seine trüben, ausdruckslosen Augen starr auf die Hand seines neuen Herrn. Cölestin schenkte den Wein in's große Bierglas, dessen sich der Graf zu bedienen pflegte; dieser aber spannte den Hahn eines Pistols, und schoß die Ladung dem Gefangenen in's Gesicht. Das arme Schlachtopfer duckte in Todes- angst den Kopf nieder, und die Kugel riß ihm das Hinterhaupt entzwei, daß das Hirn weit umher sprützte. --
Schreiend stürzte Hedwig herbei, um dem Vater in den Arm zu fallen, es war aber zu spät. Der Graf stieß einen Fluch aus, und wollte den Körper des Unglücklichen mit dem Fuße fortstoßen, ein heftiger Schmerz erinnerte ihn aber an seine Krank- heit; er griff zur Entschädigung nach dem vollen Glase und trank es in einem Zuge leer.
Als die Bedienten den Zerschossenen hinaus- schleiften, erschien Graf Stanislaus an der Thür. Kopfschüttelnd und mit trübem Ausdrucke im Gesicht übersah er noch schnell, was sich eben ereignet hatte. Lärmend hieß ihn der Graf willkommen, erzählte ihm, was vorgefallen, und mit den Worten "zu rechter Zeit kam der Schmied," wollte er sich eben
ſeine trüben, ausdrucksloſen Augen ſtarr auf die Hand ſeines neuen Herrn. Cöleſtin ſchenkte den Wein in’s große Bierglas, deſſen ſich der Graf zu bedienen pflegte; dieſer aber ſpannte den Hahn eines Piſtols, und ſchoß die Ladung dem Gefangenen in’s Geſicht. Das arme Schlachtopfer duckte in Todes- angſt den Kopf nieder, und die Kugel riß ihm das Hinterhaupt entzwei, daß das Hirn weit umher ſprützte. —
Schreiend ſtürzte Hedwig herbei, um dem Vater in den Arm zu fallen, es war aber zu ſpät. Der Graf ſtieß einen Fluch aus, und wollte den Körper des Unglücklichen mit dem Fuße fortſtoßen, ein heftiger Schmerz erinnerte ihn aber an ſeine Krank- heit; er griff zur Entſchädigung nach dem vollen Glaſe und trank es in einem Zuge leer.
Als die Bedienten den Zerſchoſſenen hinaus- ſchleiften, erſchien Graf Stanislaus an der Thür. Kopfſchüttelnd und mit trübem Ausdrucke im Geſicht überſah er noch ſchnell, was ſich eben ereignet hatte. Lärmend hieß ihn der Graf willkommen, erzählte ihm, was vorgefallen, und mit den Worten „zu rechter Zeit kam der Schmied,“ wollte er ſich eben
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ſeine trüben, ausdrucksloſen Augen ſtarr auf die
Hand ſeines neuen Herrn. Cöleſtin ſchenkte den
Wein in’s große Bierglas, deſſen ſich der Graf zu
bedienen pflegte; dieſer aber ſpannte den Hahn eines
Piſtols, und ſchoß die Ladung dem Gefangenen in’s
Geſicht. Das arme Schlachtopfer duckte in Todes-
angſt den Kopf nieder, und die Kugel riß ihm das
Hinterhaupt entzwei, daß das Hirn weit umher
ſprützte. —
Schreiend ſtürzte Hedwig herbei, um dem Vater
in den Arm zu fallen, es war aber zu ſpät. Der
Graf ſtieß einen Fluch aus, und wollte den Körper
des Unglücklichen mit dem Fuße fortſtoßen, ein
heftiger Schmerz erinnerte ihn aber an ſeine Krank-
heit; er griff zur Entſchädigung nach dem vollen
Glaſe und trank es in einem Zuge leer.
Als die Bedienten den Zerſchoſſenen hinaus-
ſchleiften, erſchien Graf Stanislaus an der Thür.
Kopfſchüttelnd und mit trübem Ausdrucke im Geſicht
überſah er noch ſchnell, was ſich eben ereignet hatte.
Lärmend hieß ihn der Graf willkommen, erzählte
ihm, was vorgefallen, und mit den Worten „zu
rechter Zeit kam der Schmied,“ wollte er ſich eben
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Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa0201_1837/102>, abgerufen am 16.07.2024.
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