Lassalle, Ferdinand: Die indirekte Steuer und die Lage der arbeitenden Klassen. Zürich, 1863.Sie sehen also, meine Herren, wir rücken und rücken nicht Und diese Klasse bildet sich ein, die Steuer zu bezahlen! Rufen wir dagegen das arme Volk auf! Werfen wir einen Die Branntweinsteuer und Uebergangsabgabe von Brannt- Was tragen Sie zu dieser Steuer bei, meine Herren? Was Nichts? -- Jch auch nichts. An diesen Beispielen, meine Herren, hergenommen von Jnzwischen werden wir uns mit diesem allgemeinen Ge- Einen der stärksten Einnahmeposten des Budgets bildet Das Budget führt dieselbe zwar unter den directen Steuern Sie ſehen alſo, meine Herren, wir rücken und rücken nicht Und dieſe Klaſſe bildet ſich ein, die Steuer zu bezahlen! Rufen wir dagegen das arme Volk auf! Werfen wir einen Die Branntweinſteuer und Uebergangsabgabe von Brannt- Was tragen Sie zu dieſer Steuer bei, meine Herren? Was Nichts? — Jch auch nichts. An dieſen Beiſpielen, meine Herren, hergenommen von Jnzwiſchen werden wir uns mit dieſem allgemeinen Ge- Einen der ſtärkſten Einnahmepoſten des Budgets bildet Das Budget führt dieſelbe zwar unter den directen Steuern <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0077" n="71"/> <p>Sie ſehen alſo, meine Herren, wir rücken und rücken nicht<lb/> vom Fleck! Wir haben durch dieſe vereinigten vier Ausgaben<lb/> des ausſchließlichen Conſums der Reicheren eine Summe erzielt,<lb/><hi rendition="#g">die,</hi> um von allen Staatszwecken ganz abzuſehen, <hi rendition="#g">noch nicht<lb/> hinreicht auch nur die Steuerdiener und ſonſtigen<lb/> Steuerbeamten ſelbſt nur zur Hälfte zu bezahlen.</hi><lb/> Denn die Beſoldungen der Beamten bei den Zoll- und Steuer-<lb/> ämtern betragen allein, wie Sie aus dem erſten Band Anlagen<lb/> zum Staatshaushaltsetat <hi rendition="#aq">p.</hi> 98 erſehen, die Summe von<lb/> 2,526,190 Thlr.</p><lb/> <p>Und dieſe Klaſſe bildet ſich ein, die Steuer zu bezahlen!</p><lb/> <p>Rufen wir dagegen das arme Volk auf! Werfen wir <hi rendition="#g">einen<lb/> einzigen</hi> Artikel ſeines Conſums — noch nicht den ſtärkſten<lb/> — auf den Tiſch!</p><lb/> <p>Die Branntweinſteuer und Uebergangsabgabe von Brannt-<lb/> wein betrug nach dem Staatshaushaltsetat von 1855 nicht<lb/> weniger als 5,800,000 Thlr. und rechnen wir die Uebergangs-<lb/> ſteuer ab, ſo bleiben, wie Geh.-Rath Dieterici Bd. <hi rendition="#aq">III. p.</hi> 110<lb/> conſtatirt, allein für den im Jnland conſumirten Branntwein<lb/> 5 <hi rendition="#g">Millionen Thaler</hi> übrig.</p><lb/> <p>Was tragen Sie zu dieſer Steuer bei, meine Herren? Was<lb/> conſumiren Sie jährlich an Branntwein?</p><lb/> <p>Nichts? — Jch auch nichts.