um überhaupt zu Worte zu kommen. Wir können ja auch jeden Augenblick hierher zurückkehren, wenn wir wollen; nur nützt es uns wenig. Mit einer Ver- nichtung des Schiffes zu drohen, geht nicht an, da ich sie doch nicht ausführen würde, und auch die Leute sich sagen dürften, daß wir das Schiff nicht in Grund bohren werden, so lange unsere Kameraden sich darauf befinden."
Ell rief nun durch das Sprachrohr hinab, daß sich das Luftschiff in einiger Entfernung niederlassen werde. Auf demselben befinde sich einer der höchsten Beamten des Mars, der nicht daran denke, sich zu- erst dem Kapitän vorzustellen. Der Kapitän möge daher entweder zu ihm an Bord kommen, oder eine Stelle am Ufer zur Zusammenkunft bestimmen. Jm übrigen genüge es, wenn der Käpitän die beiden Martier aus Land sende. Das Luftschiff werde sich dann sogleich entfernen, sobald es die beiden aufge- nommen hätte.
Ohne eine Antwort abzuwarten ließ Jll das Luft- schiff nach dem Lande zu lenken.
Der Engländer hatte inzwischen seinen Lauf an- gehalten und lag jetzt still. Jhm gegenüber, etwas über ein Kilometer entfernt, in geringer Höhe über dem Ufer, schwebte das Luftschiff der Martier in voll- kommener Ruhe. Flügel und Steuer waren eingezogen. Der Hinterteil des Fahrzeugs war gegen das Kriegs- schiff gewendet und zeigte die Oeffnung eines bis dahin nicht sichtbar gewesenen Rohres. Kapitän Keswick hatte seinen Zweck erreicht, Zeit zu gewinnen
Der Kampf mit dem Luftſchiff.
um überhaupt zu Worte zu kommen. Wir können ja auch jeden Augenblick hierher zurückkehren, wenn wir wollen; nur nützt es uns wenig. Mit einer Ver- nichtung des Schiffes zu drohen, geht nicht an, da ich ſie doch nicht ausführen würde, und auch die Leute ſich ſagen dürften, daß wir das Schiff nicht in Grund bohren werden, ſo lange unſere Kameraden ſich darauf befinden.‟
Ell rief nun durch das Sprachrohr hinab, daß ſich das Luftſchiff in einiger Entfernung niederlaſſen werde. Auf demſelben befinde ſich einer der höchſten Beamten des Mars, der nicht daran denke, ſich zu- erſt dem Kapitän vorzuſtellen. Der Kapitän möge daher entweder zu ihm an Bord kommen, oder eine Stelle am Ufer zur Zuſammenkunft beſtimmen. Jm übrigen genüge es, wenn der Käpitän die beiden Martier aus Land ſende. Das Luftſchiff werde ſich dann ſogleich entfernen, ſobald es die beiden aufge- nommen hätte.
Ohne eine Antwort abzuwarten ließ Jll das Luft- ſchiff nach dem Lande zu lenken.
