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Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 2. Weimar, 1897.

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Das Unglück des Vaterlands.
Forts der Festungen ohnmächtig und dem Untergange
geweiht war, daß aber ihrerseits die Martier machtlos
sein würden, wenn sie verhindert würden, sich der
Organe der Regierung zu bemächtigen. Man hatte
deswegen die Truppen lediglich zum Schutze der Haupt-
städte als der Zentralpunkte der Staatsverwaltung
zusammengezogen. Hier sollten sie verhindern, daß
die öffentlichen Gebäude von den Martiern besetzt und
in Beschlag genommen würden. Man nahm mit
Recht an, daß in den Städten, mitten zwischen den
Häusern der friedlichen Bürger, die Martier von ge-
waltsamen Zerstörungen absehen würden; daß sie,
wenn sie einen Einfluß auf die Regierung gewinnen
wollten, gezwungen sein würden, ihre schützenden Schiffe
zu verlassen und den festen Boden zu betreten. Und
hier sollte dann die starke militärische Besatzung es
unmöglich machen, daß die Kassen, die Büreaux, die
Archive und die leitenden Amtspersonen selbst in feind-
liche Gewalt gerieten. Deswegen hatte jedes einzelne
Bataillon bereits seine bestimmte Jnstruktion, wohin
es sich beim ersten Erscheinen der Feinde sofort zu
begeben habe. Dies allein war auszuführen.

Die große Parade war zum Verderben ausge-
schlagen. Aber in Erinnerung an hergebrachte und
liebgewordene Gewohnheiten hatte der oberste Kriegs-
herr geglaubt, dieselbe ohne Gefahr anordnen zu können,
weil trotz des sorgfältigsten Nachrichtendienstes noch
keinerlei Spur einer feindlichen Annäherung gefunden
worden war.

Nun war der Feind dennoch da. Jeder sah ein,

Das Unglück des Vaterlands.
Forts der Feſtungen ohnmächtig und dem Untergange
geweiht war, daß aber ihrerſeits die Martier machtlos
ſein würden, wenn ſie verhindert würden, ſich der
Organe der Regierung zu bemächtigen. Man hatte
deswegen die Truppen lediglich zum Schutze der Haupt-
ſtädte als der Zentralpunkte der Staatsverwaltung
zuſammengezogen. Hier ſollten ſie verhindern, daß
die öffentlichen Gebäude von den Martiern beſetzt und
in Beſchlag genommen würden. Man nahm mit
Recht an, daß in den Städten, mitten zwiſchen den
Häuſern der friedlichen Bürger, die Martier von ge-
waltſamen Zerſtörungen abſehen würden; daß ſie,
wenn ſie einen Einfluß auf die Regierung gewinnen
wollten, gezwungen ſein würden, ihre ſchützenden Schiffe
zu verlaſſen und den feſten Boden zu betreten. Und
hier ſollte dann die ſtarke militäriſche Beſatzung es
unmöglich machen, daß die Kaſſen, die Büreaux, die
Archive und die leitenden Amtsperſonen ſelbſt in feind-
liche Gewalt gerieten. Deswegen hatte jedes einzelne
Bataillon bereits ſeine beſtimmte Jnſtruktion, wohin
es ſich beim erſten Erſcheinen der Feinde ſofort zu
begeben habe. Dies allein war auszuführen.

Die große Parade war zum Verderben ausge-
ſchlagen. Aber in Erinnerung an hergebrachte und
liebgewordene Gewohnheiten hatte der oberſte Kriegs-
herr geglaubt, dieſelbe ohne Gefahr anordnen zu können,
weil trotz des ſorgfältigſten Nachrichtendienſtes noch
keinerlei Spur einer feindlichen Annäherung gefunden
worden war.

Nun war der Feind dennoch da. Jeder ſah ein,

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[281/0289] Das Unglück des Vaterlands. Forts der Feſtungen ohnmächtig und dem Untergange geweiht war, daß aber ihrerſeits die Martier machtlos ſein würden, wenn ſie verhindert würden, ſich der Organe der Regierung zu bemächtigen. Man hatte deswegen die Truppen lediglich zum Schutze der Haupt- ſtädte als der Zentralpunkte der Staatsverwaltung zuſammengezogen. Hier ſollten ſie verhindern, daß die öffentlichen Gebäude von den Martiern beſetzt und in Beſchlag genommen würden. Man nahm mit Recht an, daß in den Städten, mitten zwiſchen den Häuſern der friedlichen Bürger, die Martier von ge- waltſamen Zerſtörungen abſehen würden; daß ſie, wenn ſie einen Einfluß auf die Regierung gewinnen wollten, gezwungen ſein würden, ihre ſchützenden Schiffe zu verlaſſen und den feſten Boden zu betreten. Und hier ſollte dann die ſtarke militäriſche Beſatzung es unmöglich machen, daß die Kaſſen, die Büreaux, die Archive und die leitenden Amtsperſonen ſelbſt in feind- liche Gewalt gerieten. Deswegen hatte jedes einzelne Bataillon bereits ſeine beſtimmte Jnſtruktion, wohin es ſich beim erſten Erſcheinen der Feinde ſofort zu begeben habe. Dies allein war auszuführen. Die große Parade war zum Verderben ausge- ſchlagen. Aber in Erinnerung an hergebrachte und liebgewordene Gewohnheiten hatte der oberſte Kriegs- herr geglaubt, dieſelbe ohne Gefahr anordnen zu können, weil trotz des ſorgfältigſten Nachrichtendienſtes noch keinerlei Spur einer feindlichen Annäherung gefunden worden war. Nun war der Feind dennoch da. Jeder ſah ein,

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Zitationshilfe: Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 2. Weimar, 1897, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten02_1897/289>, abgerufen am 25.11.2024.