Da ich hier nichts vernünftiges Neues und Teut¬ sches auftreiben kann, so hab' ich mich an ältere fran¬ zösische und englische Schriftsteller gemacht, wie le Sage, Lorenz Sterne etc. Es ist merkwürdig, wie ihre Satire beinahe ganz noch auf unsere Zeit paßt.
Die Menschheit muß doch viel stehende Gebrechen haben.
Ihr schreibt so dürftig wie für einen Bettelmann. Gebt mir doch nicht so karge Tropfen, Ihr wißt ja, wie ich die vollen Gläser liebe. Vom Kupido gar nichts, und doch will und muß ich mit dem Kleinen in Ver¬ bindung bleiben.
Bessert Euch! -- Ade.
Ich habe hier Schröders Hamlet gesehen. Früher glaubte ich, dies sei eine Bearbeitung des Shakespear¬ schen, nun weiß ich aber, daß es ein Schrödersches Original-Trauerspiel oder Schau- oder Lustspiel oder weiß Gott, was für ein Spiel ist, in welchem nur ei¬ nige Stellen vorkommen, welche auf eine Verwandt¬ schaft mit Shakespeare hindeuten. Laertes sagt ein¬ mal: Als Sohn und Bruder hab' ich genug, aber als Edelmann noch nicht! -- Nun ich habe in jeder Hin¬ sicht genug -- Nochmals Ade.
Da ich hier nichts vernünftiges Neues und Teut¬ ſches auftreiben kann, ſo hab' ich mich an ältere fran¬ zöſiſche und engliſche Schriftſteller gemacht, wie le Sage, Lorenz Sterne ꝛc. Es iſt merkwürdig, wie ihre Satire beinahe ganz noch auf unſere Zeit paßt.
Die Menſchheit muß doch viel ſtehende Gebrechen haben.
Ihr ſchreibt ſo dürftig wie für einen Bettelmann. Gebt mir doch nicht ſo karge Tropfen, Ihr wißt ja, wie ich die vollen Gläſer liebe. Vom Kupido gar nichts, und doch will und muß ich mit dem Kleinen in Ver¬ bindung bleiben.
Beſſert Euch! — Ade.
Ich habe hier Schröders Hamlet geſehen. Früher glaubte ich, dies ſei eine Bearbeitung des Shakespear¬ ſchen, nun weiß ich aber, daß es ein Schröderſches Original-Trauerſpiel oder Schau- oder Luſtſpiel oder weiß Gott, was für ein Spiel iſt, in welchem nur ei¬ nige Stellen vorkommen, welche auf eine Verwandt¬ ſchaft mit Shakespeare hindeuten. Laertes ſagt ein¬ mal: Als Sohn und Bruder hab' ich genug, aber als Edelmann noch nicht! — Nun ich habe in jeder Hin¬ ſicht genug — Nochmals Ade.
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Da ich hier nichts vernünftiges Neues und Teut¬
ſches auftreiben kann, ſo hab' ich mich an ältere fran¬
zöſiſche und engliſche Schriftſteller gemacht, wie le Sage,
Lorenz Sterne ꝛc. Es iſt merkwürdig, wie ihre
Satire beinahe ganz noch auf unſere Zeit paßt.
Die Menſchheit muß doch viel ſtehende Gebrechen
haben.
Ihr ſchreibt ſo dürftig wie für einen Bettelmann.
Gebt mir doch nicht ſo karge Tropfen, Ihr wißt ja, wie
ich die vollen Gläſer liebe. Vom Kupido gar nichts,
und doch will und muß ich mit dem Kleinen in Ver¬
bindung bleiben.
Beſſert Euch! — Ade.
Ich habe hier Schröders Hamlet geſehen. Früher
glaubte ich, dies ſei eine Bearbeitung des Shakespear¬
ſchen, nun weiß ich aber, daß es ein Schröderſches
Original-Trauerſpiel oder Schau- oder Luſtſpiel oder
weiß Gott, was für ein Spiel iſt, in welchem nur ei¬
nige Stellen vorkommen, welche auf eine Verwandt¬
ſchaft mit Shakespeare hindeuten. Laertes ſagt ein¬
mal: Als Sohn und Bruder hab' ich genug, aber als
Edelmann noch nicht! — Nun ich habe in jeder Hin¬
ſicht genug — Nochmals Ade.
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Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 1. Leipzig, 1833, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa0101_1833/23>, abgerufen am 02.03.2025.
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