Lassalle, Ferdinand: Die indirekte Steuer und die Lage der arbeitenden Klassen. Zürich, 1863.ein Fabrikationsgewinn inbegriffen, welcher den Staatskassen Wie vertheilt sich also diese Steuer von 8,302,000 oder Wir besitzen gerade beim Salz sehr genaues Material zur Meine Herren, ich weiß, daß die Nachweisungen, zu denen Es sind wieder amtliche Ermittlungen, die ich Jhnen Das K. Landes-Oekonomie-Collegium erließ daher ein "Die Frage wegen Verbesserung der materiellen Lage der ein Fabrikationsgewinn inbegriffen, welcher den Staatskaſſen Wie vertheilt ſich alſo dieſe Steuer von 8,302,000 oder Wir beſitzen gerade beim Salz ſehr genaues Material zur Meine Herren, ich weiß, daß die Nachweiſungen, zu denen Es ſind wieder amtliche Ermittlungen, die ich Jhnen Das K. Landes-Oekonomie-Collegium erließ daher ein „Die Frage wegen Verbeſſerung der materiellen Lage der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0082" n="76"/> ein Fabrikationsgewinn inbegriffen, welcher den Staatskaſſen<lb/> nicht als Einkommen aus der Salzſteuer, ſondern als Gewinn<lb/> am Salinenbetrieb zufließt, wie der Wirk. Geh. Rath Hoffmann<lb/> in ſeinen nachgelaſſenen Schriften <hi rendition="#aq">p.</hi> 512. bezeugt und wie auch<lb/> der Staatshaushaltsetat ſelbſt ergiebt, indem er 1,190,583<lb/> Salineneinnahme und in den Anlagen Bd. <hi rendition="#aq">I. p.</hi> 324 nur<lb/> 1,121,920 Thlr. Koſten der Salinenverwaltung aufführt. Es<lb/> iſt alſo noch eine Differenz von 70,000 Thlr. vorhanden, die<lb/> eigentlich zu dem Ertrage des Salzmonopols hinzugerechnet<lb/> werden müßte, und jedenfalls ſtellt letzteres eine reine Steuer dar.</p><lb/> <p>Wie vertheilt ſich alſo dieſe Steuer von 8,302,000 oder<lb/> 8,372,000 Thlr. unter die Klaſſen der Bevölkerung?</p><lb/> <p>Wir beſitzen gerade beim Salz ſehr genaues Material zur<lb/> Beantwortung dieſer Frage.</p><lb/> <p>Meine Herren, ich weiß, daß die Nachweiſungen, zu denen<lb/> ich jetzt übergehen muß, Jhnen Schmerz bereiten werden. Aber<lb/> ich kann Jhnen dieſen Schmerz nicht erſparen. Es iſt noth-<lb/> wendig, daß Sie einen ungefähren Einblick in die Motive ge-<lb/> winnen, welche meinem Handeln zu Grunde liegen und es be-<lb/> ſtimmen.</p><lb/> <p>Es ſind wieder <hi rendition="#g">amtliche</hi> Ermittlungen, die ich Jhnen<lb/> jetzt vorführen werde, und zwar iſt es eines der intereſſanteſten<lb/> vom Staat publicirten Werke, von dem ich ſprechen will. Jm<lb/> Juni 1848 fand es das Kgl. Landes-Oekonomie-Collegium in<lb/> Berlin an der Zeit und für ſeine recht eigentliche Aufgabe und<lb/> Obliegenheit, die Lage der arbeitenden Klaſſen, ſo weit dieſe<lb/> ſpeciell dem Bereich der Wirkſamkeit des K. Landes-Oekonomie-<lb/> Collegii, alſo dem Landbau angehörten, näher zu unterſuchen.