lässig, Geschichte zu machen, da wir doch nur klei- nen Kindern gleichen, die mit lächerlicher Mühe und Sorgfalt ihr Kartenhäuschen aufbauen -- ein leichter Windzug wirft es um. Und wir wissen es nicht, von wannen der Wind kam, noch wohin er geht. --
Jst es denn wirklich größer, ein Held zu sein, Nationen zu bewegen, Völkerschicksale gestalten zu helfen, als daheim zu bleiben bei den Seinen, und ihrem kleinen Glücke, ihren unscheinbaren Freuden Kraft und Thätigkeit zu widmen? Haben die soge- nannten Philister nicht am Ende Recht, daß wir uns um keine andern Dinge kümmern sollen, als um jene, die uns zunächst betreffen? Während ich kämpfe und ringe für eines Volkes Freiheit, weil ich den Begriff der Freiheit für etwas Großes halte, verschmachten vielleicht die Meinen in Angst und Mangel und Kummer -- ist denn nun auch wirk- lich dieser Begriff der Freiheit größer als alle ande- ren? ist es tugendhaft, Alles Andere darüber zu vernachlässigen?
Großer Gott! im nächsten Jahrzehend ist die Entwickelung der Menschen vielleicht in ganz ande-
läſſig, Geſchichte zu machen, da wir doch nur klei- nen Kindern gleichen, die mit lächerlicher Mühe und Sorgfalt ihr Kartenhäuschen aufbauen — ein leichter Windzug wirft es um. Und wir wiſſen es nicht, von wannen der Wind kam, noch wohin er geht. —
Jſt es denn wirklich größer, ein Held zu ſein, Nationen zu bewegen, Völkerſchickſale geſtalten zu helfen, als daheim zu bleiben bei den Seinen, und ihrem kleinen Glücke, ihren unſcheinbaren Freuden Kraft und Thätigkeit zu widmen? Haben die ſoge- nannten Philiſter nicht am Ende Recht, daß wir uns um keine andern Dinge kümmern ſollen, als um jene, die uns zunächſt betreffen? Während ich kämpfe und ringe für eines Volkes Freiheit, weil ich den Begriff der Freiheit für etwas Großes halte, verſchmachten vielleicht die Meinen in Angſt und Mangel und Kummer — iſt denn nun auch wirk- lich dieſer Begriff der Freiheit größer als alle ande- ren? iſt es tugendhaft, Alles Andere darüber zu vernachläſſigen?
Großer Gott! im nächſten Jahrzehend iſt die Entwickelung der Menſchen vielleicht in ganz ande-
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läſſig, Geſchichte zu machen, da wir doch nur klei-
nen Kindern gleichen, die mit lächerlicher Mühe
und Sorgfalt ihr Kartenhäuschen aufbauen — ein
leichter Windzug wirft es um. Und wir wiſſen
es nicht, von wannen der Wind kam, noch wohin
er geht. —
Jſt es denn wirklich größer, ein Held zu ſein,
Nationen zu bewegen, Völkerſchickſale geſtalten zu
helfen, als daheim zu bleiben bei den Seinen, und
ihrem kleinen Glücke, ihren unſcheinbaren Freuden
Kraft und Thätigkeit zu widmen? Haben die ſoge-
nannten Philiſter nicht am Ende Recht, daß wir
uns um keine andern Dinge kümmern ſollen, als
um jene, die uns zunächſt betreffen? Während ich
kämpfe und ringe für eines Volkes Freiheit, weil
ich den Begriff der Freiheit für etwas Großes halte,
verſchmachten vielleicht die Meinen in Angſt und
Mangel und Kummer — iſt denn nun auch wirk-
lich dieſer Begriff der Freiheit größer als alle ande-
ren? iſt es tugendhaft, Alles Andere darüber zu
vernachläſſigen?
Großer Gott! im nächſten Jahrzehend iſt die
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Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa0201_1837/142>, abgerufen am 16.07.2024.
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