Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 1. Leipzig, 1833.Werke, zum erstenmale gesammelt und zum Besten der Ich verbleiche schon sehr. Was Rosa macht? Uebrigens lebe wohl, mein lieber Junge! Ueber Schade, daß es keine Klöster mehr giebt in unsrer Werke, zum erſtenmale geſammelt und zum Beſten der Ich verbleiche ſchon ſehr. Was Roſa macht? Uebrigens lebe wohl, mein lieber Junge! Ueber Schade, daß es keine Klöſter mehr giebt in unſrer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0084" n="74"/> Werke, zum erſtenmale geſammelt und zum Beſten der<lb/> Familie des zu früh Verblichenen von <hi rendition="#aq">ppp</hi>.“ —</p><lb/> <p>Ich verbleiche ſchon ſehr. Was Roſa macht?<lb/> O ſie iſt ſehr munter, ich ſah ſie geſtern in der Oper.<lb/> Die Heinefetter ſang vortrefflich und Roſa ſchien ſehr<lb/> erfreut davon, wenigſtens geberdete ſie ſich ſehr heiter<lb/> und luſtig mit ihren Nachbarn — ich kann's nicht<lb/> verbürgen, denn ich war weit davon im Parterre, und<lb/> Röſchen blühte in einer Loge, und mein Glas war<lb/> nicht recht durchſichtig.</p><lb/> <p>Uebrigens lebe wohl, mein lieber Junge! Ueber<lb/> der ganzen Welt ſcheint ein unendlicher Katzenjammer<lb/> zu hangen, und ſelbſt der Muthigſte erfreut ſich höchſtens<lb/> deſſen, was Tieck in Bezug auf Kleiſt „eine herbe Friſche“<lb/> nennt. Die Welt iſt krank und die Zeit der Schäfer¬<lb/> ſpiele, Idyllen und des kindlichen Frohſinnes iſt aus<lb/> der Poeſie und dem Leben entſchwunden. Könige und<lb/> Dey's werden ab- und aufgeſetzt wie ein Hut, und ich<lb/> ſtudire Kriminalrecht, gegenwärtig fleiſchliche Verbrechen.<lb/></p> <p>Schade, daß es keine Klöſter mehr giebt in unſrer<lb/> nüchternen Proteſtanterei; ich möchte auf einige Zeit Mönch<lb/> oder Nonne werden. Ade! —</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [74/0084]
Werke, zum erſtenmale geſammelt und zum Beſten der
Familie des zu früh Verblichenen von ppp.“ —
Ich verbleiche ſchon ſehr. Was Roſa macht?
O ſie iſt ſehr munter, ich ſah ſie geſtern in der Oper.
Die Heinefetter ſang vortrefflich und Roſa ſchien ſehr
erfreut davon, wenigſtens geberdete ſie ſich ſehr heiter
und luſtig mit ihren Nachbarn — ich kann's nicht
verbürgen, denn ich war weit davon im Parterre, und
Röſchen blühte in einer Loge, und mein Glas war
nicht recht durchſichtig.
Uebrigens lebe wohl, mein lieber Junge! Ueber
der ganzen Welt ſcheint ein unendlicher Katzenjammer
zu hangen, und ſelbſt der Muthigſte erfreut ſich höchſtens
deſſen, was Tieck in Bezug auf Kleiſt „eine herbe Friſche“
nennt. Die Welt iſt krank und die Zeit der Schäfer¬
ſpiele, Idyllen und des kindlichen Frohſinnes iſt aus
der Poeſie und dem Leben entſchwunden. Könige und
Dey's werden ab- und aufgeſetzt wie ein Hut, und ich
ſtudire Kriminalrecht, gegenwärtig fleiſchliche Verbrechen.
Schade, daß es keine Klöſter mehr giebt in unſrer
nüchternen Proteſtanterei; ich möchte auf einige Zeit Mönch
oder Nonne werden. Ade! —
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