</p><lb/> <p>Das K. Landes-Oekonomie-Collegium erließ daher ein<lb/> Circular vom 22. Juni 1848 an ſämmtliche landwirthſchaft-<lb/> liche Vereine, welches mit folgenden Worten beginnt:</p><lb/> <p>„Die Frage wegen Verbeſſerung der materiellen Lage der<lb/> arbeitenden Klaſſen iſt <hi rendition="#g">an der Tagesordnung</hi> und nach der<lb/> ganzen Richtung der Zeit eine höchſt wichtige. Jhre <hi rendition="#g">ange-<lb/> meſſene Erledigung</hi> aber wird zunächſt davon abhangen,<lb/> daß ſowohl die Zuſtände, welche man zu verbeſſern gedenkt, als<lb/> auch die Bedürfniſſe, die man zu befriedigen wünſcht, vollſtändig<lb/> und genau gekannt ſind.“ Das Landes-Oekonomie-Collegium<lb/> ſtellte nun zwei Hauptfragen auf, die <hi rendition="#g">erſte</hi> nach dem wahr-<lb/> ſcheinlichen Mittelſatz des auskömmlichen Unterhalts einer<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [76/0082]
ein Fabrikationsgewinn inbegriffen, welcher den Staatskaſſen
nicht als Einkommen aus der Salzſteuer, ſondern als Gewinn
am Salinenbetrieb zufließt, wie der Wirk. Geh. Rath Hoffmann
in ſeinen nachgelaſſenen Schriften p. 512. bezeugt und wie auch
der Staatshaushaltsetat ſelbſt ergiebt, indem er 1,190,583
Salineneinnahme und in den Anlagen Bd. I. p. 324 nur
1,121,920 Thlr. Koſten der Salinenverwaltung aufführt. Es
iſt alſo noch eine Differenz von 70,000 Thlr. vorhanden, die
eigentlich zu dem Ertrage des Salzmonopols hinzugerechnet
werden müßte, und jedenfalls ſtellt letzteres eine reine Steuer dar.
Wie vertheilt ſich alſo dieſe Steuer von 8,302,000 oder
8,372,000 Thlr. unter die Klaſſen der Bevölkerung?
Wir beſitzen gerade beim Salz ſehr genaues Material zur
Beantwortung dieſer Frage.
Meine Herren, ich weiß, daß die Nachweiſungen, zu denen
ich jetzt übergehen muß, Jhnen Schmerz bereiten werden. Aber
ich kann Jhnen dieſen Schmerz nicht erſparen. Es iſt noth-
wendig, daß Sie einen ungefähren Einblick in die Motive ge-
winnen, welche meinem Handeln zu Grunde liegen und es be-
ſtimmen.
Es ſind wieder amtliche Ermittlungen, die ich Jhnen
jetzt vorführen werde, und zwar iſt es eines der intereſſanteſten
vom Staat publicirten Werke, von dem ich ſprechen will. Jm
Juni 1848 fand es das Kgl. Landes-Oekonomie-Collegium in
Berlin an der Zeit und für ſeine recht eigentliche Aufgabe und
Obliegenheit, die Lage der arbeitenden Klaſſen, ſo weit dieſe
ſpeciell dem Bereich der Wirkſamkeit des K. Landes-Oekonomie-
Collegii, alſo dem Landbau angehörten, näher zu unterſuchen.
Das K. Landes-Oekonomie-Collegium erließ daher ein
Circular vom 22. Juni 1848 an ſämmtliche landwirthſchaft-
liche Vereine, welches mit folgenden Worten beginnt:
„Die Frage wegen Verbeſſerung der materiellen Lage der
arbeitenden Klaſſen iſt an der Tagesordnung und nach der
ganzen Richtung der Zeit eine höchſt wichtige. Jhre ange-
meſſene Erledigung aber wird zunächſt davon abhangen,
daß ſowohl die Zuſtände, welche man zu verbeſſern gedenkt, als
auch die Bedürfniſſe, die man zu befriedigen wünſcht, vollſtändig
und genau gekannt ſind.“ Das Landes-Oekonomie-Collegium
ſtellte nun zwei Hauptfragen auf, die erſte nach dem wahr-
ſcheinlichen Mittelſatz des auskömmlichen Unterhalts einer
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