zugleich nach Europa gelangen, sondern wir müssen versuchen, den Großmächten die Nachricht von dem Bevorstehenden so zeitig zu bringen, daß sie sich über ihr gemeinsames Vorgehen entschließen können, ehe die Luftschiffe der Martier über Berlin und Petersburg, über London, Paris und Washington schweben."
"Um Gotteswillen, Sie sehen die Sache zu tragisch an. Die paar hundert Martier werden uns nicht gleich zu Grunde richten; und wenn sie uns gefährlich werden, ist es immer noch Zeit, sie wieder hinaus- zuwerfen. Aber es ist doch viel wahrscheinlicher, daß wir sie als Freunde aufnehmen und den unermeßlichen Vorteil ihrer überlegenen Kultur für uns ausbeuten."
"Die Frage ist zu schwer, um sie jetzt zu diskutieren, und wir eben müssen dafür sorgen, daß sie an den entscheidenden Stellen zur rechten Zeit erwogen werden kann. Nur unterschätzen Sie ja nicht die Macht der Martier. Denken Sie an Cortez, an Pizarro, die mit einer handvoll Abenteurer mächtige Staaten zerstörten. Und was will die Kultur der Spanier gegenüber den Mexikanern oder Peruanern bedeuten im Vergleich zu dem Fortschritt von hunderttausenden von Jahren, durch welchen die Martier uns überlegen sind? Das eben ist meine größte Sorge, daß man diese Ueber- legenheit überall unterschätzen wird, wenn nicht wir, die wir das abarische Feld und die Raumschiffe gesehen haben, soviel an uns ist, darüber Aufklärung verbreiten."
"Sehen Sie nicht zu schwarz, Grunthe?"
"Jch will es von Herzen hoffen. Aber das sage ich Jhnen als meine Ueberzeugung: Mit dem Augen-
Siebzehntes Kapitel.
zugleich nach Europa gelangen, ſondern wir müſſen verſuchen, den Großmächten die Nachricht von dem Bevorſtehenden ſo zeitig zu bringen, daß ſie ſich über ihr gemeinſames Vorgehen entſchließen können, ehe die Luftſchiffe der Martier über Berlin und Petersburg, über London, Paris und Waſhington ſchweben.‟
„Um Gotteswillen, Sie ſehen die Sache zu tragiſch an. Die paar hundert Martier werden uns nicht gleich zu Grunde richten; und wenn ſie uns gefährlich werden, iſt es immer noch Zeit, ſie wieder hinaus- zuwerfen. Aber es iſt doch viel wahrſcheinlicher, daß wir ſie als Freunde aufnehmen und den unermeßlichen Vorteil ihrer überlegenen Kultur für uns ausbeuten.‟
„Die Frage iſt zu ſchwer, um ſie jetzt zu diskutieren, und wir eben müſſen dafür ſorgen, daß ſie an den entſcheidenden Stellen zur rechten Zeit erwogen werden kann. Nur unterſchätzen Sie ja nicht die Macht der Martier. Denken Sie an Cortez, an Pizarro, die mit einer handvoll Abenteurer mächtige Staaten zerſtörten. Und was will die Kultur der Spanier gegenüber den Mexikanern oder Peruanern bedeuten im Vergleich zu dem Fortſchritt von hunderttauſenden von Jahren, durch welchen die Martier uns überlegen ſind? Das eben iſt meine größte Sorge, daß man dieſe Ueber- legenheit überall unterſchätzen wird, wenn nicht wir, die wir das abariſche Feld und die Raumſchiffe geſehen haben, ſoviel an uns iſt, darüber Aufklärung verbreiten.‟
„Sehen Sie nicht zu ſchwarz, Grunthe?‟
„Jch will es von Herzen hoffen. Aber das ſage ich Jhnen als meine Ueberzeugung: Mit dem Augen-
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Siebzehntes Kapitel.
zugleich nach Europa gelangen, ſondern wir müſſen
verſuchen, den Großmächten die Nachricht von dem
Bevorſtehenden ſo zeitig zu bringen, daß ſie ſich über
ihr gemeinſames Vorgehen entſchließen können, ehe die
Luftſchiffe der Martier über Berlin und Petersburg,
über London, Paris und Waſhington ſchweben.‟
„Um Gotteswillen, Sie ſehen die Sache zu tragiſch
an. Die paar hundert Martier werden uns nicht
gleich zu Grunde richten; und wenn ſie uns gefährlich
werden, iſt es immer noch Zeit, ſie wieder hinaus-
zuwerfen. Aber es iſt doch viel wahrſcheinlicher, daß
wir ſie als Freunde aufnehmen und den unermeßlichen
Vorteil ihrer überlegenen Kultur für uns ausbeuten.‟
„Die Frage iſt zu ſchwer, um ſie jetzt zu diskutieren,
und wir eben müſſen dafür ſorgen, daß ſie an den
entſcheidenden Stellen zur rechten Zeit erwogen werden
kann. Nur unterſchätzen Sie ja nicht die Macht der
Martier. Denken Sie an Cortez, an Pizarro, die mit
einer handvoll Abenteurer mächtige Staaten zerſtörten.
Und was will die Kultur der Spanier gegenüber den
Mexikanern oder Peruanern bedeuten im Vergleich zu
dem Fortſchritt von hunderttauſenden von Jahren,
durch welchen die Martier uns überlegen ſind? Das
eben iſt meine größte Sorge, daß man dieſe Ueber-
legenheit überall unterſchätzen wird, wenn nicht wir,
die wir das abariſche Feld und die Raumſchiffe geſehen
haben, ſoviel an uns iſt, darüber Aufklärung verbreiten.‟
„Sehen Sie nicht zu ſchwarz, Grunthe?‟
„Jch will es von Herzen hoffen. Aber das ſage
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Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten01_1897/268>, abgerufen am 16.02.2025.
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