Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837.9. Den andern Morgen schien die Sonne; das trübe Es war ihm aber auch dieser Trost nöthiger 9. Den andern Morgen ſchien die Sonne; das trübe Es war ihm aber auch dieſer Troſt nöthiger <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0082" n="[72]"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">9.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>en andern Morgen ſchien die Sonne; das trübe<lb/> Wetter hatte ſie bisher immer verborgen. Sie brachte<lb/> Muth in das ſchwer gedrückte Herz des deutſchen<lb/> Freiwilligen. Die Sonne hat wirklich ein wunder-<lb/> bares Belebungselement für die ſinnenden Menſchen,<lb/> die in lauter Gedanken das Leben hindurch klettern,<lb/> und jener körperlichen Anregung zur Freude entbeh-<lb/> ren, welche die ſtumpfe Maſſe, und die eigentlich<lb/> glücklichen Menſchen zu Luſt und Jauchzen ſtachelt.<lb/> Valerius gehörte nicht zu dieſen letzteren, und er<lb/> verehrte darum die Sonne wie ein Peruaner; ſie<lb/> war ihm das wirkliche Auge des Himmels und<lb/> Gott und der Himmel waren für ihn der Begriff<lb/> von eitel Schönheit, Freude und Glück.</p><lb/> <p>Es war ihm aber auch dieſer Troſt nöthiger<lb/> als je, es that ihm mehr als je Noth, in’s Auge,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[72]/0082]
9.
Den andern Morgen ſchien die Sonne; das trübe
Wetter hatte ſie bisher immer verborgen. Sie brachte
Muth in das ſchwer gedrückte Herz des deutſchen
Freiwilligen. Die Sonne hat wirklich ein wunder-
bares Belebungselement für die ſinnenden Menſchen,
die in lauter Gedanken das Leben hindurch klettern,
und jener körperlichen Anregung zur Freude entbeh-
ren, welche die ſtumpfe Maſſe, und die eigentlich
glücklichen Menſchen zu Luſt und Jauchzen ſtachelt.
Valerius gehörte nicht zu dieſen letzteren, und er
verehrte darum die Sonne wie ein Peruaner; ſie
war ihm das wirkliche Auge des Himmels und
Gott und der Himmel waren für ihn der Begriff
von eitel Schönheit, Freude und Glück.
Es war ihm aber auch dieſer Troſt nöthiger
als je, es that ihm mehr als je Noth, in’s Auge,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |