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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771.

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nach meinem Begriff ein Muster guter
Einrichtung ist; und ich kann es nicht
besser thun, als indem ich Jhnen einen
Auszug eines Schreibens des Baron von
P., an seine Frau Mutter über diesen
Gegenstand mittheile.



Wie getreu erfüllt mein Freund das Ver-
sprechen, welches ich Jhnen für das Glück
unsrer Sophie gemacht häbe! -- Wie
angenehm ist der Eintritt in dieses Haus,
worinn die edelste Einfalt und ungezwun-
genste Ordnung der ganzen Einrichtung ein
Ansehn von Größe geben! Die Bedienten
mit freudiger Ehrerbietung und Emsigkeit
auf Ausübung ihrer Pflichten bedacht! --
Der Herr und die Frau mit dem Ausdruck
der Glückseligkeit, die aus Güte und Klug-
heit entspringt; beyde, mich für meine
entschlossene Verwendung für ihr Bünd-
niß segnend! Und wie sehr unterscheiden
sich die zwey kleinen Dörfer meines Bru-
ders von allen größern und volkreichern,
die ich bey meiner Zurückreise von Hofe

gesehen
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nach meinem Begriff ein Muſter guter
Einrichtung iſt; und ich kann es nicht
beſſer thun, als indem ich Jhnen einen
Auszug eines Schreibens des Baron von
P., an ſeine Frau Mutter uͤber dieſen
Gegenſtand mittheile.



Wie getreu erfuͤllt mein Freund das Ver-
ſprechen, welches ich Jhnen fuͤr das Gluͤck
unſrer Sophie gemacht haͤbe! — Wie
angenehm iſt der Eintritt in dieſes Haus,
worinn die edelſte Einfalt und ungezwun-
genſte Ordnung der ganzen Einrichtung ein
Anſehn von Groͤße geben! Die Bedienten
mit freudiger Ehrerbietung und Emſigkeit
auf Ausuͤbung ihrer Pflichten bedacht! —
Der Herr und die Frau mit dem Ausdruck
der Gluͤckſeligkeit, die aus Guͤte und Klug-
heit entſpringt; beyde, mich fuͤr meine
entſchloſſene Verwendung fuͤr ihr Buͤnd-
niß ſegnend! Und wie ſehr unterſcheiden
ſich die zwey kleinen Doͤrfer meines Bru-
ders von allen groͤßern und volkreichern,
die ich bey meiner Zuruͤckreiſe von Hofe

geſehen
D 4
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[55/0081] nach meinem Begriff ein Muſter guter Einrichtung iſt; und ich kann es nicht beſſer thun, als indem ich Jhnen einen Auszug eines Schreibens des Baron von P., an ſeine Frau Mutter uͤber dieſen Gegenſtand mittheile. Wie getreu erfuͤllt mein Freund das Ver- ſprechen, welches ich Jhnen fuͤr das Gluͤck unſrer Sophie gemacht haͤbe! — Wie angenehm iſt der Eintritt in dieſes Haus, worinn die edelſte Einfalt und ungezwun- genſte Ordnung der ganzen Einrichtung ein Anſehn von Groͤße geben! Die Bedienten mit freudiger Ehrerbietung und Emſigkeit auf Ausuͤbung ihrer Pflichten bedacht! — Der Herr und die Frau mit dem Ausdruck der Gluͤckſeligkeit, die aus Guͤte und Klug- heit entſpringt; beyde, mich fuͤr meine entſchloſſene Verwendung fuͤr ihr Buͤnd- niß ſegnend! Und wie ſehr unterſcheiden ſich die zwey kleinen Doͤrfer meines Bru- ders von allen groͤßern und volkreichern, die ich bey meiner Zuruͤckreiſe von Hofe geſehen D 4

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Zitationshilfe: [La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte01_1771/81>, abgerufen am 24.11.2024.