gefunden habe, die ich nur immer von meiner wahren Mutter hätte genießen kön- nen. Und doch muß ich bekennen, daß Jhre gnädige Einwilligung in mein Bünd- niß mit Sternheim die größte Wohlthat ist, die Sie mir erzeigt haben. Da- durch ist das ganze Glück meines Lebens befestiget worden; welches ich in nichts anderm suche noch erkenne, als in Um- ständen zu seyn, worinn man nach seinem eignen Charakter und nach seinen Neigun- gen leben kann. Dieses war mein Wunsch, und diesen hab' ich von der Vorsehung erhalten. -- Einen nach sei- nem Geist und Herzen aller meiner Vereh- rung würdigen Mann; und mittelmäßi- ges, aber unabhängiges Vermögen, des- sen Größe und Ertrag hinreichend ist, un- ser Haus in einer edlen Genügsamkeit und standesgemäß zu erhalten, dabey aber auch unsern Herzen die Freude giebt, viele Familien des arbeitsamen Landmanns durch Hülfe zu erquicken, oder durch kleine Gaben aufzumuntern.
Erlau-
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gefunden habe, die ich nur immer von meiner wahren Mutter haͤtte genießen koͤn- nen. Und doch muß ich bekennen, daß Jhre gnaͤdige Einwilligung in mein Buͤnd- niß mit Sternheim die groͤßte Wohlthat iſt, die Sie mir erzeigt haben. Da- durch iſt das ganze Gluͤck meines Lebens befeſtiget worden; welches ich in nichts anderm ſuche noch erkenne, als in Um- ſtaͤnden zu ſeyn, worinn man nach ſeinem eignen Charakter und nach ſeinen Neigun- gen leben kann. Dieſes war mein Wunſch, und dieſen hab’ ich von der Vorſehung erhalten. — Einen nach ſei- nem Geiſt und Herzen aller meiner Vereh- rung wuͤrdigen Mann; und mittelmaͤßi- ges, aber unabhaͤngiges Vermoͤgen, deſ- ſen Groͤße und Ertrag hinreichend iſt, un- ſer Haus in einer edlen Genuͤgſamkeit und ſtandesgemaͤß zu erhalten, dabey aber auch unſern Herzen die Freude giebt, viele Familien des arbeitſamen Landmanns durch Huͤlfe zu erquicken, oder durch kleine Gaben aufzumuntern.
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gefunden habe, die ich nur immer von
meiner wahren Mutter haͤtte genießen koͤn-
nen. Und doch muß ich bekennen, daß
Jhre gnaͤdige Einwilligung in mein Buͤnd-
niß mit Sternheim die groͤßte Wohlthat
iſt, die Sie mir erzeigt haben. Da-
durch iſt das ganze Gluͤck meines Lebens
befeſtiget worden; welches ich in nichts
anderm ſuche noch erkenne, als in Um-
ſtaͤnden zu ſeyn, worinn man nach ſeinem
eignen Charakter und nach ſeinen Neigun-
gen leben kann. Dieſes war mein
Wunſch, und dieſen hab’ ich von der
Vorſehung erhalten. — Einen nach ſei-
nem Geiſt und Herzen aller meiner Vereh-
rung wuͤrdigen Mann; und mittelmaͤßi-
ges, aber unabhaͤngiges Vermoͤgen, deſ-
ſen Groͤße und Ertrag hinreichend iſt, un-
ſer Haus in einer edlen Genuͤgſamkeit und
ſtandesgemaͤß zu erhalten, dabey aber
auch unſern Herzen die Freude giebt, viele
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durch Huͤlfe zu erquicken, oder durch
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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte01_1771/65>, abgerufen am 24.11.2024.
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