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Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 1. Leipzig, 1833.

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W. Wer Pech angreift, besudelt sich.

W. Wer Pech angreift, besudelt sich,

V. Vor Kritikastern hüte Dich.

Vor allen Dingen aber empfehle ich Dir dringend:
halte Deine Pflegbefohlnen fern von aller producirenden
Poesie! Du weißt selbst, daß sie zwar schöne Stunden
schafft, weißt aber auch, daß Poeten (nach wiederholten
Bescheiden des Kammergerichts) immer noch mit Seil¬
tänzern, lüderlichen Dirnen und sonstigem Gesindel von
der "feinen Welt" auf eine Stufe gestellt werden. Fer¬
ner erzeugt die Poesie Mangel an Selbstdenken, raubt
die höheren Gesichtspunkte etc. -- welches Alles zur in¬
struktionsmäßigen Verwaltung vieler Aemter so unum¬
gänglich nothwendig ist, kurz, sie macht uns zu rohen,
unbrauchbaren Menschen. Wir sind nun einmal von
diesem Gifte angesteckt und werden es wohl nie wieder
ganz los werden. Das müssen wir ertragen; aber ver¬
hindern wollen wir doch, daß unsere heranwachsende Ju¬
gend mehr davon erschnappe, als zur Führung eines geistrei¬
chen Gesprächs in einer Theegesellschaft nöthig ist. Dixi.

-- Wir wollen doch die Recensionen abwarten,
die sich im Jahre 18 -- 19 -- in irgend einem
Literaturblatte verbreiten werden über "pp. sämmtliche

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W. Wer Pech angreift, beſudelt ſich.

W. Wer Pech angreift, beſudelt ſich,

V. Vor Kritikaſtern hüte Dich.

Vor allen Dingen aber empfehle ich Dir dringend:
halte Deine Pflegbefohlnen fern von aller producirenden
Poeſie! Du weißt ſelbſt, daß ſie zwar ſchöne Stunden
ſchafft, weißt aber auch, daß Poeten (nach wiederholten
Beſcheiden des Kammergerichts) immer noch mit Seil¬
tänzern, lüderlichen Dirnen und ſonſtigem Geſindel von
der „feinen Welt“ auf eine Stufe geſtellt werden. Fer¬
ner erzeugt die Poeſie Mangel an Selbſtdenken, raubt
die höheren Geſichtspunkte ꝛc. — welches Alles zur in¬
ſtruktionsmäßigen Verwaltung vieler Aemter ſo unum¬
gänglich nothwendig iſt, kurz, ſie macht uns zu rohen,
unbrauchbaren Menſchen. Wir ſind nun einmal von
dieſem Gifte angeſteckt und werden es wohl nie wieder
ganz los werden. Das müſſen wir ertragen; aber ver¬
hindern wollen wir doch, daß unſere heranwachſende Ju¬
gend mehr davon erſchnappe, als zur Führung eines geiſtrei¬
chen Geſprächs in einer Theegeſellſchaft nöthig iſt. Dixi.

— Wir wollen doch die Recenſionen abwarten,
die ſich im Jahre 18 — 19 — in irgend einem
Literaturblatte verbreiten werden über „pp. ſämmtliche

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[73/0083] W. Wer Pech angreift, beſudelt ſich. W. Wer Pech angreift, beſudelt ſich, V. Vor Kritikaſtern hüte Dich. Vor allen Dingen aber empfehle ich Dir dringend: halte Deine Pflegbefohlnen fern von aller producirenden Poeſie! Du weißt ſelbſt, daß ſie zwar ſchöne Stunden ſchafft, weißt aber auch, daß Poeten (nach wiederholten Beſcheiden des Kammergerichts) immer noch mit Seil¬ tänzern, lüderlichen Dirnen und ſonſtigem Geſindel von der „feinen Welt“ auf eine Stufe geſtellt werden. Fer¬ ner erzeugt die Poeſie Mangel an Selbſtdenken, raubt die höheren Geſichtspunkte ꝛc. — welches Alles zur in¬ ſtruktionsmäßigen Verwaltung vieler Aemter ſo unum¬ gänglich nothwendig iſt, kurz, ſie macht uns zu rohen, unbrauchbaren Menſchen. Wir ſind nun einmal von dieſem Gifte angeſteckt und werden es wohl nie wieder ganz los werden. Das müſſen wir ertragen; aber ver¬ hindern wollen wir doch, daß unſere heranwachſende Ju¬ gend mehr davon erſchnappe, als zur Führung eines geiſtrei¬ chen Geſprächs in einer Theegeſellſchaft nöthig iſt. Dixi. — Wir wollen doch die Recenſionen abwarten, die ſich im Jahre 18 — 19 — in irgend einem Literaturblatte verbreiten werden über „pp. ſämmtliche 4

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Zitationshilfe: Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 1. Leipzig, 1833, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa0101_1833/83>, abgerufen am 26.12.2024.