Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897.Achtes Kapitel. trug, sobald es den Mars verließ. Man reiste voneinem der Pole ab, um von der Rotation des Planeten unabhängig zu sein, aber die Geschwindigkeit des Mars in seiner Bahn beträgt 24 Kilometer in der Sekunde, und mit dieser flog man hinaus in den Raum, fort von der Sonne in der Richtung der Tangente der Marsbahn. Es kam dann darauf an, sich der Sonnenanziehung in dem richtigen Augen- blicke zu überlassen, um durch die Flugbahn des Raumschiffs in das Anziehungsbereich der Erde zu gelangen. Man war somit ganz auf die vorhandenen Gravitationskräfte angewiesen, wie ein Schiff auf dem Meere auf die Richtung der Wasser- und Luft- strömungen; und auf einen weiteren Erfolg konnte man erst hoffen, wenn es auch noch gelang Mittel zu finden, die Richtung der erhaltenen Geschwindig- keiten willkürlich abzulenken. Aber auch dieses Problem war allmählich gelöst Achtes Kapitel. trug, ſobald es den Mars verließ. Man reiſte voneinem der Pole ab, um von der Rotation des Planeten unabhängig zu ſein, aber die Geſchwindigkeit des Mars in ſeiner Bahn beträgt 24 Kilometer in der Sekunde, und mit dieſer flog man hinaus in den Raum, fort von der Sonne in der Richtung der Tangente der Marsbahn. Es kam dann darauf an, ſich der Sonnenanziehung in dem richtigen Augen- blicke zu überlaſſen, um durch die Flugbahn des Raumſchiffs in das Anziehungsbereich der Erde zu gelangen. Man war ſomit ganz auf die vorhandenen Gravitationskräfte angewieſen, wie ein Schiff auf dem Meere auf die Richtung der Waſſer- und Luft- ſtrömungen; und auf einen weiteren Erfolg konnte man erſt hoffen, wenn es auch noch gelang Mittel zu finden, die Richtung der erhaltenen Geſchwindig- keiten willkürlich abzulenken. Aber auch dieſes Problem war allmählich gelöſt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0120" n="112"/><fw place="top" type="header">Achtes Kapitel.</fw><lb/> trug, ſobald es den Mars verließ. Man reiſte von<lb/> einem der Pole ab, um von der Rotation des Planeten<lb/> unabhängig zu ſein, aber die Geſchwindigkeit des<lb/> Mars in ſeiner Bahn beträgt 24 Kilometer in der<lb/> Sekunde, und mit dieſer flog man hinaus in den<lb/> Raum, fort von der Sonne in der Richtung der<lb/> Tangente der Marsbahn. Es kam dann darauf an,<lb/> ſich der Sonnenanziehung in dem richtigen Augen-<lb/> blicke zu überlaſſen, um durch die Flugbahn des<lb/> Raumſchiffs in das Anziehungsbereich der Erde zu<lb/> gelangen. Man war ſomit ganz auf die vorhandenen<lb/> Gravitationskräfte angewieſen, wie ein Schiff auf dem<lb/> Meere auf die Richtung der Waſſer- und Luft-<lb/> ſtrömungen; und auf einen weiteren Erfolg konnte<lb/> man erſt hoffen, wenn es auch noch gelang Mittel<lb/> zu finden, die Richtung der erhaltenen Geſchwindig-<lb/> keiten willkürlich abzulenken.</p><lb/> <p>Aber auch dieſes Problem war allmählich gelöſt<lb/> worden. Die Geſchichte der menſchlichen Entdeckungen<lb/> auf der Erdoberfläche war nicht weniger reich an<lb/> Opfern, als diejenige der Verſuche der Martier, den<lb/> Weltenraum zu durchſegeln. Endlich aber war einmal<lb/> nach jahrelangem Ausbleiben ein Raumſchiff zurück-<lb/> gekehrt, das die Erde dreimal in großer Nähe um-<lb/> flogen hatte. Ein anderes war auf dem Monde der<lb/> Erde gelandet. Zuletzt war es dem raſtloſen Erd-<lb/> forſcher Col auf ſeiner dritten Raumreiſe gelungen,<lb/> den Nordpol der Erde zu erreichen. Der Südpol<lb/> wurde zuerſt vom Kapitän All betreten. Von jetzt ab<lb/> verkürzte ſich immermehr die Reiſezeit nach der Erde<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [112/0120]
Achtes Kapitel.
trug, ſobald es den Mars verließ. Man reiſte von
einem der Pole ab, um von der Rotation des Planeten
unabhängig zu ſein, aber die Geſchwindigkeit des
Mars in ſeiner Bahn beträgt 24 Kilometer in der
Sekunde, und mit dieſer flog man hinaus in den
Raum, fort von der Sonne in der Richtung der
Tangente der Marsbahn. Es kam dann darauf an,
ſich der Sonnenanziehung in dem richtigen Augen-
blicke zu überlaſſen, um durch die Flugbahn des
Raumſchiffs in das Anziehungsbereich der Erde zu
gelangen. Man war ſomit ganz auf die vorhandenen
Gravitationskräfte angewieſen, wie ein Schiff auf dem
Meere auf die Richtung der Waſſer- und Luft-
ſtrömungen; und auf einen weiteren Erfolg konnte
man erſt hoffen, wenn es auch noch gelang Mittel
zu finden, die Richtung der erhaltenen Geſchwindig-
keiten willkürlich abzulenken.
Aber auch dieſes Problem war allmählich gelöſt
worden. Die Geſchichte der menſchlichen Entdeckungen
auf der Erdoberfläche war nicht weniger reich an
Opfern, als diejenige der Verſuche der Martier, den
Weltenraum zu durchſegeln. Endlich aber war einmal
nach jahrelangem Ausbleiben ein Raumſchiff zurück-
gekehrt, das die Erde dreimal in großer Nähe um-
flogen hatte. Ein anderes war auf dem Monde der
Erde gelandet. Zuletzt war es dem raſtloſen Erd-
forſcher Col auf ſeiner dritten Raumreiſe gelungen,
den Nordpol der Erde zu erreichen. Der Südpol
wurde zuerſt vom Kapitän All betreten. Von jetzt ab
verkürzte ſich immermehr die Reiſezeit nach der Erde
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