Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 3. Mannheim, 1837.dies Letztere geschieht, so ist er ausgesperrt, sie ist Jn dem peinlichen Momente, wo die Lady mit Die Lady kommt bis an die Thür, schilt den Das Nebenzimmer ist der Lady Schlafgemach, dies Letztere geſchieht, ſo iſt er ausgeſperrt, ſie iſt Jn dem peinlichen Momente, wo die Lady mit Die Lady kommt bis an die Thür, ſchilt den Das Nebenzimmer iſt der Lady Schlafgemach, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0245" n="237"/> dies Letztere geſchieht, ſo iſt er ausgeſperrt, ſie iſt<lb/> nur vom Saale aus zu öffnen.</p><lb/> <p>Jn dem peinlichen Momente, wo die Lady mit<lb/> einem leuchtenden Diener den Saal entlang kommt,<lb/> bemerkt er kaum die entſetzliche Situation, auf<lb/> ſchmalem Raume, ohne Anhalt dicht über dem<lb/> tiefen Abgrunde zu ſein.</p><lb/> <p>Die Lady kommt bis an die Thür, ſchilt den<lb/> Diener, daß man das oft Gebotene nicht beachte,<lb/> daß die Thür nicht geſchloſſen ſei, und drückt ſie<lb/> feſt ins Schloß — der Rückweg iſt ihm abgeſchnit-<lb/> ten. Die Lady geht in das Nebenzimmer, von<lb/> Neuem ſcheltend, daß auch dorthin die Thür offen ſei;<lb/> der Diener betheuert, es ſei Niemand da geweſen.</p><lb/> <p>Das Nebenzimmer iſt der Lady Schlafgemach,<lb/> die Kammerfrau kommt, um die Herrin zu ent-<lb/> kleiden, alſo auch die Hoffnung ſchwindet, ein Fen-<lb/> ſter der Thür einzubrechen, und dadurch den Rück-<lb/> zug zu gewinnen: das Geräuſch würde die Lady<lb/> wecken; mit Entſetzen wird er inne, daß auch die<lb/> Kammerfrau in der Nähe ſchläft. Die Lady dürfte<lb/> im äußerſten Falle das Mißliche erfahren, niemals<lb/> aber eine Dienerin.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [237/0245]
dies Letztere geſchieht, ſo iſt er ausgeſperrt, ſie iſt
nur vom Saale aus zu öffnen.
Jn dem peinlichen Momente, wo die Lady mit
einem leuchtenden Diener den Saal entlang kommt,
bemerkt er kaum die entſetzliche Situation, auf
ſchmalem Raume, ohne Anhalt dicht über dem
tiefen Abgrunde zu ſein.
Die Lady kommt bis an die Thür, ſchilt den
Diener, daß man das oft Gebotene nicht beachte,
daß die Thür nicht geſchloſſen ſei, und drückt ſie
feſt ins Schloß — der Rückweg iſt ihm abgeſchnit-
ten. Die Lady geht in das Nebenzimmer, von
Neuem ſcheltend, daß auch dorthin die Thür offen ſei;
der Diener betheuert, es ſei Niemand da geweſen.
Das Nebenzimmer iſt der Lady Schlafgemach,
die Kammerfrau kommt, um die Herrin zu ent-
kleiden, alſo auch die Hoffnung ſchwindet, ein Fen-
ſter der Thür einzubrechen, und dadurch den Rück-
zug zu gewinnen: das Geräuſch würde die Lady
wecken; mit Entſetzen wird er inne, daß auch die
Kammerfrau in der Nähe ſchläft. Die Lady dürfte
im äußerſten Falle das Mißliche erfahren, niemals
aber eine Dienerin.
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