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Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 3. Mannheim, 1837.

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benher hab ich mir eine kleine Beschäftigung erfun-
den: täglich wird mir eine Flasche ordinären Bie-
res verabreicht, an welcher der Kork mit Bindfaden
festgehalten wird. Diese kleinen Stückchen sammle
ich mir, flechte ich zusammen, und fasre sie dann
am Ende auf, um eine Art Lunte zu erschaffen.
Mit dieser stehe ich dann Stunden lang an der
heißen Ofenröhre -- denn es ist kälter geworden,
und wird geheizt -- und warte, ob sie sich nicht
entzünden werde. Der Ofen nämlich wird draußen
gefeuert, man hat mir aber eine Pfeife und ein
Restchen Taback wieder gegeben für den Fall, daß
ich endlich eine Freistunde bekäme, und weil auf
dem Hofe geraucht werden darf; Feuerzeuge sind in
den Gefängnissen nicht gestattet, und Rauchen ist
streng untersagt, Pfeife und Lorgnette, die mir
gelassen ist, sehen mich also ganz ironisch an, und
die Lunte will sich nicht entzünden; das Streben
darnach ist mir aber doch eine Beschäftigung.



Jetzt ist noch neuer Schmerz von Außen hin-
zugekommen -- um Gottes willen macht draußen

benher hab ich mir eine kleine Beſchäftigung erfun-
den: täglich wird mir eine Flaſche ordinären Bie-
res verabreicht, an welcher der Kork mit Bindfaden
feſtgehalten wird. Dieſe kleinen Stückchen ſammle
ich mir, flechte ich zuſammen, und faſre ſie dann
am Ende auf, um eine Art Lunte zu erſchaffen.
Mit dieſer ſtehe ich dann Stunden lang an der
heißen Ofenröhre — denn es iſt kälter geworden,
und wird geheizt — und warte, ob ſie ſich nicht
entzünden werde. Der Ofen nämlich wird draußen
gefeuert, man hat mir aber eine Pfeife und ein
Reſtchen Taback wieder gegeben für den Fall, daß
ich endlich eine Freiſtunde bekäme, und weil auf
dem Hofe geraucht werden darf; Feuerzeuge ſind in
den Gefängniſſen nicht geſtattet, und Rauchen iſt
ſtreng unterſagt, Pfeife und Lorgnette, die mir
gelaſſen iſt, ſehen mich alſo ganz ironiſch an, und
die Lunte will ſich nicht entzünden; das Streben
darnach iſt mir aber doch eine Beſchäftigung.



Jetzt iſt noch neuer Schmerz von Außen hin-
zugekommen — um Gottes willen macht draußen

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[133/0141] benher hab ich mir eine kleine Beſchäftigung erfun- den: täglich wird mir eine Flaſche ordinären Bie- res verabreicht, an welcher der Kork mit Bindfaden feſtgehalten wird. Dieſe kleinen Stückchen ſammle ich mir, flechte ich zuſammen, und faſre ſie dann am Ende auf, um eine Art Lunte zu erſchaffen. Mit dieſer ſtehe ich dann Stunden lang an der heißen Ofenröhre — denn es iſt kälter geworden, und wird geheizt — und warte, ob ſie ſich nicht entzünden werde. Der Ofen nämlich wird draußen gefeuert, man hat mir aber eine Pfeife und ein Reſtchen Taback wieder gegeben für den Fall, daß ich endlich eine Freiſtunde bekäme, und weil auf dem Hofe geraucht werden darf; Feuerzeuge ſind in den Gefängniſſen nicht geſtattet, und Rauchen iſt ſtreng unterſagt, Pfeife und Lorgnette, die mir gelaſſen iſt, ſehen mich alſo ganz ironiſch an, und die Lunte will ſich nicht entzünden; das Streben darnach iſt mir aber doch eine Beſchäftigung. Jetzt iſt noch neuer Schmerz von Außen hin- zugekommen — um Gottes willen macht draußen

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Zitationshilfe: Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 3. Mannheim, 1837, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa03_1837/141>, abgerufen am 22.11.2024.