</p><lb/> <p>An dieſen Beiſpielen, meine Herren, hergenommen von<lb/> Artikeln, welche durch ihre Natur zum ausſchließenden Conſum<lb/> der beſitzenden und zum ausſchließenden Conſum der nichtbe-<lb/> ſitzenden Klaſſen gehören, an dieſem Ertrags-Verhältniß des<lb/> Branntweins zur Chocolade oder zum Wein oder zur Seide<lb/> haben Sie zugleich im allgemeinen den beſten Maßſtab, um<lb/> abzuſchätzen, wieviel auch bei jenen Artikeln, die zum <hi rendition="#g">gemein-<lb/> ſchaftlichen</hi> Conſum der nichtbeſitzenden Klaſſen und der be-<lb/> ſitzenden gehören, von jeder von beiden Klaſſen zum Ertrage<lb/> der indirecten Steuer beigetragen wird.</p><lb/> <p>Jnzwiſchen werden wir uns mit dieſem allgemeinen Ge-<lb/> ſichtspunkt nicht zu begnügen brauchen.</p><lb/> <p>Einen der ſtärkſten Einnahmepoſten des Budgets bildet<lb/> die Grundſteuer, die im Staatshaushaltsetat von 1855 mit<lb/> 10,084,182 Thlr. angeführt iſt.</p><lb/> <p>Das Budget führt dieſelbe zwar unter den directen Steuern<lb/> auf. Aber ich habe bereits in meinem Vortrag erläutert und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [71/0077]
Sie ſehen alſo, meine Herren, wir rücken und rücken nicht
vom Fleck! Wir haben durch dieſe vereinigten vier Ausgaben
des ausſchließlichen Conſums der Reicheren eine Summe erzielt,
die, um von allen Staatszwecken ganz abzuſehen, noch nicht
hinreicht auch nur die Steuerdiener und ſonſtigen
Steuerbeamten ſelbſt nur zur Hälfte zu bezahlen.
Denn die Beſoldungen der Beamten bei den Zoll- und Steuer-
ämtern betragen allein, wie Sie aus dem erſten Band Anlagen
zum Staatshaushaltsetat p. 98 erſehen, die Summe von
2,526,190 Thlr.
Und dieſe Klaſſe bildet ſich ein, die Steuer zu bezahlen!
Rufen wir dagegen das arme Volk auf! Werfen wir einen
einzigen Artikel ſeines Conſums — noch nicht den ſtärkſten
— auf den Tiſch!
Die Branntweinſteuer und Uebergangsabgabe von Brannt-
wein betrug nach dem Staatshaushaltsetat von 1855 nicht
weniger als 5,800,000 Thlr. und rechnen wir die Uebergangs-
ſteuer ab, ſo bleiben, wie Geh.-Rath Dieterici Bd. III. p. 110
conſtatirt, allein für den im Jnland conſumirten Branntwein
5 Millionen Thaler übrig.
Was tragen Sie zu dieſer Steuer bei, meine Herren? Was
conſumiren Sie jährlich an Branntwein?
Nichts? — Jch auch nichts.
An dieſen Beiſpielen, meine Herren, hergenommen von
Artikeln, welche durch ihre Natur zum ausſchließenden Conſum
der beſitzenden und zum ausſchließenden Conſum der nichtbe-
ſitzenden Klaſſen gehören, an dieſem Ertrags-Verhältniß des
Branntweins zur Chocolade oder zum Wein oder zur Seide
haben Sie zugleich im allgemeinen den beſten Maßſtab, um
abzuſchätzen, wieviel auch bei jenen Artikeln, die zum gemein-
ſchaftlichen Conſum der nichtbeſitzenden Klaſſen und der be-
ſitzenden gehören, von jeder von beiden Klaſſen zum Ertrage
der indirecten Steuer beigetragen wird.
Jnzwiſchen werden wir uns mit dieſem allgemeinen Ge-
ſichtspunkt nicht zu begnügen brauchen.
Einen der ſtärkſten Einnahmepoſten des Budgets bildet
die Grundſteuer, die im Staatshaushaltsetat von 1855 mit
10,084,182 Thlr. angeführt iſt.
Das Budget führt dieſelbe zwar unter den directen Steuern
auf. Aber ich habe bereits in meinem Vortrag erläutert und
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