Ahnungslos war Lei mit dem schnellen Admirals- schiff allen andern vorangeeilt, um nur sobald als möglich auf der Jnsel zu erfahren, was geschehen sei. Jn seinem raschen Fluge bemerkte er die Zerstörungen in der Kolonie, konnte aber nichts anderes glauben, als daß es sich um einen Unglücksfall, eine Explosion handle. Er senkte sich auf das Dach der Jnsel, wo nichts Verdächtiges zu bemerken war. Aber kaum be- rührte das Schiff das Dach, als es im Augenblick erstürmt wurde. Der Protektor der Erde war kriegs- gefangen.
Nun erhob sich die kleine Luftflotte der Amerikaner und flog den nach und nach eintreffenden martischen Schiffen entgegen. Diese konnten in den sich nähern- den Schiffen nichts anderes erwarten wie entgegen- kommende Boten. Sie mäßigten ihren Flug, um etwaige Signale zu erkennen. Da zischten die Re- pulsitgeschosse, und ehe sich eine Hand nach dem Griff des schützenden Nihilitapparates ausstrecken konnte, wurden die Robhüllen zertrümmert und die Schiffe der Martier stürzten in die Wogen des Meeres oder zerschellten auf den schwimmenden Eismassen. Es war eine furchtbare, erbarmungslose Zerschmetterung der Feinde.
Noch mehrfach gelang es, vereinzelt ankommende Schiffe der Martier durch Überraschung zum Sinken zu bringen. Dann hatten einige der nachfolgenden Schiffe den Überfall bemerkt, die später eintreffenden waren gewarnt und näherten sich in ihren Nihilit- panzern. Zwischen zwei mit den Waffen und Ver-
Neunundfünfzigſtes Kapitel.
Ahnungslos war Lei mit dem ſchnellen Admirals- ſchiff allen andern vorangeeilt, um nur ſobald als möglich auf der Jnſel zu erfahren, was geſchehen ſei. Jn ſeinem raſchen Fluge bemerkte er die Zerſtörungen in der Kolonie, konnte aber nichts anderes glauben, als daß es ſich um einen Unglücksfall, eine Exploſion handle. Er ſenkte ſich auf das Dach der Jnſel, wo nichts Verdächtiges zu bemerken war. Aber kaum be- rührte das Schiff das Dach, als es im Augenblick erſtürmt wurde. Der Protektor der Erde war kriegs- gefangen.
Nun erhob ſich die kleine Luftflotte der Amerikaner und flog den nach und nach eintreffenden martiſchen Schiffen entgegen. Dieſe konnten in den ſich nähern- den Schiffen nichts anderes erwarten wie entgegen- kommende Boten. Sie mäßigten ihren Flug, um etwaige Signale zu erkennen. Da ziſchten die Re- pulſitgeſchoſſe, und ehe ſich eine Hand nach dem Griff des ſchützenden Nihilitapparates ausſtrecken konnte, wurden die Robhüllen zertrümmert und die Schiffe der Martier ſtürzten in die Wogen des Meeres oder zerſchellten auf den ſchwimmenden Eismaſſen. Es war eine furchtbare, erbarmungsloſe Zerſchmetterung der Feinde.
