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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 2. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771.

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"und wie glücklich würde Jhre empfind-
"same Seele durch das von Jhnen ge-
"schaffene Glück dieses würdigen Mannes
"seyn; Wie süß wäre Jhr Antheil an sei-
"nem Ruhm, und an seinen Freunden!

"O Madam Leidens! wie stark mah-
"len Sie die schöne Seite! Soll ich
"nicht sehen, daß alle Stärke dieser
"schätzbaren Empfindlichkeit sich auch
"bey meinen wahren, und zufälligen
"Fehlern zeigen würde, und wohin
"neigt sich da die Waagschale der Glück-
"seligkeit?

"Dahin, wo ihre angeborne Sanft-
"muth, und Gefälligkeit sie fest halten
"wird.

"Gefährliche Frau, wie viele Blumen
"Sie auf die versteckte Kette streuen!

"Sie thun mir Unrecht, ich zeige nur
"den Vorrath von Blumen, deren Werth
"ich kenne, und die Jhnen die Liebe anbie-
"tet, um eine Kette von Zufriedenheit
"daraus zu binden --

"Und


„und wie gluͤcklich wuͤrde Jhre empfind-
„ſame Seele durch das von Jhnen ge-
„ſchaffene Gluͤck dieſes wuͤrdigen Mannes
„ſeyn; Wie ſuͤß waͤre Jhr Antheil an ſei-
„nem Ruhm, und an ſeinen Freunden!

„O Madam Leidens! wie ſtark mah-
„len Sie die ſchoͤne Seite! Soll ich
„nicht ſehen, daß alle Staͤrke dieſer
„ſchaͤtzbaren Empfindlichkeit ſich auch
„bey meinen wahren, und zufaͤlligen
„Fehlern zeigen wuͤrde, und wohin
„neigt ſich da die Waagſchale der Gluͤck-
„ſeligkeit?

„Dahin, wo ihre angeborne Sanft-
„muth, und Gefaͤlligkeit ſie feſt halten
„wird.

„Gefaͤhrliche Frau, wie viele Blumen
„Sie auf die verſteckte Kette ſtreuen!

„Sie thun mir Unrecht, ich zeige nur
„den Vorrath von Blumen, deren Werth
„ich kenne, und die Jhnen die Liebe anbie-
„tet, um eine Kette von Zufriedenheit
„daraus zu binden —

„Und
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[110/0116] „und wie gluͤcklich wuͤrde Jhre empfind- „ſame Seele durch das von Jhnen ge- „ſchaffene Gluͤck dieſes wuͤrdigen Mannes „ſeyn; Wie ſuͤß waͤre Jhr Antheil an ſei- „nem Ruhm, und an ſeinen Freunden! „O Madam Leidens! wie ſtark mah- „len Sie die ſchoͤne Seite! Soll ich „nicht ſehen, daß alle Staͤrke dieſer „ſchaͤtzbaren Empfindlichkeit ſich auch „bey meinen wahren, und zufaͤlligen „Fehlern zeigen wuͤrde, und wohin „neigt ſich da die Waagſchale der Gluͤck- „ſeligkeit? „Dahin, wo ihre angeborne Sanft- „muth, und Gefaͤlligkeit ſie feſt halten „wird. „Gefaͤhrliche Frau, wie viele Blumen „Sie auf die verſteckte Kette ſtreuen! „Sie thun mir Unrecht, ich zeige nur „den Vorrath von Blumen, deren Werth „ich kenne, und die Jhnen die Liebe anbie- „tet, um eine Kette von Zufriedenheit „daraus zu binden — „Und

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Zitationshilfe: [La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 2. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte02_1771/116>, abgerufen am 28.11.2024.