Saltner mit dem Vorschlage, ihn in dieser Hinsicht zu vertreten. Obgleich dieser die Sprache der Eskimos nicht als verbindendes Hilfsmittel benutzen konnte, glaubte er doch, mit Hilfe des Ell'schen Sprachführers auszu- kommen und erklärte sich gern zu allen Diensten bereit.
Hil nahm den Sprachführer mit sich und geleitete Saltner in den anstoßenden großen Salon der Martier. Hier stellte er ihn einer Anzahl der dort versammelten Martier vor, unter denen sich der Leiter der Station Ra mit seiner Frau, sowie neben einigen andern Martierinnen auch Se und La befanden.
Saltner wußte nicht, wo er seine Augen zuerst hinwenden sollte. Fast alles, was er sah, war ihm fremd, am meisten aber überraschten ihn die Gestalten der Martier selbst. Es war ihm nur lieb, daß er sich aus Mangel an Sprachkenntnissen in Schweigen hüllen und sich mit dem Sehen begnügen konnte. Hil nannte ihm die Namen der Einzelnen, die ihn mit ihren martischen Handbewegungen begrüßten, was Saltner mit europäischen Verbeugungen erwiderte. Nur fielen dieselben leider etwas steif aus, da er in- folge der verminderten Schwere sehr vorsichtig sein mußte. Er sah wohl an den Gesichtern derjenigen Martier, welche in ihm zum ersten Male einen Europäer erblickten, wie sie sich Mühe gaben, ihre Belustigung über seine Ungeschicklichkeit zu verbergen. Es war ihm daher sehr angenehm, als sich die Mehrzahl der Anwesenden zurückzog.
Gleich bei seinem Eintritt war ihm neben der reizenden Se die Gestalt Las aufgefallen, und als er
La und Saltner.
Saltner mit dem Vorſchlage, ihn in dieſer Hinſicht zu vertreten. Obgleich dieſer die Sprache der Eskimos nicht als verbindendes Hilfsmittel benutzen konnte, glaubte er doch, mit Hilfe des Ell’ſchen Sprachführers auszu- kommen und erklärte ſich gern zu allen Dienſten bereit.
Hil nahm den Sprachführer mit ſich und geleitete Saltner in den anſtoßenden großen Salon der Martier. Hier ſtellte er ihn einer Anzahl der dort verſammelten Martier vor, unter denen ſich der Leiter der Station Ra mit ſeiner Frau, ſowie neben einigen andern Martierinnen auch Se und La befanden.
Saltner wußte nicht, wo er ſeine Augen zuerſt hinwenden ſollte. Faſt alles, was er ſah, war ihm fremd, am meiſten aber überraſchten ihn die Geſtalten der Martier ſelbſt. Es war ihm nur lieb, daß er ſich aus Mangel an Sprachkenntniſſen in Schweigen hüllen und ſich mit dem Sehen begnügen konnte. Hil nannte ihm die Namen der Einzelnen, die ihn mit ihren martiſchen Handbewegungen begrüßten, was Saltner mit europäiſchen Verbeugungen erwiderte. Nur fielen dieſelben leider etwas ſteif aus, da er in- folge der verminderten Schwere ſehr vorſichtig ſein mußte. Er ſah wohl an den Geſichtern derjenigen Martier, welche in ihm zum erſten Male einen Europäer erblickten, wie ſie ſich Mühe gaben, ihre Beluſtigung über ſeine Ungeſchicklichkeit zu verbergen. Es war ihm daher ſehr angenehm, als ſich die Mehrzahl der Anweſenden zurückzog.
Gleich bei ſeinem Eintritt war ihm neben der reizenden Se die Geſtalt Las aufgefallen, und als er
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La und Saltner.
Saltner mit dem Vorſchlage, ihn in dieſer Hinſicht
zu vertreten. Obgleich dieſer die Sprache der Eskimos
nicht als verbindendes Hilfsmittel benutzen konnte, glaubte
er doch, mit Hilfe des Ell’ſchen Sprachführers auszu-
kommen und erklärte ſich gern zu allen Dienſten bereit.
Hil nahm den Sprachführer mit ſich und geleitete
Saltner in den anſtoßenden großen Salon der Martier.
Hier ſtellte er ihn einer Anzahl der dort verſammelten
Martier vor, unter denen ſich der Leiter der Station
Ra mit ſeiner Frau, ſowie neben einigen andern
Martierinnen auch Se und La befanden.
Saltner wußte nicht, wo er ſeine Augen zuerſt
hinwenden ſollte. Faſt alles, was er ſah, war ihm
fremd, am meiſten aber überraſchten ihn die Geſtalten
der Martier ſelbſt. Es war ihm nur lieb, daß er
ſich aus Mangel an Sprachkenntniſſen in Schweigen
hüllen und ſich mit dem Sehen begnügen konnte.
Hil nannte ihm die Namen der Einzelnen, die ihn
mit ihren martiſchen Handbewegungen begrüßten, was
Saltner mit europäiſchen Verbeugungen erwiderte.
Nur fielen dieſelben leider etwas ſteif aus, da er in-
folge der verminderten Schwere ſehr vorſichtig ſein
mußte. Er ſah wohl an den Geſichtern derjenigen
Martier, welche in ihm zum erſten Male einen Europäer
erblickten, wie ſie ſich Mühe gaben, ihre Beluſtigung
über ſeine Ungeſchicklichkeit zu verbergen. Es war
ihm daher ſehr angenehm, als ſich die Mehrzahl der
Anweſenden zurückzog.
Gleich bei ſeinem Eintritt war ihm neben der
reizenden Se die Geſtalt Las aufgefallen, und als er
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Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten01_1897/141>, abgerufen am 23.11.2024.
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