Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837.Kamerad möge einen russischen General nicht auf- Es war dasselbe Pistol, welches Manasse auf Kamerad möge einen ruſſiſchen General nicht auf- Es war daſſelbe Piſtol, welches Manaſſe auf <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0039" n="29"/> Kamerad möge einen ruſſiſchen General nicht auf-<lb/> halten. Der Offizier an die unterwürfigſte Subordina-<lb/> tion gegen Höhere gewöhnt, wollte ſich eiligſt zurück-<lb/> ziehen, als Valerius — ſo hieß der Nachbar Joels<lb/> — zum erſten Male die Beſinnung wieder erhielt,<lb/> und ſich ein Wenig aufrichtete. Der plötzliche Still-<lb/> ſtand des Wagens, das heftige Geſpräch mochten<lb/> dazu beigetragen haben. Durch dieſe Bewegung<lb/> ward der Mantel zurückgeſchlagen, und der Offizier<lb/> ſah noch mit dem letzten Blicke polniſche Uniformen.<lb/> Da erhob er ein lautes Fluchen, hieb mit dem Säbel<lb/> nach Manaſſe, und griff nach der Piſtolenhalfter.<lb/> Manaſſe war aber dem Hiebe glücklich ausgewichen,<lb/> Joel ſchob ſich, ſo ſchnell und ſo weit es ſeine<lb/> Wunde geſtattete vorn nach der Oeffnung des Wa-<lb/> gens, und drückte ein Piſtol nach ihm ab. Der<lb/> Schuß traf, der Reiter wankte, Manaſſe hieb in<lb/> die Pferde, und der Wagen flog rechts in den<lb/> Weg hinein.</p><lb/> <p>Es war daſſelbe Piſtol, welches Manaſſe auf<lb/> dem Schlachtfelde mitgenommen, und unterwegs<lb/> ſeinem Sohne gegeben hatte. Dies rettete ſie für<lb/> den Augenblick; der Schuß hatte aber ihre Lage<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [29/0039]
Kamerad möge einen ruſſiſchen General nicht auf-
halten. Der Offizier an die unterwürfigſte Subordina-
tion gegen Höhere gewöhnt, wollte ſich eiligſt zurück-
ziehen, als Valerius — ſo hieß der Nachbar Joels
— zum erſten Male die Beſinnung wieder erhielt,
und ſich ein Wenig aufrichtete. Der plötzliche Still-
ſtand des Wagens, das heftige Geſpräch mochten
dazu beigetragen haben. Durch dieſe Bewegung
ward der Mantel zurückgeſchlagen, und der Offizier
ſah noch mit dem letzten Blicke polniſche Uniformen.
Da erhob er ein lautes Fluchen, hieb mit dem Säbel
nach Manaſſe, und griff nach der Piſtolenhalfter.
Manaſſe war aber dem Hiebe glücklich ausgewichen,
Joel ſchob ſich, ſo ſchnell und ſo weit es ſeine
Wunde geſtattete vorn nach der Oeffnung des Wa-
gens, und drückte ein Piſtol nach ihm ab. Der
Schuß traf, der Reiter wankte, Manaſſe hieb in
die Pferde, und der Wagen flog rechts in den
Weg hinein.
Es war daſſelbe Piſtol, welches Manaſſe auf
dem Schlachtfelde mitgenommen, und unterwegs
ſeinem Sohne gegeben hatte. Dies rettete ſie für
den Augenblick; der Schuß hatte aber ihre Lage
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