Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837.Unvorsichtigkeit zu warnen. Magyac war offenbar Verdrießlich über das Verläugnen einer Erschei- Coelestin war wie ein Blitz verschwunden, und Unvorſichtigkeit zu warnen. Magyac war offenbar Verdrießlich über das Verläugnen einer Erſchei- Coeleſtin war wie ein Blitz verſchwunden, und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0072" n="62"/> Unvorſichtigkeit zu warnen. Magyac war offenbar<lb/> am meiſten beunruhigt, und da er noch weniger<lb/> an die unterwürfige Domeſtikenform Coeleſtins ge-<lb/> wöhnt war, deſſen Körper wie eine Bildſäule unbe-<lb/> weglich ſtand, während die Befehle ſeiner Herrſchaft<lb/> ruhten, ſo wagte er’s, ſich an’s Fenſter zu ſchleichen,<lb/> und hinauszublicken. Er ging ſogar auf die ent-<lb/> gegengeſetzte Seite des Gemachs zu einer halb zer-<lb/> ſchlagenen Glasthür, die auf einen verfallnen Balkon<lb/> führte. Dabei ſchlich er aber auf den Zehen, als<lb/> ſollte Valerius, den er wie ſeinen Herrn betrachtete,<lb/> die Dreiſtigkeit ſeines Herumſtreichens im Saale<lb/> nicht bemerken.</p><lb/> <p>Verdrießlich über das Verläugnen einer Erſchei-<lb/> nung, die ſeinen Umgebungen weniger unbekannt zu<lb/> ſein ſchien, hieß er die beiden Leute zu Bett gehn.</p><lb/> <p>Coeleſtin war wie ein Blitz verſchwunden, und<lb/> Magyac verbarg ſeine Eile wenig. Die freundliche<lb/> Behandlung, welche er bisher von Valerius erfahren<lb/> hatte, war nicht ohne tiefen Eindruck auf den jungen<lb/> Polen geblieben. Er war an rauhere Hände gewöhnt,<lb/> und bewies dem deutſchen Herrn eine lebhafte Hin-<lb/> gebung. Valerius hatte oft große Mühe, ſich den<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [62/0072]
Unvorſichtigkeit zu warnen. Magyac war offenbar
am meiſten beunruhigt, und da er noch weniger
an die unterwürfige Domeſtikenform Coeleſtins ge-
wöhnt war, deſſen Körper wie eine Bildſäule unbe-
weglich ſtand, während die Befehle ſeiner Herrſchaft
ruhten, ſo wagte er’s, ſich an’s Fenſter zu ſchleichen,
und hinauszublicken. Er ging ſogar auf die ent-
gegengeſetzte Seite des Gemachs zu einer halb zer-
ſchlagenen Glasthür, die auf einen verfallnen Balkon
führte. Dabei ſchlich er aber auf den Zehen, als
ſollte Valerius, den er wie ſeinen Herrn betrachtete,
die Dreiſtigkeit ſeines Herumſtreichens im Saale
nicht bemerken.
Verdrießlich über das Verläugnen einer Erſchei-
nung, die ſeinen Umgebungen weniger unbekannt zu
ſein ſchien, hieß er die beiden Leute zu Bett gehn.
Coeleſtin war wie ein Blitz verſchwunden, und
Magyac verbarg ſeine Eile wenig. Die freundliche
Behandlung, welche er bisher von Valerius erfahren
hatte, war nicht ohne tiefen Eindruck auf den jungen
Polen geblieben. Er war an rauhere Hände gewöhnt,
und bewies dem deutſchen Herrn eine lebhafte Hin-
gebung. Valerius hatte oft große Mühe, ſich den
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |