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Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837.

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Busen herabgefallen war. Jhr voller Arm lockte in
seiner Krümmung das Auge des Begleiters, der warme
Handschuh, den er hielt, strömte das Frauenleben
verführerisch in seine Nerven, und es war nicht
zu verwundern, wenn Valerius diesmal die necken-
den Herausforderungen der Fürstin unbeantwortet
ließ, und kaum mit halben Worten etwas auf die
letzte erwiderte.

Es ist nicht wie in Deutschland, Durchlaucht,
mit den Titulaturen, die Leute fragen nicht nach
meiner Geburt, ich gehöre zur höheren Klasse, und
da werde ich Valeriuski, von Valerius genannt, ich
mag wollen oder nicht --

Ganz Recht, nahm die Fürstin die Rede auf,
und ließ sich ihren Handschuh wieder geben -- dies
Land der Aristokratie ist darin liebenswürdig, die
kleine adelige Gewürzkrämerei Deutschlands ist ihnen
unbekannt -- ein freier unabhängiger Mann ist ein
Edelmann -- aber antworten Sie doch, Herr von
Valerius, wie geht's Jhnen -- lassen Sie mir
diesen Namen: Herr von Valerius; ich muß Jhnen
die Schwäche gestehn, daß es mir leichter ist, als
das harte Herr Valerius. Dies "von" ist mir durch

Buſen herabgefallen war. Jhr voller Arm lockte in
ſeiner Krümmung das Auge des Begleiters, der warme
Handſchuh, den er hielt, ſtrömte das Frauenleben
verführeriſch in ſeine Nerven, und es war nicht
zu verwundern, wenn Valerius diesmal die necken-
den Herausforderungen der Fürſtin unbeantwortet
ließ, und kaum mit halben Worten etwas auf die
letzte erwiderte.

Es iſt nicht wie in Deutſchland, Durchlaucht,
mit den Titulaturen, die Leute fragen nicht nach
meiner Geburt, ich gehöre zur höheren Klaſſe, und
da werde ich Valeriuski, von Valerius genannt, ich
mag wollen oder nicht —

Ganz Recht, nahm die Fürſtin die Rede auf,
und ließ ſich ihren Handſchuh wieder geben — dies
Land der Ariſtokratie iſt darin liebenswürdig, die
kleine adelige Gewürzkrämerei Deutſchlands iſt ihnen
unbekannt — ein freier unabhängiger Mann iſt ein
Edelmann — aber antworten Sie doch, Herr von
Valerius, wie geht’s Jhnen — laſſen Sie mir
dieſen Namen: Herr von Valerius; ich muß Jhnen
die Schwäche geſtehn, daß es mir leichter iſt, als
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[162/0172] Buſen herabgefallen war. Jhr voller Arm lockte in ſeiner Krümmung das Auge des Begleiters, der warme Handſchuh, den er hielt, ſtrömte das Frauenleben verführeriſch in ſeine Nerven, und es war nicht zu verwundern, wenn Valerius diesmal die necken- den Herausforderungen der Fürſtin unbeantwortet ließ, und kaum mit halben Worten etwas auf die letzte erwiderte. Es iſt nicht wie in Deutſchland, Durchlaucht, mit den Titulaturen, die Leute fragen nicht nach meiner Geburt, ich gehöre zur höheren Klaſſe, und da werde ich Valeriuski, von Valerius genannt, ich mag wollen oder nicht — Ganz Recht, nahm die Fürſtin die Rede auf, und ließ ſich ihren Handſchuh wieder geben — dies Land der Ariſtokratie iſt darin liebenswürdig, die kleine adelige Gewürzkrämerei Deutſchlands iſt ihnen unbekannt — ein freier unabhängiger Mann iſt ein Edelmann — aber antworten Sie doch, Herr von Valerius, wie geht’s Jhnen — laſſen Sie mir dieſen Namen: Herr von Valerius; ich muß Jhnen die Schwäche geſtehn, daß es mir leichter iſt, als das harte Herr Valerius. Dies „von“ iſt mir durch

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Zitationshilfe: Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa0201_1837/172>, abgerufen am 05.12.2024.