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Lassalle, Ferdinand: Die indirekte Steuer und die Lage der arbeitenden Klassen. Zürich, 1863.

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bedeutend und schleunige Abhülfe durch die Gesetzgebung
scheint nothwendig."

Und p. 87 von den Einliegern und Heuerlingen im Regie-
rungsbezirk Königsberg, Kreis Memel: "Die Lage dieser Arbeiter
-- hier Loosleute genannt -- ist jedenfalls die unsicherste."

Und als Resume über die Lage der Heuerlinge im Re-
gierungsbezirk Gumbinnen p. 102: "Denselben Einfluß äußert
diese Frucht (die Kartoffel) auf die Lage der vorhandenen
Heuerlinge. Diese ist durchgehends immer und überall eine
precaire, die schlimmste von allen. Mißräth jenes ihr haupt-
sächlichstes Nahrungsmittel, so gerathen sie sofort in Noth und
Elend."

Und p. 107: "Der Arbeiterstand harrt der Erleichterungen,
die ihm werden sollen und werden müssen, wenn eine Aen-
derung des ihn vorzugsweise bedrückenden Ab-
gabesystems
in's Leben getreten sein wird."

Professor v. Lengerke druckt die von mir betonten Worte
gleichfalls mit gesperrter Schrift.

Und p. 121 sagt er in zusammenfassender Betrachtung,
die er jeder Provinz folgen läßt, über die Provinz Preußen:
"Faßt man alles Vorhergehende zusammen, so geht unzweifelhaft
daraus hervor, daß die Zustände der ländlichen Arbeiter, welche
in keinen festen Dienstverhältnissen stehen, vor allen der Ein-
lieger oder Heuerlinge in den mehrsten, ja allen Beziehungen
eine recht betrübende ist. Jhre Lebensweise erscheint durchweg
als eine armselige, d. h. mehr als dürftige. Jhre Nahrungs-
mittel beschränken sich wesentlich auf Kartoffeln, Salz und Brannt-
wein. Eine solche ultrirte Einfachheit der Ernährung muß be-
greiflich auf die physischen Zustände dieser Bevölkerungsklasse
entschiedenen Einfluß äußern; sie ist häufig von schlaffer Natur
und so viel minder arbeitskräftig als in andern Gegenden, daß
hier bei einem namhaft niedrigen Tagelohn die Arbeit doch oft
erheblich theurer zu stehen kommt."

Und bei der Provinz Brandenburg Regierungsbezirk Frank-
furt p. 158: "Viel schlechter stehen die eigentlichen Häusler oder
Büdner, die außer ihrem Hause an Garten- und Ackerland nichts
besitzen. Diese sitzen, da sie in der Regel von Einliegern
Miethe erhalten, dadurch selbst meist miethe- und abgabenfrei;
fordern indeß ihre Häuser viel Reparaturen, so unterscheiden sie
sich nicht viel von den Einliegern. Man kann daher die

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bedeutend und ſchleunige Abhülfe durch die Geſetzgebung
ſcheint nothwendig.“

Und p. 87 von den Einliegern und Heuerlingen im Regie-
rungsbezirk Königsberg, Kreis Memel: „Die Lage dieſer Arbeiter
— hier Loosleute genannt — iſt jedenfalls die unſicherſte.“

Und als Réſumé über die Lage der Heuerlinge im Re-
gierungsbezirk Gumbinnen p. 102: „Denſelben Einfluß äußert
dieſe Frucht (die Kartoffel) auf die Lage der vorhandenen
Heuerlinge. Dieſe iſt durchgehends immer und überall eine
precaire, die ſchlimmſte von allen. Mißräth jenes ihr haupt-
ſächlichſtes Nahrungsmittel, ſo gerathen ſie ſofort in Noth und
Elend.“

Und p. 107: „Der Arbeiterſtand harrt der Erleichterungen,
die ihm werden ſollen und werden müſſen, wenn eine Aen-
derung des ihn vorzugsweiſe bedrückenden Ab-
gabeſyſtems
in’s Leben getreten ſein wird.“

Profeſſor v. Lengerke druckt die von mir betonten Worte
gleichfalls mit geſperrter Schrift.

Und p. 121 ſagt er in zuſammenfaſſender Betrachtung,
die er jeder Provinz folgen läßt, über die Provinz Preußen:
„Faßt man alles Vorhergehende zuſammen, ſo geht unzweifelhaft
daraus hervor, daß die Zuſtände der ländlichen Arbeiter, welche
in keinen feſten Dienſtverhältniſſen ſtehen, vor allen der Ein-
lieger oder Heuerlinge in den mehrſten, ja allen Beziehungen
eine recht betrübende iſt. Jhre Lebensweiſe erſcheint durchweg
als eine armſelige, d. h. mehr als dürftige. Jhre Nahrungs-
mittel beſchränken ſich weſentlich auf Kartoffeln, Salz und Brannt-
wein. Eine ſolche ultrirte Einfachheit der Ernährung muß be-
greiflich auf die phyſiſchen Zuſtände dieſer Bevölkerungsklaſſe
entſchiedenen Einfluß äußern; ſie iſt häufig von ſchlaffer Natur
und ſo viel minder arbeitskräftig als in andern Gegenden, daß
hier bei einem namhaft niedrigen Tagelohn die Arbeit doch oft
erheblich theurer zu ſtehen kommt.“

Und bei der Provinz Brandenburg Regierungsbezirk Frank-
furt p. 158: „Viel ſchlechter ſtehen die eigentlichen Häusler oder
Büdner, die außer ihrem Hauſe an Garten- und Ackerland nichts
beſitzen. Dieſe ſitzen, da ſie in der Regel von Einliegern
Miethe erhalten, dadurch ſelbſt meiſt miethe- und abgabenfrei;
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Zitationshilfe: Lassalle, Ferdinand: Die indirekte Steuer und die Lage der arbeitenden Klassen. Zürich, 1863, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lassalle_steuer_1863/87>, abgerufen am 04.12.2024.