bildung und
Anlage des Menſchen, ſo wird er ein forcirter, un-
gedeihlicher — ich hab’s mit Schrecken eingeſehn.
Höre:

Mein Haus und Land waren beſtellt, ich konnte
abkommen, beſtieg meinen Klepper, um aus meinem
Zauberkreiſe wieder einmal in die Welt hineinzuſehn.
Du bau’ſt Dich vielleicht in einen Jrrthum ein,

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[259/0267] bilde ſich die Welt weiter; aber es verachte mir keins das Andere. Und kommt man auf meinem Wege zum Eigenthume, ſo entweicht die Spekula- tion nicht, auch dem Ruhenden kreiſet das Blut; aber ſie geht in kleineren Schritten. Trotz dem ar- beitet ſie unabläſſig; laß mir den kleineren Schritt. Bin ich furchtſam geworden? Du wirſt es ſagen; aber ich habe eine Erfahrung gemacht, die mir einen anderen Gedanken aufdrängt: der Muth läßt ſich nicht als etwas Allgemeines aufſtellen und verlangen, ſo wie das Verdienſt und der Fehler bei jedem Einzelnen ein Eigenes ſind, ſo iſt auch der Muth für jeden Einzelnen ein anderer. Wenn er herausgeht aus der eigenthümlichen Bildung und Anlage des Menſchen, ſo wird er ein forcirter, un- gedeihlicher — ich hab’s mit Schrecken eingeſehn. Höre: Mein Haus und Land waren beſtellt, ich konnte abkommen, beſtieg meinen Klepper, um aus meinem Zauberkreiſe wieder einmal in die Welt hineinzuſehn. Du bau’ſt Dich vielleicht in einen Jrrthum ein,

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Zitationshilfe: Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 3. Mannheim, 1837, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa03_1837/267>, abgerufen am 22.11.2024.