Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837.8. Die beiden jungen Männer brachten noch eine lange "Der Freiheitskrieg eines Volkes, sagte endlich Da sah er zwei große Thränen des armen Joel; 8. Die beiden jungen Männer brachten noch eine lange „Der Freiheitskrieg eines Volkes, ſagte endlich Da ſah er zwei große Thränen des armen Joel; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0074" n="[64]"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">8.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>ie beiden jungen Männer brachten noch eine lange<lb/> Zeit ſchweigend zu. Jeder war offenbar in trübe,<lb/> düſtre Gedanken verſunken. Joels Traurigkeit ſchien<lb/> indeß weicher und von höherer Reizbarkeit zu ſein:<lb/> zuweilen rollten dicke Thränen über ſeine Wangen.</p><lb/> <p>„Der Freiheitskrieg eines Volkes, ſagte endlich<lb/> Valerius leiſe vor ſich hin, iſt wie ein Liebeskrieg,<lb/> man nimmt die Unterſtützung eines Fremden an,<lb/> aber betrachtet ihn gleichgültig wie ein Werkzeug,<lb/> in den Herzensrath kann er nimmer aufgenommen<lb/> werden.“ —</p><lb/> <p>Da ſah er zwei große Thränen des armen Joel;<lb/> er ſchalt ſich, daß er ſo drängendes, nahes Leid<lb/> über ſeinen Grillen habe vergeſſen können, und<lb/> ſuchte nach einem Eingange, dem Kranken nahe zu<lb/> treten, ohne ihn durch Beileidsgeſchrei noch ſchlim-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[64]/0074]
8.
Die beiden jungen Männer brachten noch eine lange
Zeit ſchweigend zu. Jeder war offenbar in trübe,
düſtre Gedanken verſunken. Joels Traurigkeit ſchien
indeß weicher und von höherer Reizbarkeit zu ſein:
zuweilen rollten dicke Thränen über ſeine Wangen.
„Der Freiheitskrieg eines Volkes, ſagte endlich
Valerius leiſe vor ſich hin, iſt wie ein Liebeskrieg,
man nimmt die Unterſtützung eines Fremden an,
aber betrachtet ihn gleichgültig wie ein Werkzeug,
in den Herzensrath kann er nimmer aufgenommen
werden.“ —
Da ſah er zwei große Thränen des armen Joel;
er ſchalt ſich, daß er ſo drängendes, nahes Leid
über ſeinen Grillen habe vergeſſen können, und
ſuchte nach einem Eingange, dem Kranken nahe zu
treten, ohne ihn durch Beileidsgeſchrei noch ſchlim-
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