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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 2. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771.

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"Und übersehen die Menge von Dor-
"nen, welche unter diesen Rosen ver-
"borgen sind --

"Darauf antworte ich nicht, ich wür-
"de Jhre Klugheit und Billigkeit belei-
"digen.

"Werden Sie nicht böse, und weisen
"Sie mir noch die schönen Farben der
"übrigen Bänder, wovon Sie mir
"Schleifen knüpfen wollen.

"Kommen Sie, vielleicht wird der ar-
"tige Uebermuth, den Jhnen Jhre vorzüg-
"liche Liebenswürdigkeit giebt, durch die
"Eigenschaft der Geburt und Person ei-
"nes der edelsten Söhne des preußischen
"Kriegsgottes leichter gezähmt, als durch
"die sanfte Hand der Musen: dieß Band
"ist schön, ein glänzender Nahme, Edel-
"müthigkeit der Seele, wahre Liebe und
"Verehrung ihres Charakters ist darinn
"verwebt; goldene Streifen des angesehe-
"nen Rangs, des neuen schönen Kreises,
"in den sie dadurch versetzt werden, lie-
"gen im Grunde, Blicke in angenehme

"Gegen-

„Und uͤberſehen die Menge von Dor-
„nen, welche unter dieſen Roſen ver-
„borgen ſind —

„Darauf antworte ich nicht, ich wuͤr-
„de Jhre Klugheit und Billigkeit belei-
„digen.

„Werden Sie nicht boͤſe, und weiſen
„Sie mir noch die ſchoͤnen Farben der
„uͤbrigen Baͤnder, wovon Sie mir
„Schleifen knuͤpfen wollen.

„Kommen Sie, vielleicht wird der ar-
„tige Uebermuth, den Jhnen Jhre vorzuͤg-
„liche Liebenswuͤrdigkeit giebt, durch die
„Eigenſchaft der Geburt und Perſon ei-
„nes der edelſten Soͤhne des preußiſchen
„Kriegsgottes leichter gezaͤhmt, als durch
„die ſanfte Hand der Muſen: dieß Band
„iſt ſchoͤn, ein glaͤnzender Nahme, Edel-
„muͤthigkeit der Seele, wahre Liebe und
„Verehrung ihres Charakters iſt darinn
„verwebt; goldene Streifen des angeſehe-
„nen Rangs, des neuen ſchoͤnen Kreiſes,
„in den ſie dadurch verſetzt werden, lie-
„gen im Grunde, Blicke in angenehme

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[111/0117] „Und uͤberſehen die Menge von Dor- „nen, welche unter dieſen Roſen ver- „borgen ſind — „Darauf antworte ich nicht, ich wuͤr- „de Jhre Klugheit und Billigkeit belei- „digen. „Werden Sie nicht boͤſe, und weiſen „Sie mir noch die ſchoͤnen Farben der „uͤbrigen Baͤnder, wovon Sie mir „Schleifen knuͤpfen wollen. „Kommen Sie, vielleicht wird der ar- „tige Uebermuth, den Jhnen Jhre vorzuͤg- „liche Liebenswuͤrdigkeit giebt, durch die „Eigenſchaft der Geburt und Perſon ei- „nes der edelſten Soͤhne des preußiſchen „Kriegsgottes leichter gezaͤhmt, als durch „die ſanfte Hand der Muſen: dieß Band „iſt ſchoͤn, ein glaͤnzender Nahme, Edel- „muͤthigkeit der Seele, wahre Liebe und „Verehrung ihres Charakters iſt darinn „verwebt; goldene Streifen des angeſehe- „nen Rangs, des neuen ſchoͤnen Kreiſes, „in den ſie dadurch verſetzt werden, lie- „gen im Grunde, Blicke in angenehme „Gegen-

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Zitationshilfe: [La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 2. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte02_1771/117>, abgerufen am 22.11.2024.