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Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.

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Zwanzigstes Kapitel.
richtung ersonnen, den kondensierten Äther des Repulsits
so allmählich zu entspannen, daß man den unmittel-
baren Rückstoß zur Fortbewegung benutzen konnte.
So bedurfte es keiner Schrauben oder Flügel, die nicht
nur viel Raum einnahmen, sondern auch leicht der
Havarie ausgesetzt waren; man schoß sich direkt durch
Reaktion, wie eine Rakete, durch die Luft. Die beiden
großen Flügel und das Steuer, welche das neue Luft-
schiff trug, konnten unter Umständen gänzlich zusammen-
geschoben und eingezogen werden; sie dienten nur dazu,
um das Gleichgewicht bei plötzlicher Änderung der
Richtung zu bewahren und um nicht der großen Vor-
teile verlustig zu gehen, welche der Segelflug bei gün-
stigem Winde darbietet.

Jll hatte das Schiff vom Mars mitgebracht und
sich jetzt von seiner Tauglichkeit überzeugt. Die Ver-
suche geschahen in der Nacht, d. h. während der Schlafens-
zeit, weniger, weil man die neuen Erfolge vor den
Menschen verbergen wollte, als weil man bei einem
etwaigen Mißerfolge keinerlei Zeugen zu haben wünschte.
Jmmerhin beabsichtigte Jll nicht, die Menschen in die
Fortschritte einzuweihen, welche die Martier gemacht
hatten; da aber noch weitere Uebungen angestellt wer-
den sollten, und man höchstens noch auf zwei Wochen
Tageslicht rechnen konnte, so lag ihm selbst daran,
Grunthe, wenn dieser auf seiner Weigerung beharren
sollte, möglichst schnell von der Jnsel zu entfernen.
Die Rekognoscierungsfahrt des Luftschiffs in der Rich-
tung nach Europa hing mit dieser Absicht zusammen.
Es stellte sich heraus, daß mit Anwendung des Re-

Zwanzigſtes Kapitel.
richtung erſonnen, den kondenſierten Äther des Repulſits
ſo allmählich zu entſpannen, daß man den unmittel-
baren Rückſtoß zur Fortbewegung benutzen konnte.
So bedurfte es keiner Schrauben oder Flügel, die nicht
nur viel Raum einnahmen, ſondern auch leicht der
Havarie ausgeſetzt waren; man ſchoß ſich direkt durch
Reaktion, wie eine Rakete, durch die Luft. Die beiden
großen Flügel und das Steuer, welche das neue Luft-
ſchiff trug, konnten unter Umſtänden gänzlich zuſammen-
geſchoben und eingezogen werden; ſie dienten nur dazu,
um das Gleichgewicht bei plötzlicher Änderung der
Richtung zu bewahren und um nicht der großen Vor-
teile verluſtig zu gehen, welche der Segelflug bei gün-
ſtigem Winde darbietet.

Jll hatte das Schiff vom Mars mitgebracht und
ſich jetzt von ſeiner Tauglichkeit überzeugt. Die Ver-
ſuche geſchahen in der Nacht, d. h. während der Schlafens-
zeit, weniger, weil man die neuen Erfolge vor den
Menſchen verbergen wollte, als weil man bei einem
etwaigen Mißerfolge keinerlei Zeugen zu haben wünſchte.
Jmmerhin beabſichtigte Jll nicht, die Menſchen in die
Fortſchritte einzuweihen, welche die Martier gemacht
hatten; da aber noch weitere Uebungen angeſtellt wer-
den ſollten, und man höchſtens noch auf zwei Wochen
Tageslicht rechnen konnte, ſo lag ihm ſelbſt daran,
Grunthe, wenn dieſer auf ſeiner Weigerung beharren
ſollte, möglichſt ſchnell von der Jnſel zu entfernen.
Die Rekognoscierungsfahrt des Luftſchiffs in der Rich-
tung nach Europa hing mit dieſer Abſicht zuſammen.
Es ſtellte ſich heraus, daß mit Anwendung des Re-

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[310/0318] Zwanzigſtes Kapitel. richtung erſonnen, den kondenſierten Äther des Repulſits ſo allmählich zu entſpannen, daß man den unmittel- baren Rückſtoß zur Fortbewegung benutzen konnte. So bedurfte es keiner Schrauben oder Flügel, die nicht nur viel Raum einnahmen, ſondern auch leicht der Havarie ausgeſetzt waren; man ſchoß ſich direkt durch Reaktion, wie eine Rakete, durch die Luft. Die beiden großen Flügel und das Steuer, welche das neue Luft- ſchiff trug, konnten unter Umſtänden gänzlich zuſammen- geſchoben und eingezogen werden; ſie dienten nur dazu, um das Gleichgewicht bei plötzlicher Änderung der Richtung zu bewahren und um nicht der großen Vor- teile verluſtig zu gehen, welche der Segelflug bei gün- ſtigem Winde darbietet. Jll hatte das Schiff vom Mars mitgebracht und ſich jetzt von ſeiner Tauglichkeit überzeugt. Die Ver- ſuche geſchahen in der Nacht, d. h. während der Schlafens- zeit, weniger, weil man die neuen Erfolge vor den Menſchen verbergen wollte, als weil man bei einem etwaigen Mißerfolge keinerlei Zeugen zu haben wünſchte. Jmmerhin beabſichtigte Jll nicht, die Menſchen in die Fortſchritte einzuweihen, welche die Martier gemacht hatten; da aber noch weitere Uebungen angeſtellt wer- den ſollten, und man höchſtens noch auf zwei Wochen Tageslicht rechnen konnte, ſo lag ihm ſelbſt daran, Grunthe, wenn dieſer auf ſeiner Weigerung beharren ſollte, möglichſt ſchnell von der Jnſel zu entfernen. Die Rekognoscierungsfahrt des Luftſchiffs in der Rich- tung nach Europa hing mit dieſer Abſicht zuſammen. Es ſtellte ſich heraus, daß mit Anwendung des Re-

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Zitationshilfe: Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten01_1897/318>, abgerufen am 24.11.2024.