Der Engländer hatte inzwiſchen ſeinen Lauf an- gehalten und lag jetzt ſtill. Jhm gegenüber, etwas über ein Kilometer entfernt, in geringer Höhe über dem Ufer, ſchwebte das Luftſchiff der Martier in voll- kommener Ruhe. Flügel und Steuer waren eingezogen. Der Hinterteil des Fahrzeugs war gegen das Kriegs- ſchiff gewendet und zeigte die Oeffnung eines bis dahin nicht ſichtbar geweſenen Rohres. Kapitän Keswick hatte ſeinen Zweck erreicht, Zeit zu gewinnen
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0415"n="407"/><fwplace="top"type="header">Der Kampf mit dem Luftſchiff.</fw><lb/>
um überhaupt zu Worte zu kommen. Wir können<lb/>
ja auch jeden Augenblick hierher zurückkehren, wenn<lb/>
wir wollen; nur nützt es uns wenig. Mit einer Ver-<lb/>
nichtung des Schiffes zu drohen, geht nicht an, da ich<lb/>ſie doch nicht ausführen würde, und auch die Leute<lb/>ſich ſagen dürften, daß wir das Schiff nicht in Grund<lb/>
bohren werden, ſo lange unſere Kameraden ſich darauf<lb/>
befinden.‟</p><lb/><p>Ell rief nun durch das Sprachrohr hinab, daß<lb/>ſich das Luftſchiff in einiger Entfernung niederlaſſen<lb/>
werde. Auf demſelben befinde ſich einer der höchſten<lb/>
Beamten des Mars, der nicht daran denke, ſich zu-<lb/>
erſt dem Kapitän vorzuſtellen. Der Kapitän möge<lb/>
daher entweder zu ihm an Bord kommen, oder eine<lb/>
Stelle am Ufer zur Zuſammenkunft beſtimmen. Jm<lb/>
übrigen genüge es, wenn der Käpitän die beiden<lb/>
Martier aus Land ſende. Das Luftſchiff werde ſich<lb/>
dann ſogleich entfernen, ſobald es die beiden aufge-<lb/>
nommen hätte.</p><lb/><p>Ohne eine Antwort abzuwarten ließ Jll das Luft-<lb/>ſchiff nach dem Lande zu lenken.</p><lb/><p>Der Engländer hatte inzwiſchen ſeinen Lauf an-<lb/>
gehalten und lag jetzt ſtill. Jhm gegenüber, etwas<lb/>
über ein Kilometer entfernt, in geringer Höhe über<lb/>
dem Ufer, ſchwebte das Luftſchiff der Martier in voll-<lb/>
kommener Ruhe. Flügel und Steuer waren eingezogen.<lb/>
Der Hinterteil des Fahrzeugs war gegen das Kriegs-<lb/>ſchiff gewendet und zeigte die Oeffnung eines bis<lb/>
dahin nicht ſichtbar geweſenen Rohres. Kapitän<lb/>
Keswick hatte ſeinen Zweck erreicht, Zeit zu gewinnen<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[407/0415]
Der Kampf mit dem Luftſchiff.
um überhaupt zu Worte zu kommen. Wir können
ja auch jeden Augenblick hierher zurückkehren, wenn
wir wollen; nur nützt es uns wenig. Mit einer Ver-
nichtung des Schiffes zu drohen, geht nicht an, da ich
ſie doch nicht ausführen würde, und auch die Leute
ſich ſagen dürften, daß wir das Schiff nicht in Grund
bohren werden, ſo lange unſere Kameraden ſich darauf
befinden.‟
Ell rief nun durch das Sprachrohr hinab, daß
ſich das Luftſchiff in einiger Entfernung niederlaſſen
werde. Auf demſelben befinde ſich einer der höchſten
Beamten des Mars, der nicht daran denke, ſich zu-
erſt dem Kapitän vorzuſtellen. Der Kapitän möge
daher entweder zu ihm an Bord kommen, oder eine
Stelle am Ufer zur Zuſammenkunft beſtimmen. Jm
übrigen genüge es, wenn der Käpitän die beiden
Martier aus Land ſende. Das Luftſchiff werde ſich
dann ſogleich entfernen, ſobald es die beiden aufge-
nommen hätte.
Ohne eine Antwort abzuwarten ließ Jll das Luft-
ſchiff nach dem Lande zu lenken.
Der Engländer hatte inzwiſchen ſeinen Lauf an-
gehalten und lag jetzt ſtill. Jhm gegenüber, etwas
über ein Kilometer entfernt, in geringer Höhe über
dem Ufer, ſchwebte das Luftſchiff der Martier in voll-
kommener Ruhe. Flügel und Steuer waren eingezogen.
Der Hinterteil des Fahrzeugs war gegen das Kriegs-
ſchiff gewendet und zeigte die Oeffnung eines bis
dahin nicht ſichtbar geweſenen Rohres. Kapitän
Keswick hatte ſeinen Zweck erreicht, Zeit zu gewinnen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897, S. 407. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten01_1897/415>, abgerufen am 23.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.