gesehen habe! Beyde gleichen durch die muntre und emsige Arbeitsamkeit ihrer Einwohner, zween wohlangelegten Bie- nenstöcken; und Sternheim ist reichlich für die Mühe belohnt, die er sich gegeben, eine schicklichere Eintheilung der Güther zu machen, durch welche jeder von den Un- terthanen just so viel bekommen hat, als er Kräfte und Vermögen hatte anzubauen. Aber die Verwendung des neu erkauften Hofguths von dem Grafen A., welches ge- rade zwischen den zweyen Dörfern liegt, diß wird ein segensvoller Gedanke in der Ausführung seyn!
Er ist zu einem Armenhause für seine Unterthanen zugerichtet worden. Auf ei- ner Seite; unten, die Wohnung für ei- nen wackern Schulmeister, der zu alt ge- worden, dem Unterricht der Kinder noch nützlich vorzustehen, und nun zum Ober- aufseher über Ordnung und Arbeit bestellt wird; oben, die Wohnung des Arztes, welcher für die Kranken des Armenhauses und der beyden Dörfer sorgen muß. Arbeiten sollen alle nach Kräften, zur
Sommers-
geſehen habe! Beyde gleichen durch die muntre und emſige Arbeitſamkeit ihrer Einwohner, zween wohlangelegten Bie- nenſtoͤcken; und Sternheim iſt reichlich fuͤr die Muͤhe belohnt, die er ſich gegeben, eine ſchicklichere Eintheilung der Guͤther zu machen, durch welche jeder von den Un- terthanen juſt ſo viel bekommen hat, als er Kraͤfte und Vermoͤgen hatte anzubauen. Aber die Verwendung des neu erkauften Hofguths von dem Grafen A., welches ge- rade zwiſchen den zweyen Doͤrfern liegt, diß wird ein ſegensvoller Gedanke in der Ausfuͤhrung ſeyn!
Er iſt zu einem Armenhauſe fuͤr ſeine Unterthanen zugerichtet worden. Auf ei- ner Seite; unten, die Wohnung fuͤr ei- nen wackern Schulmeiſter, der zu alt ge- worden, dem Unterricht der Kinder noch nuͤtzlich vorzuſtehen, und nun zum Ober- aufſeher uͤber Ordnung und Arbeit beſtellt wird; oben, die Wohnung des Arztes, welcher fuͤr die Kranken des Armenhauſes und der beyden Doͤrfer ſorgen muß. Arbeiten ſollen alle nach Kraͤften, zur
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[56/0082]
geſehen habe! Beyde gleichen durch die
muntre und emſige Arbeitſamkeit ihrer
Einwohner, zween wohlangelegten Bie-
nenſtoͤcken; und Sternheim iſt reichlich
fuͤr die Muͤhe belohnt, die er ſich gegeben,
eine ſchicklichere Eintheilung der Guͤther
zu machen, durch welche jeder von den Un-
terthanen juſt ſo viel bekommen hat, als
er Kraͤfte und Vermoͤgen hatte anzubauen.
Aber die Verwendung des neu erkauften
Hofguths von dem Grafen A., welches ge-
rade zwiſchen den zweyen Doͤrfern liegt,
diß wird ein ſegensvoller Gedanke in
der Ausfuͤhrung ſeyn!
Er iſt zu einem Armenhauſe fuͤr ſeine
Unterthanen zugerichtet worden. Auf ei-
ner Seite; unten, die Wohnung fuͤr ei-
nen wackern Schulmeiſter, der zu alt ge-
worden, dem Unterricht der Kinder noch
nuͤtzlich vorzuſtehen, und nun zum Ober-
aufſeher uͤber Ordnung und Arbeit beſtellt
wird; oben, die Wohnung des Arztes,
welcher fuͤr die Kranken des Armenhauſes
und der beyden Doͤrfer ſorgen muß.
Arbeiten ſollen alle nach Kraͤften, zur
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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte01_1771/82>, abgerufen am 22.11.2024.
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