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Laßwitz, Kurd: Geschichte der Atomistik. Bd. 1. Hamburg, 1890.

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Aristoteles: Gegen die Brauchbarkeit der Atomistik.
ohne Annahme von Atomen die Haupterscheinungen der Physik
sich erklären lassen.

II. Gründe gegen die Brauchbarkeit der Atomistik
zu physikalischen Erklärungen
.

Die Gründe, mit welchen Aristoteles die Überflüssigkeit
der atomistischen Hypothese nachzuweisen sucht, beziehen sich
auf die hauptsächlichsten Veränderungen, welche man an der
Körperwelt wahrnimmt und können nach folgenden Gesichts-
punkten geordnet werden.

Zu erklären sind:

A) die räumliche Bewegung überhaupt und zwar insbe-
sondere die Schwere;
B) die quantitative Bewegung, nämlich Verdichtung und
Verdünnung, Ausdehnung und Zusammenziehung, das
Wachstum;
C) die qualitative Bewegung, und zwar
a) die Thatsache der Verschiedenheit der Grundstoffe;
b) die Veränderung der Körper in Bezug auf ihre
Eigenschaften;
c) die gegenseitige (chemische) Verbindung der Stoffe
untereinander;
D) die Seelenthätigkeiten.
A. Gegen die atomistische Erklärung der Schwere.

Was die Existenz der Bewegung überhaupt anbetrifft, so
hat Aristoteles den Atomisten den Vorwurf zu machen, daß
sie eine immerwährende Aktualität und immerwährende Be-
wegung annehmen, eben deshalb aber die Ursache und Art
dieser Bewegungnicht erklären; sie sagen nicht, wie beschaffen
und warum diese Bewegung sei.1

Es gelten nun gegen die Bewegung im leeren Raum die
oben (s. S. 107f.) angeführten Einwände überhaupt; in Bezug
auf die Erscheinungen des Schweren und Leichten bieten sich
indessen im Anschluß daran noch einige besondere Schwierig-
keiten dar.

1 Metaphys. I, 4 am Ende, und XII, 6.

Aristoteles: Gegen die Brauchbarkeit der Atomistik.
ohne Annahme von Atomen die Haupterscheinungen der Physik
sich erklären lassen.

II. Gründe gegen die Brauchbarkeit der Atomistik
zu physikalischen Erklärungen
.

Die Gründe, mit welchen Aristoteles die Überflüssigkeit
der atomistischen Hypothese nachzuweisen sucht, beziehen sich
auf die hauptsächlichsten Veränderungen, welche man an der
Körperwelt wahrnimmt und können nach folgenden Gesichts-
punkten geordnet werden.

Zu erklären sind:

A) die räumliche Bewegung überhaupt und zwar insbe-
sondere die Schwere;
B) die quantitative Bewegung, nämlich Verdichtung und
Verdünnung, Ausdehnung und Zusammenziehung, das
Wachstum;
C) die qualitative Bewegung, und zwar
a) die Thatsache der Verschiedenheit der Grundstoffe;
b) die Veränderung der Körper in Bezug auf ihre
Eigenschaften;
c) die gegenseitige (chemische) Verbindung der Stoffe
untereinander;
D) die Seelenthätigkeiten.
A. Gegen die atomistische Erklärung der Schwere.

Was die Existenz der Bewegung überhaupt anbetrifft, so
hat Aristoteles den Atomisten den Vorwurf zu machen, daß
sie eine immerwährende Aktualität und immerwährende Be-
wegung annehmen, eben deshalb aber die Ursache und Art
dieser Bewegungnicht erklären; sie sagen nicht, wie beschaffen
und warum diese Bewegung sei.1

Es gelten nun gegen die Bewegung im leeren Raum die
oben (s. S. 107f.) angeführten Einwände überhaupt; in Bezug
auf die Erscheinungen des Schweren und Leichten bieten sich
indessen im Anschluß daran noch einige besondere Schwierig-
keiten dar.

1 Metaphys. I, 4 am Ende, und XII, 6.
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[109/0127] Aristoteles: Gegen die Brauchbarkeit der Atomistik. ohne Annahme von Atomen die Haupterscheinungen der Physik sich erklären lassen. II. Gründe gegen die Brauchbarkeit der Atomistik zu physikalischen Erklärungen. Die Gründe, mit welchen Aristoteles die Überflüssigkeit der atomistischen Hypothese nachzuweisen sucht, beziehen sich auf die hauptsächlichsten Veränderungen, welche man an der Körperwelt wahrnimmt und können nach folgenden Gesichts- punkten geordnet werden. Zu erklären sind: A) die räumliche Bewegung überhaupt und zwar insbe- sondere die Schwere; B) die quantitative Bewegung, nämlich Verdichtung und Verdünnung, Ausdehnung und Zusammenziehung, das Wachstum; C) die qualitative Bewegung, und zwar a) die Thatsache der Verschiedenheit der Grundstoffe; b) die Veränderung der Körper in Bezug auf ihre Eigenschaften; c) die gegenseitige (chemische) Verbindung der Stoffe untereinander; D) die Seelenthätigkeiten. A. Gegen die atomistische Erklärung der Schwere. Was die Existenz der Bewegung überhaupt anbetrifft, so hat Aristoteles den Atomisten den Vorwurf zu machen, daß sie eine immerwährende Aktualität und immerwährende Be- wegung annehmen, eben deshalb aber die Ursache und Art dieser Bewegungnicht erklären; sie sagen nicht, wie beschaffen und warum diese Bewegung sei. 1 Es gelten nun gegen die Bewegung im leeren Raum die oben (s. S. 107f.) angeführten Einwände überhaupt; in Bezug auf die Erscheinungen des Schweren und Leichten bieten sich indessen im Anschluß daran noch einige besondere Schwierig- keiten dar. 1 Metaphys. I, 4 am Ende, und XII, 6.

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Zitationshilfe: Laßwitz, Kurd: Geschichte der Atomistik. Bd. 1. Hamburg, 1890, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_atom01_1890/127>, abgerufen am 24.11.2024.