möglichten es Ell, als ein treuer und aufopfernder Freund ihr zu dienen. So herrschte zwischen beiden ein unbedingtes Vertrauen, das Jsma die volle Sicher- heit gab, auch sein Freundschaftsverhältnis mit Torm könne unter ihrem Verkehr nicht leiden. Zum Glück waren alle in der Lage, über das Gerede derer, die sie nicht kannten, die Achseln zucken zu können.
Es war am achten September, am dritten Tage nach der Ankunft des Tormschen Telegramms. Gegen Abend hatte Ell seinen gewohnten Spaziergang mit Jsma gemacht, die über das Ausbleiben jeder weiteren Nachricht lebhaft beunruhigt war. Auch Ell war es schwer geworden, ihr Mut zuzusprechen. Denn er sagte sich, daß man allerdings eine Nachricht hätte erwarten dürfen. Die Expedition hatte eine Anzahl Brief- tauben mit, und man mußte annehmen, daß sie als- bald über die weitere Richtung ihrer Reise eine Depesche absenden würde. Doch die geflügelten Boten konnten auf dem weiten Wege leicht verunglücken. Es ließ sich zunächst gar nichts thun als geduldig warten.
Eine milde Spätsommernacht lag über der Stadt, alles in tiefe Dunkelheit begrabend. Der Mond war noch nicht aufgegangen, ein leichter Wolkenschleier ver- hüllte das Sternenlicht. Regungslos streckten die hohen Bäume ihre dichtbelaubten Zweige aus und deckten mit undurchdringlicher Finsternis die Rasenplätze, die sich zwischen ihnen auf dem Hügel hinbreiteten, wo Ell seine Warte erbaut hatte. Es war schon spät, und nur aus der hohen geöffneten Thür, die von Ells Arbeitszimmer nach der weinumlaubten Veranda
Schnelle Fahrt.
möglichten es Ell, als ein treuer und aufopfernder Freund ihr zu dienen. So herrſchte zwiſchen beiden ein unbedingtes Vertrauen, das Jsma die volle Sicher- heit gab, auch ſein Freundſchaftsverhältnis mit Torm könne unter ihrem Verkehr nicht leiden. Zum Glück waren alle in der Lage, über das Gerede derer, die ſie nicht kannten, die Achſeln zucken zu können.
Es war am achten September, am dritten Tage nach der Ankunft des Tormſchen Telegramms. Gegen Abend hatte Ell ſeinen gewohnten Spaziergang mit Jsma gemacht, die über das Ausbleiben jeder weiteren Nachricht lebhaft beunruhigt war. Auch Ell war es ſchwer geworden, ihr Mut zuzuſprechen. Denn er ſagte ſich, daß man allerdings eine Nachricht hätte erwarten dürfen. Die Expedition hatte eine Anzahl Brief- tauben mit, und man mußte annehmen, daß ſie als- bald über die weitere Richtung ihrer Reiſe eine Depeſche abſenden würde. Doch die geflügelten Boten konnten auf dem weiten Wege leicht verunglücken. Es ließ ſich zunächſt gar nichts thun als geduldig warten.
Eine milde Spätſommernacht lag über der Stadt, alles in tiefe Dunkelheit begrabend. Der Mond war noch nicht aufgegangen, ein leichter Wolkenſchleier ver- hüllte das Sternenlicht. Regungslos ſtreckten die hohen Bäume ihre dichtbelaubten Zweige aus und deckten mit undurchdringlicher Finſternis die Raſenplätze, die ſich zwiſchen ihnen auf dem Hügel hinbreiteten, wo Ell ſeine Warte erbaut hatte. Es war ſchon ſpät, und nur aus der hohen geöffneten Thür, die von Ells Arbeitszimmer nach der weinumlaubten Veranda
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Schnelle Fahrt.
möglichten es Ell, als ein treuer und aufopfernder
Freund ihr zu dienen. So herrſchte zwiſchen beiden
ein unbedingtes Vertrauen, das Jsma die volle Sicher-
heit gab, auch ſein Freundſchaftsverhältnis mit Torm
könne unter ihrem Verkehr nicht leiden. Zum Glück
waren alle in der Lage, über das Gerede derer, die
ſie nicht kannten, die Achſeln zucken zu können.
Es war am achten September, am dritten Tage
nach der Ankunft des Tormſchen Telegramms. Gegen
Abend hatte Ell ſeinen gewohnten Spaziergang mit
Jsma gemacht, die über das Ausbleiben jeder weiteren
Nachricht lebhaft beunruhigt war. Auch Ell war es
ſchwer geworden, ihr Mut zuzuſprechen. Denn er ſagte
ſich, daß man allerdings eine Nachricht hätte erwarten
dürfen. Die Expedition hatte eine Anzahl Brief-
tauben mit, und man mußte annehmen, daß ſie als-
bald über die weitere Richtung ihrer Reiſe eine Depeſche
abſenden würde. Doch die geflügelten Boten konnten
auf dem weiten Wege leicht verunglücken. Es ließ
ſich zunächſt gar nichts thun als geduldig warten.
Eine milde Spätſommernacht lag über der Stadt,
alles in tiefe Dunkelheit begrabend. Der Mond war
noch nicht aufgegangen, ein leichter Wolkenſchleier ver-
hüllte das Sternenlicht. Regungslos ſtreckten die hohen
Bäume ihre dichtbelaubten Zweige aus und deckten
mit undurchdringlicher Finſternis die Raſenplätze, die
ſich zwiſchen ihnen auf dem Hügel hinbreiteten, wo
Ell ſeine Warte erbaut hatte. Es war ſchon ſpät,
und nur aus der hohen geöffneten Thür, die von
Ells Arbeitszimmer nach der weinumlaubten Veranda
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Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten01_1897/349>, abgerufen am 24.11.2024.
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