Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 2. Leipzig, 1833.unterwegs begegnete. Wärst Du nicht Du, der überaus unterwegs begegnete. Wärſt Du nicht Du, der überaus <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0175" n="163"/> unterwegs begegnete. Wärſt Du nicht Du, der überaus<lb/> zuverläßige Valer, Dein Wegbleiben, Deine Kameraden,<lb/> von denen ich Dir gleich erzählen werde, machten mir<lb/> große Angſt. Wie wild, unbändig, ſchonungslos be¬<lb/> trug ſich in allen Verhältniſſen Hyppolit und nun höre,<lb/> was uns die Fürſtin ſchreibt. Leopold hat die Prin¬<lb/> zeſſin Amelie wirklich heirathen wollen; am Ende hat<lb/> man doch natürlich ſichere und beſtimmte Dokumente<lb/> über ſeine Herkunft und ſeine ſonſtigen Verhältniſſe be¬<lb/> gehrt, er hat ein unlösbares Incognito vorgeſchützt, die<lb/> Fürſtin hat wunderlich genug ſeine Partie genommen<lb/> und es hat den folgenden Tag zur Hochzeit kommen ſol¬<lb/> len, da der ſchwache Fürſt keine weitern Einwendungen<lb/> gemacht. Das ganze Schloß glänzt des Abends im<lb/> Kerzenſchein eines ſtrahlenden Polterabends, Park und<lb/> Büſche blitzen Liebeslichter, die geladene und frei herbei¬<lb/> ſtrömende Menge erfüllt die Gänge, der glückliche Prinz<lb/> Leopold, ſeine ätheriſche Braut am Arme, hüpft populär<lb/> durch die Maſſen und lächelt äußerſt glücklich. Er ſpricht<lb/> im Vorübergehn mit den Bauern von Volksrechten und<lb/> Freiheit und Gleichheit, der Volksjubel wird immer grö¬<lb/> ßer, ein wüthendes Geſchrei läßt den volksfreundlichen<lb/> Erbprinzen leben, verlangt ihn zu ſehen, trägt ihn auf<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [163/0175]
unterwegs begegnete. Wärſt Du nicht Du, der überaus
zuverläßige Valer, Dein Wegbleiben, Deine Kameraden,
von denen ich Dir gleich erzählen werde, machten mir
große Angſt. Wie wild, unbändig, ſchonungslos be¬
trug ſich in allen Verhältniſſen Hyppolit und nun höre,
was uns die Fürſtin ſchreibt. Leopold hat die Prin¬
zeſſin Amelie wirklich heirathen wollen; am Ende hat
man doch natürlich ſichere und beſtimmte Dokumente
über ſeine Herkunft und ſeine ſonſtigen Verhältniſſe be¬
gehrt, er hat ein unlösbares Incognito vorgeſchützt, die
Fürſtin hat wunderlich genug ſeine Partie genommen
und es hat den folgenden Tag zur Hochzeit kommen ſol¬
len, da der ſchwache Fürſt keine weitern Einwendungen
gemacht. Das ganze Schloß glänzt des Abends im
Kerzenſchein eines ſtrahlenden Polterabends, Park und
Büſche blitzen Liebeslichter, die geladene und frei herbei¬
ſtrömende Menge erfüllt die Gänge, der glückliche Prinz
Leopold, ſeine ätheriſche Braut am Arme, hüpft populär
durch die Maſſen und lächelt äußerſt glücklich. Er ſpricht
im Vorübergehn mit den Bauern von Volksrechten und
Freiheit und Gleichheit, der Volksjubel wird immer grö¬
ßer, ein wüthendes Geſchrei läßt den volksfreundlichen
Erbprinzen leben, verlangt ihn zu ſehen, trägt ihn auf
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