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Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 1. Leipzig, 1833.

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sen abzubüßen. Clara küßte einen heißen Kuß auf
men Auge, ihre runden weichen Arme schlossen sich wie
elektrische Bande der Seligkeit um meinen Nacken, eine
glihende Thräne fiel auf mein Angesicht -- "Valer,
unaussprechlich geliebter Mann, willst Du mein sein
für Zeit und Ewigkeit, mein und nur mein, daß nie
ein Lichtstrahl zwischen unsere Herzen sich dränge, daß
ich fern von Dir" -- sie drückte ihr thränenheißes Ge¬
sicht in wollüstigem Schmerz in das meine -- "fern
von Dir, gewiß bin, sterben kann auf die Gewißheit,
Du seist mein unberührtes Eigenthum?" Ach ich war
aufgelöst, die Seele des schönen Weibes schien wie
Maisonne in die geheimsten Winkel meines Innern,
alles was gut, was edel in mir ist, that sich auf wie
die kleinen Blümlein im Frühling, Schluchzen erstickte
meine Stimme, der Drang nach Seligkeit, die Fülle
von Seligkeit, das ganze innere beste Leben solch ei¬
nes Weibes zu besitzen, wollte mir Brust und Hals
zersprengen -- der flammendste Liebesschwur, unbändig
wie das Kreisen der neuen Welten in meiner Seele,
unbändig, daß selbst Clara davor zusammenschrack, rang
sich los aus meiner Brust -- ich halte nichts von
Schwüren, aber ich glaube, wir würden Beide inner¬

ſen abzubüßen. Clara küßte einen heißen Kuß auf
men Auge, ihre runden weichen Arme ſchloſſen ſich wie
elektriſche Bande der Seligkeit um meinen Nacken, eine
glihende Thräne fiel auf mein Angeſicht — „Valer,
unausſprechlich geliebter Mann, willſt Du mein ſein
für Zeit und Ewigkeit, mein und nur mein, daß nie
ein Lichtſtrahl zwiſchen unſere Herzen ſich dränge, daß
ich fern von Dir“ — ſie drückte ihr thränenheißes Ge¬
ſicht in wollüſtigem Schmerz in das meine — „fern
von Dir, gewiß bin, ſterben kann auf die Gewißheit,
Du ſeiſt mein unberührtes Eigenthum?“ Ach ich war
aufgelöſt, die Seele des ſchönen Weibes ſchien wie
Maiſonne in die geheimſten Winkel meines Innern,
alles was gut, was edel in mir iſt, that ſich auf wie
die kleinen Blümlein im Frühling, Schluchzen erſtickte
meine Stimme, der Drang nach Seligkeit, die Fülle
von Seligkeit, das ganze innere beſte Leben ſolch ei¬
nes Weibes zu beſitzen, wollte mir Bruſt und Hals
zerſprengen — der flammendſte Liebesſchwur, unbändig
wie das Kreiſen der neuen Welten in meiner Seele,
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ſich los aus meiner Bruſt — ich halte nichts von
Schwüren, aber ich glaube, wir würden Beide inner¬

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[65/0075] ſen abzubüßen. Clara küßte einen heißen Kuß auf men Auge, ihre runden weichen Arme ſchloſſen ſich wie elektriſche Bande der Seligkeit um meinen Nacken, eine glihende Thräne fiel auf mein Angeſicht — „Valer, unausſprechlich geliebter Mann, willſt Du mein ſein für Zeit und Ewigkeit, mein und nur mein, daß nie ein Lichtſtrahl zwiſchen unſere Herzen ſich dränge, daß ich fern von Dir“ — ſie drückte ihr thränenheißes Ge¬ ſicht in wollüſtigem Schmerz in das meine — „fern von Dir, gewiß bin, ſterben kann auf die Gewißheit, Du ſeiſt mein unberührtes Eigenthum?“ Ach ich war aufgelöſt, die Seele des ſchönen Weibes ſchien wie Maiſonne in die geheimſten Winkel meines Innern, alles was gut, was edel in mir iſt, that ſich auf wie die kleinen Blümlein im Frühling, Schluchzen erſtickte meine Stimme, der Drang nach Seligkeit, die Fülle von Seligkeit, das ganze innere beſte Leben ſolch ei¬ nes Weibes zu beſitzen, wollte mir Bruſt und Hals zerſprengen — der flammendſte Liebesſchwur, unbändig wie das Kreiſen der neuen Welten in meiner Seele, unbändig, daß ſelbſt Clara davor zuſammenſchrack, rang ſich los aus meiner Bruſt — ich halte nichts von Schwüren, aber ich glaube, wir würden Beide inner¬

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Zitationshilfe: Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 1. Leipzig, 1833, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa0101_1833/75>, abgerufen am 25.11.2024.