Expedition zu unterstützen. Man würde ihn auch jedenfalls seitens der Regierung zu Rate ziehen.
Ell gab dies gern zu; es war ja vollständig seine Ansicht. Er sagte, daß er nur den innigsten Wunsch von Frau Torm vertrete. Jsma brachte nun selbst ihre Bitte vor, mit rührendem Tone, in Jlls Gegen- wart. Ell, der jetzt erst hörte und im übrigen erriet, was Jsma zur Reise antrieb, fühlte seinen Widerstand gebrochen. Er unterstützte nunmehr ihre Bitten und wollte sie unter keinen Umständen verlassen. Er stellte daher Jll vor, daß sich seine Reise wohl mit seinen Pflichten gegen die Martier vereinen lasse, da sie doch nicht länger als acht bis zehn Tage dauern würde. Denn gleichviel, ob Torm gefunden werde oder nicht, vor ihrer Abreise nach dem Mars würden ja die Martier ihn und Jsma zurückbringen. Jn dieser Zeit aber sei er um so eher entbehrlich, als sich die erste Aufregung über das Erscheinen der Martier erst einigermaßen legen müsse, ehe es zu ernsthaften Ent- schlüssen der Regierungen kommen könne. Bis dahin sei er wieder zu Hause; inzwischen reiche Grunthe voll- ständig aus, die erforderliche Auskunft zu geben. Es stehe also dabei eigentlich weiter nichts in Frage, als daß die Martier sich der Mühe unterzögen, noch ein- mal eine Fahrt vom Pol nach Friedau und zurück zu machen. Das aber sei doch in zwölf Stunden er- ledigt.
Ell führte dies, hin und wieder von seinem Oheim unterbrochen, in eifriger Rede aus. Jsma hörte dem Gespräche, von dem sie kein Wort verstand, geduldig
Dreiundzwanzigſtes Kapitel.
Expedition zu unterſtützen. Man würde ihn auch jedenfalls ſeitens der Regierung zu Rate ziehen.
Ell gab dies gern zu; es war ja vollſtändig ſeine Anſicht. Er ſagte, daß er nur den innigſten Wunſch von Frau Torm vertrete. Jsma brachte nun ſelbſt ihre Bitte vor, mit rührendem Tone, in Jlls Gegen- wart. Ell, der jetzt erſt hörte und im übrigen erriet, was Jsma zur Reiſe antrieb, fühlte ſeinen Widerſtand gebrochen. Er unterſtützte nunmehr ihre Bitten und wollte ſie unter keinen Umſtänden verlaſſen. Er ſtellte daher Jll vor, daß ſich ſeine Reiſe wohl mit ſeinen Pflichten gegen die Martier vereinen laſſe, da ſie doch nicht länger als acht bis zehn Tage dauern würde. Denn gleichviel, ob Torm gefunden werde oder nicht, vor ihrer Abreiſe nach dem Mars würden ja die Martier ihn und Jsma zurückbringen. Jn dieſer Zeit aber ſei er um ſo eher entbehrlich, als ſich die erſte Aufregung über das Erſcheinen der Martier erſt einigermaßen legen müſſe, ehe es zu ernſthaften Ent- ſchlüſſen der Regierungen kommen könne. Bis dahin ſei er wieder zu Hauſe; inzwiſchen reiche Grunthe voll- ſtändig aus, die erforderliche Auskunft zu geben. Es ſtehe alſo dabei eigentlich weiter nichts in Frage, als daß die Martier ſich der Mühe unterzögen, noch ein- mal eine Fahrt vom Pol nach Friedau und zurück zu machen. Das aber ſei doch in zwölf Stunden er- ledigt.
Ell führte dies, hin und wieder von ſeinem Oheim unterbrochen, in eifriger Rede aus. Jsma hörte dem Geſpräche, von dem ſie kein Wort verſtand, geduldig
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Dreiundzwanzigſtes Kapitel.
Expedition zu unterſtützen. Man würde ihn auch
jedenfalls ſeitens der Regierung zu Rate ziehen.
Ell gab dies gern zu; es war ja vollſtändig ſeine
Anſicht. Er ſagte, daß er nur den innigſten Wunſch
von Frau Torm vertrete. Jsma brachte nun ſelbſt
ihre Bitte vor, mit rührendem Tone, in Jlls Gegen-
wart. Ell, der jetzt erſt hörte und im übrigen erriet,
was Jsma zur Reiſe antrieb, fühlte ſeinen Widerſtand
gebrochen. Er unterſtützte nunmehr ihre Bitten und
wollte ſie unter keinen Umſtänden verlaſſen. Er ſtellte
daher Jll vor, daß ſich ſeine Reiſe wohl mit ſeinen
Pflichten gegen die Martier vereinen laſſe, da ſie doch
nicht länger als acht bis zehn Tage dauern würde.
Denn gleichviel, ob Torm gefunden werde oder nicht,
vor ihrer Abreiſe nach dem Mars würden ja die
Martier ihn und Jsma zurückbringen. Jn dieſer Zeit
aber ſei er um ſo eher entbehrlich, als ſich die erſte
Aufregung über das Erſcheinen der Martier erſt
einigermaßen legen müſſe, ehe es zu ernſthaften Ent-
ſchlüſſen der Regierungen kommen könne. Bis dahin
ſei er wieder zu Hauſe; inzwiſchen reiche Grunthe voll-
ſtändig aus, die erforderliche Auskunft zu geben. Es
ſtehe alſo dabei eigentlich weiter nichts in Frage, als
daß die Martier ſich der Mühe unterzögen, noch ein-
mal eine Fahrt vom Pol nach Friedau und zurück
zu machen. Das aber ſei doch in zwölf Stunden er-
ledigt.
Ell führte dies, hin und wieder von ſeinem Oheim
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Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten01_1897/374>, abgerufen am 24.11.2024.
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