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Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.

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Elftes Kapitel.

Den Bemühungen der Deutschen, sich die Sprache
der Marsbewohner anzueignen, kamen diese bereitwillig
entgegen, so daß Saltner und insbesondere Grunthe
sehr bald ein Gespräch auf martisch führen konnten;
gleichzeitig fand es sich, daß auch die Martier,
welche den täglichen Umgang der beiden bildeten,
das Deutsche beherrschten. Ersteres wurde dadurch
möglich, daß die Verkehrssprache der Martier außer-
ordentlich leicht zu erlernen und glücklicherweise für
eine deutsche Zunge auch leicht auszusprechen war.
Sie war ursprünglich die Sprache derjenigen Mars-
bewohner gewesen, die auf der Südhalbkugel des Pla-
neten in der Gegend jener Niederungen wohnten, welche
von den Astronomen der Erde als Lockyer-Land be-
zeichnet werden. Von hier war die Vereinigung der
verschiedenen Stämme und Rassen der Martier zu
einem großen Staatenbunde ausgegangen, und die
Sprache jener Zivilisatoren des Mars war die allge-
meine Weltverkehrssprache geworden. Durch einen
hunderttausende von Jahren dauernden Gebrauch hatte
sie sich so abgeschliffen und vereinfacht, daß sie der
denkbar glücklichste und geeignetste Ausdruck der
Gedanken geworden war; alles Entbehrliche, alles,
was Schwierigkeiten verursachte, war abgeworfen
worden. Deswegen konnte man sie sich sehr schnell
soweit aneignen, daß man sich gegenseitig zu ver-
stehen vermochte, wenn es auch außerordentlich
schwierig war, in die Feinheiten einzudringen, die mit
der ästhetischen Anwendung der Sprache verbunden
waren.

Elftes Kapitel.

Den Bemühungen der Deutſchen, ſich die Sprache
der Marsbewohner anzueignen, kamen dieſe bereitwillig
entgegen, ſo daß Saltner und insbeſondere Grunthe
ſehr bald ein Geſpräch auf martiſch führen konnten;
gleichzeitig fand es ſich, daß auch die Martier,
welche den täglichen Umgang der beiden bildeten,
das Deutſche beherrſchten. Erſteres wurde dadurch
möglich, daß die Verkehrsſprache der Martier außer-
ordentlich leicht zu erlernen und glücklicherweiſe für
eine deutſche Zunge auch leicht auszuſprechen war.
Sie war urſprünglich die Sprache derjenigen Mars-
bewohner geweſen, die auf der Südhalbkugel des Pla-
neten in der Gegend jener Niederungen wohnten, welche
von den Aſtronomen der Erde als Lockyer-Land be-
zeichnet werden. Von hier war die Vereinigung der
verſchiedenen Stämme und Raſſen der Martier zu
einem großen Staatenbunde ausgegangen, und die
Sprache jener Ziviliſatoren des Mars war die allge-
meine Weltverkehrsſprache geworden. Durch einen
hunderttauſende von Jahren dauernden Gebrauch hatte
ſie ſich ſo abgeſchliffen und vereinfacht, daß ſie der
denkbar glücklichſte und geeignetſte Ausdruck der
Gedanken geworden war; alles Entbehrliche, alles,
was Schwierigkeiten verurſachte, war abgeworfen
worden. Deswegen konnte man ſie ſich ſehr ſchnell
ſoweit aneignen, daß man ſich gegenſeitig zu ver-
ſtehen vermochte, wenn es auch außerordentlich
ſchwierig war, in die Feinheiten einzudringen, die mit
der äſthetiſchen Anwendung der Sprache verbunden
waren.

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[154/0162] Elftes Kapitel. Den Bemühungen der Deutſchen, ſich die Sprache der Marsbewohner anzueignen, kamen dieſe bereitwillig entgegen, ſo daß Saltner und insbeſondere Grunthe ſehr bald ein Geſpräch auf martiſch führen konnten; gleichzeitig fand es ſich, daß auch die Martier, welche den täglichen Umgang der beiden bildeten, das Deutſche beherrſchten. Erſteres wurde dadurch möglich, daß die Verkehrsſprache der Martier außer- ordentlich leicht zu erlernen und glücklicherweiſe für eine deutſche Zunge auch leicht auszuſprechen war. Sie war urſprünglich die Sprache derjenigen Mars- bewohner geweſen, die auf der Südhalbkugel des Pla- neten in der Gegend jener Niederungen wohnten, welche von den Aſtronomen der Erde als Lockyer-Land be- zeichnet werden. Von hier war die Vereinigung der verſchiedenen Stämme und Raſſen der Martier zu einem großen Staatenbunde ausgegangen, und die Sprache jener Ziviliſatoren des Mars war die allge- meine Weltverkehrsſprache geworden. Durch einen hunderttauſende von Jahren dauernden Gebrauch hatte ſie ſich ſo abgeſchliffen und vereinfacht, daß ſie der denkbar glücklichſte und geeignetſte Ausdruck der Gedanken geworden war; alles Entbehrliche, alles, was Schwierigkeiten verurſachte, war abgeworfen worden. Deswegen konnte man ſie ſich ſehr ſchnell ſoweit aneignen, daß man ſich gegenſeitig zu ver- ſtehen vermochte, wenn es auch außerordentlich ſchwierig war, in die Feinheiten einzudringen, die mit der äſthetiſchen Anwendung der Sprache verbunden waren.

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Zitationshilfe: Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten01_1897/162>, abgerufen am 23.11.2024.