Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.Drittes Kapitel. gerichtete Gravitationskraft herstellte. Es war jenenPolbewohnern bekannt, wie man diejenigen Strahlen, welche hauptsächlich chemische Wirkung, Wärme und Licht liefern, in Gravitation überführen kann. Sie wurden zu diesem Zwecke bis in den innern Teil des Ringes geleitet und traten hier in den "Gravitations- generator". Dies war ein Apparat, durch welchen man Wärme in Gravitation umwandelte. Ein zweiter, ebenso eingerichteter Gravitationserzeuger befand sich in der zentralen Vertiefung im Jnnern der Jnsel. Beide Apparate wirkten derartig zusammen, daß die Beschleunigung der Schwerkraft im Jnnern zwischen Jnsel und Ring beliebig reguliert werden konnte. Man konnte sie entweder nur verringern, oder ganz aufheben -- dann war das abarische Feld im eigent- lichen Sinne hergestellt -- oder man konnte die Gegen- schwerkraft so verstärken, daß die Körper innerhalb des abarischen Feldes "nach oben fielen", d. h. eine beliebig starke Beschleunigung entgegengesetzt der Erd- schwere, also von der Erde fort, erhielten. Auf diese Weise war es möglich, mit jeder gewünschten Ge- schwindigkeit Körper zwischen der Jnsel und dem Ringe sowohl von unten nach oben als von oben nach unten in Bewegung zu setzen, indem man sie in einen zu diesem Zwecke konstruirten Flugwagen einschloß. Es war nun die schwierige Aufgabe der Jngenieure Drittes Kapitel. gerichtete Gravitationskraft herſtellte. Es war jenenPolbewohnern bekannt, wie man diejenigen Strahlen, welche hauptſächlich chemiſche Wirkung, Wärme und Licht liefern, in Gravitation überführen kann. Sie wurden zu dieſem Zwecke bis in den innern Teil des Ringes geleitet und traten hier in den „Gravitations- generator‟. Dies war ein Apparat, durch welchen man Wärme in Gravitation umwandelte. Ein zweiter, ebenſo eingerichteter Gravitationserzeuger befand ſich in der zentralen Vertiefung im Jnnern der Jnſel. Beide Apparate wirkten derartig zuſammen, daß die Beſchleunigung der Schwerkraft im Jnnern zwiſchen Jnſel und Ring beliebig reguliert werden konnte. Man konnte ſie entweder nur verringern, oder ganz aufheben — dann war das abariſche Feld im eigent- lichen Sinne hergeſtellt — oder man konnte die Gegen- ſchwerkraft ſo verſtärken, daß die Körper innerhalb des abariſchen Feldes „nach oben fielen‟, d. h. eine beliebig ſtarke Beſchleunigung entgegengeſetzt der Erd- ſchwere, alſo von der Erde fort, erhielten. Auf dieſe Weiſe war es möglich, mit jeder gewünſchten Ge- ſchwindigkeit Körper zwiſchen der Jnſel und dem Ringe ſowohl von unten nach oben als von oben nach unten in Bewegung zu ſetzen, indem man ſie in einen zu dieſem Zwecke konſtruirten Flugwagen einſchloß. Es war nun die ſchwierige Aufgabe der Jngenieure <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0052" n="44"/><fw place="top" type="header">Drittes Kapitel.</fw><lb/> gerichtete Gravitationskraft herſtellte. Es war jenen<lb/> Polbewohnern bekannt, wie man diejenigen Strahlen,<lb/> welche hauptſächlich chemiſche Wirkung, Wärme und<lb/> Licht liefern, in Gravitation überführen kann. Sie<lb/> wurden zu dieſem Zwecke bis in den innern Teil des<lb/> Ringes geleitet und traten hier in den „Gravitations-<lb/> generator‟. Dies war ein Apparat, durch welchen<lb/> man Wärme in Gravitation umwandelte. Ein zweiter,<lb/> ebenſo eingerichteter Gravitationserzeuger befand ſich<lb/> in der zentralen Vertiefung im Jnnern der Jnſel.<lb/> Beide Apparate wirkten derartig zuſammen, daß die<lb/> Beſchleunigung der Schwerkraft im Jnnern zwiſchen<lb/> Jnſel und Ring beliebig reguliert werden konnte.<lb/> Man konnte ſie entweder nur verringern, oder ganz<lb/> aufheben — dann war das abariſche Feld im eigent-<lb/> lichen Sinne hergeſtellt — oder man konnte die Gegen-<lb/> ſchwerkraft ſo verſtärken, daß die Körper innerhalb<lb/> des abariſchen Feldes „nach oben fielen‟, d. h. eine<lb/> beliebig ſtarke Beſchleunigung entgegengeſetzt der Erd-<lb/> ſchwere, alſo von der Erde fort, erhielten. Auf dieſe<lb/> Weiſe war es möglich, mit jeder gewünſchten Ge-<lb/> ſchwindigkeit Körper zwiſchen der Jnſel und dem Ringe<lb/> ſowohl von unten nach oben als von oben nach unten<lb/> in Bewegung zu ſetzen, indem man ſie in einen zu<lb/> dieſem Zwecke konſtruirten Flugwagen einſchloß.</p><lb/> <p>Es war nun die ſchwierige Aufgabe der Jngenieure<lb/> an den beiden Endſtationen, den Betrieb ſo zu<lb/> regulieren, daß jedesmal das abariſche Feld die nötige<lb/> Stärke beſaß, um den Wagen nach oben zu treiben<lb/> oder in ſeiner Bewegung aufzuhalten.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [44/0052]
Drittes Kapitel.
gerichtete Gravitationskraft herſtellte. Es war jenen
Polbewohnern bekannt, wie man diejenigen Strahlen,
welche hauptſächlich chemiſche Wirkung, Wärme und
Licht liefern, in Gravitation überführen kann. Sie
wurden zu dieſem Zwecke bis in den innern Teil des
Ringes geleitet und traten hier in den „Gravitations-
generator‟. Dies war ein Apparat, durch welchen
man Wärme in Gravitation umwandelte. Ein zweiter,
ebenſo eingerichteter Gravitationserzeuger befand ſich
in der zentralen Vertiefung im Jnnern der Jnſel.
Beide Apparate wirkten derartig zuſammen, daß die
Beſchleunigung der Schwerkraft im Jnnern zwiſchen
Jnſel und Ring beliebig reguliert werden konnte.
Man konnte ſie entweder nur verringern, oder ganz
aufheben — dann war das abariſche Feld im eigent-
lichen Sinne hergeſtellt — oder man konnte die Gegen-
ſchwerkraft ſo verſtärken, daß die Körper innerhalb
des abariſchen Feldes „nach oben fielen‟, d. h. eine
beliebig ſtarke Beſchleunigung entgegengeſetzt der Erd-
ſchwere, alſo von der Erde fort, erhielten. Auf dieſe
Weiſe war es möglich, mit jeder gewünſchten Ge-
ſchwindigkeit Körper zwiſchen der Jnſel und dem Ringe
ſowohl von unten nach oben als von oben nach unten
in Bewegung zu ſetzen, indem man ſie in einen zu
dieſem Zwecke konſtruirten Flugwagen einſchloß.
Es war nun die ſchwierige Aufgabe der Jngenieure
an den beiden Endſtationen, den Betrieb ſo zu
regulieren, daß jedesmal das abariſche Feld die nötige
Stärke beſaß, um den Wagen nach oben zu treiben
oder in ſeiner Bewegung aufzuhalten.
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