Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837.fehle, was er für ihn thun könne. Joel warf einen Warum soll ich es nicht hören, Joel, sprach Langsam ging der Alte hinaus, und man hörte "Sie sind der einzige Mensch," begann Joel fehle, was er für ihn thun könne. Joel warf einen Warum ſoll ich es nicht hören, Joel, ſprach Langſam ging der Alte hinaus, und man hörte „Sie ſind der einzige Menſch,“ begann Joel <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0243" n="233"/> fehle, was er für ihn thun könne. Joel warf einen<lb/> bittenden Blick auf ſeinen Vater.</p><lb/> <p>Warum ſoll ich es nicht hören, Joel, ſprach<lb/> dieſer, was Dich darnieder wirft, ich bin auch jung<lb/> geweſen und habe gelitten wie Du — aber ich will<lb/> gehen, wenn der Herr mir gut ſteht, daß Dir kein<lb/> Unglück begegnet, während ich fern bin — Joel,<lb/> mein Kind, verlaſſe nicht frühzeitig Deinen alten<lb/> Vater —</p><lb/> <p>Langſam ging der Alte hinaus, und man hörte<lb/> es, wie er ſich unweit der Thüre auf den Boden<lb/> ſetzte.</p><lb/> <p>„Sie ſind der einzige Menſch,“ begann Joel<lb/> mit ſchwacher Stimme, „der mein Elend ermeſſen,<lb/> mit dem ich darüber ſprechen kann. Jch glaubte<lb/> nur die Wahl vor mir zu ſehen zwiſchen einem<lb/> ſchnellen Tode, oder dem Ausſchütten meines Her-<lb/> zens. Die Gedanken und Gefühle tödten mich, ich<lb/> muß zum erſten Male in meinem Leben zu Jemand<lb/> darüber reden, vielleicht hält das auf einige Zeit<lb/> meinen Tod auf, den ich meines Vaters wegen<lb/> fürchten muß, meines armen Vaters wegen. —<lb/> Sie werden keine abſonderlichen Geheimniſſe erwar-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [233/0243]
fehle, was er für ihn thun könne. Joel warf einen
bittenden Blick auf ſeinen Vater.
Warum ſoll ich es nicht hören, Joel, ſprach
dieſer, was Dich darnieder wirft, ich bin auch jung
geweſen und habe gelitten wie Du — aber ich will
gehen, wenn der Herr mir gut ſteht, daß Dir kein
Unglück begegnet, während ich fern bin — Joel,
mein Kind, verlaſſe nicht frühzeitig Deinen alten
Vater —
Langſam ging der Alte hinaus, und man hörte
es, wie er ſich unweit der Thüre auf den Boden
ſetzte.
„Sie ſind der einzige Menſch,“ begann Joel
mit ſchwacher Stimme, „der mein Elend ermeſſen,
mit dem ich darüber ſprechen kann. Jch glaubte
nur die Wahl vor mir zu ſehen zwiſchen einem
ſchnellen Tode, oder dem Ausſchütten meines Her-
zens. Die Gedanken und Gefühle tödten mich, ich
muß zum erſten Male in meinem Leben zu Jemand
darüber reden, vielleicht hält das auf einige Zeit
meinen Tod auf, den ich meines Vaters wegen
fürchten muß, meines armen Vaters wegen. —
Sie werden keine abſonderlichen Geheimniſſe erwar-
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