Noch mehrfach gelang es, vereinzelt ankommende Schiffe der Martier durch Überraſchung zum Sinken zu bringen. Dann hatten einige der nachfolgenden Schiffe den Überfall bemerkt, die ſpäter eintreffenden waren gewarnt und näherten ſich in ihren Nihilit- panzern. Zwiſchen zwei mit den Waffen und Ver-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0528"n="520"/><fwplace="top"type="header">Neunundfünfzigſtes Kapitel.</fw><lb/><p>Ahnungslos war Lei mit dem ſchnellen Admirals-<lb/>ſchiff allen andern vorangeeilt, um nur ſobald als<lb/>
möglich auf der Jnſel zu erfahren, was geſchehen ſei.<lb/>
Jn ſeinem raſchen Fluge bemerkte er die Zerſtörungen<lb/>
in der Kolonie, konnte aber nichts anderes glauben,<lb/>
als daß es ſich um einen Unglücksfall, eine Exploſion<lb/>
handle. Er ſenkte ſich auf das Dach der Jnſel, wo<lb/>
nichts Verdächtiges zu bemerken war. Aber kaum be-<lb/>
rührte das Schiff das Dach, als es im Augenblick<lb/>
erſtürmt wurde. Der Protektor der Erde war kriegs-<lb/>
gefangen.</p><lb/><p>Nun erhob ſich die kleine Luftflotte der Amerikaner<lb/>
und flog den nach und nach eintreffenden martiſchen<lb/>
Schiffen entgegen. Dieſe konnten in den ſich nähern-<lb/>
den Schiffen nichts anderes erwarten wie entgegen-<lb/>
kommende Boten. Sie mäßigten ihren Flug, um<lb/>
etwaige Signale zu erkennen. Da ziſchten die Re-<lb/>
pulſitgeſchoſſe, und ehe ſich eine Hand nach dem Griff<lb/>
des ſchützenden Nihilitapparates ausſtrecken konnte,<lb/>
wurden die Robhüllen zertrümmert und die Schiffe<lb/>
der Martier ſtürzten in die Wogen des Meeres oder<lb/>
zerſchellten auf den ſchwimmenden Eismaſſen. Es war<lb/>
eine furchtbare, erbarmungsloſe Zerſchmetterung der<lb/>
Feinde.</p><lb/><p>Noch mehrfach gelang es, vereinzelt ankommende<lb/>
Schiffe der Martier durch Überraſchung zum Sinken<lb/>
zu bringen. Dann hatten einige der nachfolgenden<lb/>
Schiffe den Überfall bemerkt, die ſpäter eintreffenden<lb/>
waren gewarnt und näherten ſich in ihren Nihilit-<lb/>
panzern. Zwiſchen zwei mit den Waffen und Ver-<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[520/0528]
Neunundfünfzigſtes Kapitel.
Ahnungslos war Lei mit dem ſchnellen Admirals-
ſchiff allen andern vorangeeilt, um nur ſobald als
möglich auf der Jnſel zu erfahren, was geſchehen ſei.
Jn ſeinem raſchen Fluge bemerkte er die Zerſtörungen
in der Kolonie, konnte aber nichts anderes glauben,
als daß es ſich um einen Unglücksfall, eine Exploſion
handle. Er ſenkte ſich auf das Dach der Jnſel, wo
nichts Verdächtiges zu bemerken war. Aber kaum be-
rührte das Schiff das Dach, als es im Augenblick
erſtürmt wurde. Der Protektor der Erde war kriegs-
gefangen.
Nun erhob ſich die kleine Luftflotte der Amerikaner
und flog den nach und nach eintreffenden martiſchen
Schiffen entgegen. Dieſe konnten in den ſich nähern-
den Schiffen nichts anderes erwarten wie entgegen-
kommende Boten. Sie mäßigten ihren Flug, um
etwaige Signale zu erkennen. Da ziſchten die Re-
pulſitgeſchoſſe, und ehe ſich eine Hand nach dem Griff
des ſchützenden Nihilitapparates ausſtrecken konnte,
wurden die Robhüllen zertrümmert und die Schiffe
der Martier ſtürzten in die Wogen des Meeres oder
zerſchellten auf den ſchwimmenden Eismaſſen. Es war
eine furchtbare, erbarmungsloſe Zerſchmetterung der
Feinde.
Noch mehrfach gelang es, vereinzelt ankommende
Schiffe der Martier durch Überraſchung zum Sinken
zu bringen. Dann hatten einige der nachfolgenden
Schiffe den Überfall bemerkt, die ſpäter eintreffenden
waren gewarnt und näherten ſich in ihren Nihilit-
panzern. Zwiſchen zwei mit den Waffen und Ver-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 2. Weimar, 1897, S. 520. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten02_1897/528>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.