nicht überraschen. Sie kennen die Gegend, geben Sie uns einen Rat, wo wir uns am besten wieder abholen lassen können."
"Sobald es dunkel ist", antwortete Jsma nach einigem Nachsinnen, "findet Sie das Schiff nirgends besser als im Garten der Sternwarte selbst. Dort hat sich Jll, als er Grunthe vom Pol zurückbrachte und dann mit mir -- -- dort hat das Luftschiff Jlls zwei Tage unbemerkt von den neugierigen Friedauern gelegen."
"Aber wie kommen wir dahin?"
"Wir fahren jetzt nach einer Stelle im Walde, von wo Sie in wenigen Minuten nach einem bekannten Aussichtspunkte zu Fuß gelangen können. Von dort fährt die Bahn nach Friedau, jede Viertelstunde geht ein Wagen. Jn fünfundvierzig Minuten kommen Sie damit nach der Stadt bis dicht an die Sternwarte. Daß auf der Sternwarte noch abends Fremdenbesuch eintrifft, ist ja nichts Ungewöhnliches."
"Gut, so wollen wir es machen. Von halb neun Uhr an soll mein Schiff für uns im Garten der Sternwarte bereit liegen. Wenn Sie dem Schiffer bei der Rückfahrt von weitem die Stelle zeigen und die Lokalität ein wenig beschreiben, findet er sich zu- recht. Er ist ein sehr geschickter Mann. Nun lassen Sie uns zum Schiffe gehen."
Ein schmaler Fußweg zwischen dichtem, jungem Fichtengebüsch, auf dem nur eine Person hinter der der andern schreiten konnte, führte die drei Damen nach einer Lichtung, wo die schimmernde Luftyacht
Jm Erdgewitter.
nicht überraſchen. Sie kennen die Gegend, geben Sie uns einen Rat, wo wir uns am beſten wieder abholen laſſen können.‟
„Sobald es dunkel iſt‟, antwortete Jsma nach einigem Nachſinnen, „findet Sie das Schiff nirgends beſſer als im Garten der Sternwarte ſelbſt. Dort hat ſich Jll, als er Grunthe vom Pol zurückbrachte und dann mit mir — — dort hat das Luftſchiff Jlls zwei Tage unbemerkt von den neugierigen Friedauern gelegen.‟
„Aber wie kommen wir dahin?‟
„Wir fahren jetzt nach einer Stelle im Walde, von wo Sie in wenigen Minuten nach einem bekannten Ausſichtspunkte zu Fuß gelangen können. Von dort fährt die Bahn nach Friedau, jede Viertelſtunde geht ein Wagen. Jn fünfundvierzig Minuten kommen Sie damit nach der Stadt bis dicht an die Sternwarte. Daß auf der Sternwarte noch abends Fremdenbeſuch eintrifft, iſt ja nichts Ungewöhnliches.‟
„Gut, ſo wollen wir es machen. Von halb neun Uhr an ſoll mein Schiff für uns im Garten der Sternwarte bereit liegen. Wenn Sie dem Schiffer bei der Rückfahrt von weitem die Stelle zeigen und die Lokalität ein wenig beſchreiben, findet er ſich zu- recht. Er iſt ein ſehr geſchickter Mann. Nun laſſen Sie uns zum Schiffe gehen.‟
Ein ſchmaler Fußweg zwiſchen dichtem, jungem Fichtengebüſch, auf dem nur eine Perſon hinter der der andern ſchreiten konnte, führte die drei Damen nach einer Lichtung, wo die ſchimmernde Luftyacht
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Jm Erdgewitter.
nicht überraſchen. Sie kennen die Gegend, geben Sie
uns einen Rat, wo wir uns am beſten wieder abholen
laſſen können.‟
„Sobald es dunkel iſt‟, antwortete Jsma nach
einigem Nachſinnen, „findet Sie das Schiff nirgends
beſſer als im Garten der Sternwarte ſelbſt. Dort
hat ſich Jll, als er Grunthe vom Pol zurückbrachte
und dann mit mir — — dort hat das Luftſchiff Jlls
zwei Tage unbemerkt von den neugierigen Friedauern
gelegen.‟
„Aber wie kommen wir dahin?‟
„Wir fahren jetzt nach einer Stelle im Walde,
von wo Sie in wenigen Minuten nach einem bekannten
Ausſichtspunkte zu Fuß gelangen können. Von dort
fährt die Bahn nach Friedau, jede Viertelſtunde geht
ein Wagen. Jn fünfundvierzig Minuten kommen Sie
damit nach der Stadt bis dicht an die Sternwarte.
Daß auf der Sternwarte noch abends Fremdenbeſuch
eintrifft, iſt ja nichts Ungewöhnliches.‟
„Gut, ſo wollen wir es machen. Von halb neun
Uhr an ſoll mein Schiff für uns im Garten der
Sternwarte bereit liegen. Wenn Sie dem Schiffer
bei der Rückfahrt von weitem die Stelle zeigen und
die Lokalität ein wenig beſchreiben, findet er ſich zu-
recht. Er iſt ein ſehr geſchickter Mann. Nun laſſen
Sie uns zum Schiffe gehen.‟
Ein ſchmaler Fußweg zwiſchen dichtem, jungem
Fichtengebüſch, auf dem nur eine Perſon hinter der
der andern ſchreiten konnte, führte die drei Damen
nach einer Lichtung, wo die ſchimmernde Luftyacht
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Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 2. Weimar, 1897, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten02_1897/407>, abgerufen am 25.11.2024.
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