Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.Jsmas Entschluß. aufgerichtet vor ihm. Aus ihren tiefblauen Augensprach jene Jnnigkeit des Gefühls, die ihn immer hingerissen hatte. Auf ihren Lippen lag es wie ein leises Lächeln. "Ell", sagte sie -- sie stockte einen Augenblick "Jsma!" "Wollen Sie mir eine Bitte erfüllen?" "Was Sie wollen!" "Sprechen Sie bei Jhrem Oheim für mich, daß Sie faßte seine Hände und sah ihn flehend an. "Und -- kommen Sie selbst mit!" setzte sie hinzu. Ell fand nicht sogleich Worte. Das hatte er nicht "O Jsma, Jsma", rief er endlich. "Was ver- "Jch werde es. Was sind fremde Augen gegen Jsmas Entſchluß. aufgerichtet vor ihm. Aus ihren tiefblauen Augenſprach jene Jnnigkeit des Gefühls, die ihn immer hingeriſſen hatte. Auf ihren Lippen lag es wie ein leiſes Lächeln. „Ell‟, ſagte ſie — ſie ſtockte einen Augenblick „Jsma!‟ „Wollen Sie mir eine Bitte erfüllen?‟ „Was Sie wollen!‟ „Sprechen Sie bei Jhrem Oheim für mich, daß Sie faßte ſeine Hände und ſah ihn flehend an. „Und — kommen Sie ſelbſt mit!‟ ſetzte ſie hinzu. Ell fand nicht ſogleich Worte. Das hatte er nicht „O Jsma, Jsma‟, rief er endlich. „Was ver- „Jch werde es. Was ſind fremde Augen gegen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0371" n="363"/><fw place="top" type="header">Jsmas Entſchluß.</fw><lb/> aufgerichtet vor ihm. Aus ihren tiefblauen Augen<lb/> ſprach jene Jnnigkeit des Gefühls, die ihn immer<lb/> hingeriſſen hatte. Auf ihren Lippen lag es wie ein<lb/> leiſes Lächeln.</p><lb/> <p>„Ell‟, ſagte ſie — ſie ſtockte einen Augenblick<lb/> wie verlegen — „bei Jhrer Freundſchaft, wenn Sie<lb/> mich lieb haben —‟</p><lb/> <p>„Jsma!‟</p><lb/> <p>„Wollen Sie mir eine Bitte erfüllen?‟</p><lb/> <p>„Was Sie wollen!‟</p><lb/> <p>„Sprechen Sie bei Jhrem Oheim für mich, daß<lb/> er mich in ſeinem Luftſchiff mit nach dem Pol nimmt,<lb/> und mich wieder hierher bringt, wenn wir Hugo ge-<lb/> funden haben — ja, ja — ich werde ihn finden,<lb/> wenn ich mit dem Luftſchiff ihn ſuchen darf — o,<lb/> weigern Sie ſich nicht —‟</p><lb/> <p>Sie faßte ſeine Hände und ſah ihn flehend an.<lb/> Zwei Thränen traten in ihre Augen.</p><lb/> <p>„Und — kommen Sie ſelbſt mit!‟ ſetzte ſie hinzu.</p><lb/> <p>Ell fand nicht ſogleich Worte. Das hatte er nicht<lb/> erwartet.</p><lb/> <p>„O Jsma, Jsma‟, rief er endlich. „Was ver-<lb/> langen Sie? Dieſe Reiſe iſt nichts für Sie. Die<lb/> Nume werden ſelbſt ſuchen, ſie ſuchen ſchon, und was<lb/> die nicht finden, werden auch Sie nicht finden.‟</p><lb/> <p>„Jch werde es. Was ſind fremde Augen gegen<lb/> die der Frau? Jch werde ſehen, wo andere nicht hin-<lb/> blicken. Es ſind nur ſechs Stunden — ſo nahe —<lb/> und ich ſoll hier müßig ſitzen — den Gedanken er-<lb/> trage ich nicht —‟</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [363/0371]
Jsmas Entſchluß.
aufgerichtet vor ihm. Aus ihren tiefblauen Augen
ſprach jene Jnnigkeit des Gefühls, die ihn immer
hingeriſſen hatte. Auf ihren Lippen lag es wie ein
leiſes Lächeln.
„Ell‟, ſagte ſie — ſie ſtockte einen Augenblick
wie verlegen — „bei Jhrer Freundſchaft, wenn Sie
mich lieb haben —‟
„Jsma!‟
„Wollen Sie mir eine Bitte erfüllen?‟
„Was Sie wollen!‟
„Sprechen Sie bei Jhrem Oheim für mich, daß
er mich in ſeinem Luftſchiff mit nach dem Pol nimmt,
und mich wieder hierher bringt, wenn wir Hugo ge-
funden haben — ja, ja — ich werde ihn finden,
wenn ich mit dem Luftſchiff ihn ſuchen darf — o,
weigern Sie ſich nicht —‟
Sie faßte ſeine Hände und ſah ihn flehend an.
Zwei Thränen traten in ihre Augen.
„Und — kommen Sie ſelbſt mit!‟ ſetzte ſie hinzu.
Ell fand nicht ſogleich Worte. Das hatte er nicht
erwartet.
„O Jsma, Jsma‟, rief er endlich. „Was ver-
langen Sie? Dieſe Reiſe iſt nichts für Sie. Die
Nume werden ſelbſt ſuchen, ſie ſuchen ſchon, und was
die nicht finden, werden auch Sie nicht finden.‟
„Jch werde es. Was ſind fremde Augen gegen
die der Frau? Jch werde ſehen, wo andere nicht hin-
blicken. Es ſind nur ſechs Stunden — ſo nahe —
und ich ſoll hier müßig ſitzen — den Gedanken er-
trage ich nicht —‟
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